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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)
Autoren: Barry Eisler
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und spähte unter das Chassis des Lastwagens. Auf der anderen Seite lag ein Körper am Boden.
    »Ist er tot?«, rief ich.
    »Ich glaube schon.« Er klang, als stünde er unter Schock.
    »Nun, dann gehen Sie verdammt noch mal auf Nummer Sicher!«
    Ich hörte noch einen leisen Knall. Dann: »Er ist tot.«
    Dox, in meinem Ohr: »Gottverdammte Scheiße, ich stehe unter Beschuss.«
    Er sagte es so gelassen, dass ich eine Weile brauchte, um zu verstehen, was er meinte. »Jemand feuert auf dich?«
    Treven und Larison brüllten immer noch Befehle. In derSchule herrschte ein Höllenlärm.
    »Ja«, sagte Dox, »es ist dieser Cop. Er muss mich gesehen haben. Gute Augen. Er bräuchte schon einen echten Glückstreffer, um mich auf die Entfernung zu treffen, aber es wäre mir trotzdem recht, wenn ihm jemand einen Klaps gibt oder was. Ich möchte ungern einen Polizeibeamten erschießen. Treven, Larison?«
    »Ich kümmere mich darum«, erwiderte Larison.
    »Danke«, sagte Dox. »Immer noch keine Spur von der Drohne. Aber Kinder strömen auf allen Seiten aus der Schule. Gute Arbeit.«
    Ein paar Sekunden verstrichen. Ich körte ein Geräusch – halb Bumms, halb Knirschen –, dann sagte Dox: »Danke, Mr. Larison! Autsch, das sah schmerzhaft aus.«
    »Was ist passiert?«, fragte ich.
    »Cop niedergeschlagen«, sagte Larison. »Waffe genommen.«
    Ich hörte ihn sagen: »Hier, Sir, es tut mir leid. Wir sind von der Regierung, wir wollen niemandem etwas tun. Es findet einen Anschlag auf die Schule statt und Sie müssen hier weg, bevor die Bombe explodiert, verstehen Sie? Rennen Sie einfach mit den Kindern mit, die brauchen Sie jetzt.«
    »Ich sehe sie«, sagte Dox. »Ganz schön schnell. Muss vorhalten.«
    Kanezaki und ich rannten zu Gillmor. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte ich.
    »Er hat die Weste getroffen. Hat mich nur umgehauen. Alles okay.«
    Gillmor lag auf dem Rücken, die Beine halb unter sich angezogen und starrte blicklos in den Himmel, aber seine Hände hielten immer noch die Fernsteuerung umklammert. Wir sahen auf den Bildschirm. Ich konnte die Schule durch das Kameraauge der Drohne erkennen. Sie flog direkt darauf zu.
    Ich hörte ein leises Knallen. Das Bild auf dem Display wackelte,stabilisierte sich wieder. »Getroffen, aber nicht die Nase«, sagte Dox. Ich hörte es noch ein paar Mal krachen. Das Bild schwankte wild, stabilisierte sich aber auch diesmal wieder.
    »Woraus zum Henker ist das Ding gebaut?«, fragte Dox. »Ich habe gerade sechzehn Kugeln reingepumpt. Okay, wechsele jetzt das Magazin.«
    »Larison, Treven, machen Sie, dass Sie da rauskommen«, sagte ich. »Sie haben getan, was Sie konnten. Es ist keine Zeit mehr. Los!«
    Die Schule lag in der Mitte des Bildschirms und wurde rasend schnell größer. Nach meiner Schätzung blieben nur noch ein paar Sekunden bis zum Aufschlag der Drohne.
    »Also gut, meine Süße«, hörte ich Dox sagen. »Komm her. Hol dir, was Papa Dox dir mitgebracht hat. »
    Es folgte ein methodischer Trommelschlag von Schüssen. Das Bild der Schule erzitterte. Wackelte. Stabilisierte sich, füllte den gesamten Bildschirm …
    Und dann schwenkte die Kamera ab und begann, wie wild um die eigene Achse zu kreiseln.
    »Das war’s!«, sagte Dox und Jubel schlich sich in seine normalerweise ultrakühle Scharfschützenstimme. »Eins zu null für die Heimmannschaft.«
    Der Himmel huschte über das Display, der Boden, dann ging alles so schnell, dass ich keine Einzelheiten mehr erkennen konnte. Einen Moment später wurde der Bildschirm schwarz.
    »Wo ist sie runtergekommen?«, fragte ich.
    »Nicht in der Schule«, antwortete Dox. »Aber auf dem Parkplatz. Verdammt, das war knapp. Niemand verletzt, glaube ich.«
    »Sind die Sprengköpfe detoniert?«
    »Nein, Sir. Gillmor muss sie so eingestellt haben, dass sie bei einem Aufschlag mit der Nase voran explodieren.«
    »Treven, Larison, alles in Ordnung?«
    »Bestens«, sagte Larison. »Ziehe mich in südwestlicher Richtung zurück.«
    Im Hintergrund hörte ich Sirenen. »Gleichfalls«, sagte Treven. »Könnte eine Mitfahrgelegenheit brauchen. Fühle mich ein bisschen exponiert.«
    »Geht zum Sammelplatz«, sagte ich. »Dox, vor allem du. Dieser Cop wird Scharfschützenfeuer von deiner Position aus melden. Wir treffen uns in zwanzig Minuten. Oder früher, bei Kanezakis Fahrweise.«
    Ich erwartete, dass Treven und Larison sich in dem Tumult vor der Schule problemlos in nichts auflösen konnten. Aber es würde nicht lange dauern, bis erste Zeugen
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