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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky
Autoren: Alan Dean Foster
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Argumenten konnte sie sich auseinandersetzen. Aber mit religiösen Fanatikern?! - »Wir brauchten eure Hilfe, verdammt!« »Wir haben vor, euch zu helfen«, beruhigte sie der Prior. Er wandte sich der unruhigen Menge zu.
    »Brüder! Diese armen degenerierten Geister verlangen die Erlösung von uns! Lasset uns für sie beten, auf daß ihre Seelen sich in der nächsten Existenzebene, die von Unlogik und Unvernunft nicht beeinträchtigt ist, wieder begegnen mögen.«
    »So sei es!« hallte es ihm aus den Scharen der versammelten Brüder entgegen. Und dann dröhnte wieder ihr gleichmäßiger dissonanter Chor, in den sich Colettes hysterisches Schluchzen mischte.
    Und dann ertönte plötzlich über ihnen ein Knall. Eine tiefe Stimme verkündete im Grabeston:
    »WISSET DASS DER FINSTERE DIE SEINEN SCHÜTZT!« Und dann fügte die Stimme schnell auf terranglo hinzu: »Schließt fest die Augen!«
    Alle Tranköpfe schossen nach oben, während die drei Menschen die Augen zukniffe n und die Gesichter senkten.
    Explosion. Herumfliegende Leiber. Und diejenigen, die auf den Beinen geblieben waren, rannten alle gleichzeitig in ihrer Panik auf den Ausgang zu, trampelten einige Verwundete in unbrüderlicher Hast zu Boden. Und von oben dröhnte es:
    »ICH BIN DIE MACHT UND DER RUHM DER FINSTERNIS, UND ALLE, DIE SICH GEGEN MICH STELLEN, SOLLEN VERNICHTET WERDEN!«
    Eine weitere Explosion ertönte, und wieder stürzten einige Brüder. Dann folgte ein etwas verhaltener Knall von oben. Das Oberlicht zerklirrte. Eine Strickleiter fiel herunter. Ehe die Leiter sich ganz ausgerollt hatte, war Skua September bereits zur Hälfte heruntergeklettert. Ethan, Hunnar und einige Soldaten folgten ihm.
    Der Hüne rannte sofort auf die Tür zu. Er brauchte Hunnars Hilfe, um die Leichen wegzuschaffen.
    »Der Gottheit sei Dank!« stieß er hervor. »Der Riegel sitzt innen!« Hunnar schob den Riegel vor.
    »Die Türe ist schwach, Sir Skua. Einem entschlossenen Angriff hält sie nicht stand.«
    Ethan und die Soldaten trugen Fackeln. Sie hätten die Beleuchtung liefern sollen, falls die Brüder die Lampen ausgeblasen hätten. Aber jetzt wurden sie anders eingesetzt. Kaum in eine der Hängelaternen gesteckt, loderten sie schon auf, und dann nahmen sie die langwierige und gefährliche Aufgabe in Angriff, die Gefangenen freizuschmelzen.
    Ethan arbeitete an der einen Seite des Kupferbeckens, das Colette beherbergte.
    »Schnell, bitte!« bat sie. »Ich. ich spüre meine Beine nicht mehr.«
    »Wie lange haben wir Zeit?« fragte September Hunnar.
    »Das kann man nicht sagen.« Der Ritter starrte auf die verriegelte Tür. »Das sind keine Soldaten und reagieren auch nicht wie solche. Und doch wird denen bald klar sein, daß wir keineswegs übernatürlich an Form oder Gestalt sind. Vielleicht haben sie uns sogar erkannt.«
    Sie mußten zu viert zupacken, um einen der Metallsärge hochzuheben. Zwei kippten den schweren Behälter nach oben. Und dann glitt einer der drei Gefangenen nach dem anderen heraus, jeder immer noch von seinem Eisblock umgeben. Jetzt würde das Schmelzen schneller vonstatten gehen.
    »Es ist eine schwierige Entscheidung für sie«, fuhr Hunnar fort. »Wenn wir wirklich Diener des Finsteren sind, wie vielleicht aus unserer Fähigkeit, Donner und Blitze zu schleudern, abzuleiten ist, würde ich nicht damit rechnen, daß sie uns überhaupt angreifen. Aber vielleicht halten sie uns auch nur für sterbliche Diener des Finsteren, verblendete Sterbliche, in diesem Falle.«
    »Schluß mit diesem Finsteren! Wie viel Zeit haben wir?«
    Ein Pochen ertönte, als jemand die Tür zu öffnen versuchte, dann klapperte der Riegel. Gleich darauf ertönten ein paar kräftige Schläge, dann wurde es wieder still.
    »So, das wäre damit geklärt«, knurrte September. Er wandte sich wieder um. Die Schmelzarbeiten machten schnelle Fortschritte, und Williams, Colette und der schon ziemlich tiefgefrorene ältere du Kane waren beinahe frei.
    »Wissen Sie«, sagte Ethan im Gesprächston, während er das letzte Eis von Colettes Fußgelenken abschmolz, »in einem Martini würden Sie hinreißend aussehen.«
    »Ich könnte jetzt einen von der Größe gebrauchen«, erwiderte sie. »Der Gottheit sei für diese Anzüge Dank!« Er fing an, ihre strammen Beine zu massieren, und sie protestierte nicht einmal.
    »Das genügt«, sagte sie schließlich. »Helfen Sie dem Lehrer.« Ethan blickte zu dem älteren du Kane hinüber, der stumm und reglos auf dem Steinboden lag.
    »Ihr Vater,
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