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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)
Autoren: Barry Eisler
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verbreiten werden, als die New York Times oder Washington Post es je tun würden.«
    »Was für Informationen?«
    »Unwiderlegbare Beweise, wer hinter dem Coup steckte. Außerdem nicht direkt damit in Verbindung stehende, aber vielleicht noch vernichtendere Beweise für sexuelle und finanzielle Fehltritte der betroffenen Individuen. Mit der Aussicht auf weitere Informationen.«
    Ich dachte daran zurück, was er über Finch gesagt hatte, dass er alle möglichen Leute mit Informationen in der Hand hatte. War es Horton irgendwie gelungen, an seine …?
    Dann ging mir ein Licht auf. »Sie«, sagte ich. »Sie sind der Makler der Informationen. Nicht Finch.«
    »Das ist korrekt.«
    Irgendwie begriff ich die Zusammenhänge nicht. »Das müssen Sie mir erklären.«
    »Die beste Methode, eine Lüge zu verbreiten, ist, sie in Wahrheiten zu verpacken. Aus diesem Grund hat seit Beginn dieser Sache beinahe alles, was ich Ihnen erzählte, der Wahrheit entsprochen.«
    »Warum haben Sie dann Shorrock und Finch von uns umbringen lassen?«
    »Selbstverständlich deshalb, weil sie den Putsch verhindern wollten.«
    Ich überlegte einen Moment. »Aber beide dachten, Sie stünden auf ihrer Seite.«
    »So ist es. Wir hatten jedoch unterschiedliche Vorstellungen davon, wie der Staatsstreich verhindert werden sollte. Und wann. Außerdem wussten sie als Einzige von meiner direkten Beteiligung. Wenn ich sie nicht hätte eliminieren lassen, hättenSie mir im Weg stehen können, als ich mich zum Helden Amerikas machte, indem ich das Angebot des Präsidenten ausschlug. Wie es jetzt aussieht, kann ich es so darstellen, dass sie von den Verschwörern beseitigt wurden, weil sie den Coup verhindern wollten.«
    »Es stimmt ja sogar. Sie wurden von einem der Verschwörer getötet. Von Ihnen.«
    »Höre ich da einen Anflug von Ironie heraus?«
    »Dann war also der Grund dafür, warum sie aus scheinbar natürlichen Ursachen sterben mussten …«
    »Ein doppelter Grund. Einmal wollte ich nicht, dass Finch nach Shorrocks Tod auf die Idee kam, dass er auch auf einer Todesliste stand, weil er gegen den Coup war.«
    »Weil man dann schwerer an ihn herangekommen wäre.«
    »Ja. Und zweitens durfte wegen Finchs Tod auch nicht der Schatten eines Verdachts auf mich fallen, als der Präsident mich zu seinem Nachfolger ernannte.«
    »Sie wussten, dass der Präsident Sie ernennen würde.«
    »Natürlich.«
    »Weil Sie über Informationen verfügten, um die richtigen Leute dazu zu zwingen, das in die Wege zu leiten.«
    »Korrekt.«
    »Aber Sie haben durchsickern lassen, dass Zyanid im Spiel war.« Ich sah immer noch keinen Vorteil darin, zu erwähnen, dass wir es nicht einmal verwendet hatten.
    »Durchsickern lassen ist nicht der richtige Ausdruck. Diese Information wurde sehr selektiv ausgestreut.«
    »Um uns zu Verdächtigen zu machen. Damit wir eliminiert wurden.«
    »Ja, obwohl ich im Rückblick nicht unglücklich darüber bin, dass mein Versuch scheiterte.«
    »Und der Grund war, weil wir, wie drücken Sie es aus? Ihnen hätten im Weg stehen können.«
    »Auch das ist korrekt.«
    »Aber das könnten wir jetzt auch noch.«
    »Ich hoffe, Sie werden es nicht tun. Und wenn doch, bezweifle ich, dass es für Sie gut ausgehen würde. Ich verfüge jetzt über etliche Aktiva und wie schon gesagt, sie werden sich dramatisch vermehren. Ich glaube nicht, dass Sie Ihr Wort öffentlich gegen meines stellen wollen. Und selbst, wenn Sie mir damit schaden könnten, was ich momentan bezweifle, würde es die Aufmerksamkeit auf Sie lenken, und davon haben Sie inzwischen genug, vermute ich. An Ihrer Stelle würde ich einfach in aller Ruhe meinen neu gewonnenen Reichtum genießen.«
    Als Drohung war das ausgesprochen subtil formuliert. Ich fragte: »Warum sagen Sie, Ihre Aktiva vermehren sich? Was soll das heißen?«
    »Ja, das ist der zweite Punkt, den ich zur Sprache bringen wollte. In den kommenden Tagen, während nach und nach Einzelheiten über die wahren Hintergründe der von unserer Oligarchie getragenen Anschläge unter falscher Flagge zu den Mainstream-Medien durchsickern, werden Sie eine Anzahl sehr schmeichelhafter Artikel über mich lesen. Über meinen Mut, meine Integrität und meinen Weitblick. Hat Treven Ihnen von der unabhängigen Expertenkommission berichtet?«
    »Ja.«
    »Nun, diese Kommission wird bereits zusammengestellt. Mit dem Ruf, den ich mir inzwischen erworben habe, ein wenig Hilfe durch die Medien und als Leiter dieser Kommission, werde ich eine sehr
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