Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)
Autoren: Barry Eisler
Vom Netzwerk:
ängstlich. Es war nicht gerade Vertrauen einflößend.
    Ich sah die HK in seiner Hand an. »Sie können damit umgehen, oder?«
    »Ich bin dazu ausgebildet, ja.«
    Was natürlich eine andere Form war von
Ich habe keine Erfahrung.
    »Also schön«, sagte ich. »Denken Sie immer daran. Aggressive Haltung, Gorillagriff, Mündung aufs Ziel richten und abdrücken.«
    Er schenkte mir ein schmales Lächeln. »Dox erwähnte schon, Sie wären detailversessen.«
    Verdammt, er hatte recht. Entweder er schaffte es oder nicht. Was immer ich jetzt noch von mir gab, es würde keinen Unterschied machen.
    »Na gut«, meinte ich. »Los geht’s.« Damit die anderen Bescheid wussten, sagte ich: »Kanezaki und ich nähern uns jetzt dem Getreidesilo. Zielerfassung in etwa fünf Minuten.«
    Wir liefen vierhundert Meter schnell und geduckt in nördlicher Richtung über ebenes Grasland, dann wandten wir uns nach Westen. Zwischen uns und dem Ziel lag eine Baumgruppe, aber abgesehen davon gab es nirgendwo Deckung. Ich versuchte, nicht an einen Scharfschützen zu denken, der uns vomGetreidesilo aus im Visier haben konnte. Als wir die Bäume erreichten, blieben wir stehen. Ich konnte den Getreidespeicher sehen. Er war rund, ungefähr sieben Meter hoch und von einer Mauer umgeben, aber baufällig, und er bot keine Versteckmöglichkeit für einen Scharfschützen, zumindest nicht in unserer Richtung. Gott sei Dank. Die andere Seite konnte ich nicht erkennen. Rechts neben einem Teich ragte ein Lastwagen zum Teil ins Blickfeld, was ein gutes Zeichen sein mochte, aber kein Mensch war zu sehen. Wir steckten verdammt in der Klemme, wenn Horts Informationen falsch waren und wir hier niemanden antrafen.
    »Kinder gehen jetzt durch den Vordereingang«, hörte ich Dox über den Ohrhörer sagen. »Eine Menge. Kommen zu Fuß oder werden von den Eltern abgesetzt. Keine Spur von unseren Attentätern.«
    »Auf meiner Seite auch alles klar«, sagte Larison.
    »Hier genauso«, meinte Treven.
    »John, ich hoffe, du bist in Stellung«, meinte Dox. »Die Zeit wird langsam knapp.«
    Ich wollte nichts sagen, klopfte stattdessen zwei Mal auf den Mikrofonbügel.
    »Verstanden«, antwortete Dox.
    Ich sah Kanezaki an. Er war bleich. Ich hoffte, er würde durchhalten. Ich neigte den Kopf in Richtung des Getreidespeichers. Er nickte und wir rückten mit gezogenen Waffen vor. Ich wusste nicht, wer ihn ausgebildet hatte, musste aber zugeben, dass er saubere Arbeit geleistet hatte. Trotz seiner unverkennbaren Furcht hielt er die HK im Anschlag, drehte den Kopf von links nach rechts, um das Gesichtsfeld zu erweitern und bewegte sich in einem gleitenden, schleppenden Gang.
    Wir erreichten die Wand des Silos. Sie roch nach Erde und Heu und ich hätte mich am liebsten daran festgeklammert, wie jedes Mal, wenn ich die letzte anständige Deckung verlasse. Immernoch kein Lebenszeichen in der Umgebung des Lastwagens.
    Ich blickte zu Kanezaki und deutete nach links. Er nickte und entfernte sich. Ich hielt mich rechts.
    Als ich den Rand der Mauer erreichte, kauerte ich mich hin und warf einen schnellen Blick um die Ecke. In dem Sekundenbruchteil, in dem ich mich exponierte, sah ich Gillmor, einen hoch gewachsenen, drahtigen Weißen mit ergrauendem Stoppelschnitt. Er trug Jagdkleidung und stand der Straße zugewandt, während er die Tastatur von einer Art großem Laptop bearbeitete, der ihm in Hüfthöhe an einem Gurt um den Hals hing.
    Ich trat um die Ecke, die HK auf ihn gerichtet. Rasch sah ich nach links und rechts, dann sagte ich in lautem Befehlston: »Gillmor. Keine Bewegung.«
    Er schreckte zusammen und drehte den Kopf zu mir. Aber seine Hände blieben auf den Joysticks.
    »Hände hoch!« rief ich.
    Ich hörte Dox in mein Ohr sagen: »Attentäter eingetroffen. Laufen alle auf den Vordereingang zu. Larison, Sie gewinnen den ersten Preis für Hellsehen. Greife jetzt an.«
    Ich hörte einen leisen Knall. Einen weiteren. Noch zwei.
    »Danke fürs Mitspielen«, sagte Dox. »Nächster Kandidat.«
    »Ihre vier Attentäter sind erledigt!« rief ich, während ich die Waffe nach links und rechts schwenkte, um meine Flanken zu decken. »Sie sind nicht einmal reingekommen. Jetzt die Hände hoch, sonst sind Sie tot!«
    Er hob die Hände und wandte sich zu mir um.
    »Umgehen Sie ihn«, rief ich Kanezaki zu. »Behalten Sie den Lastwagen im Auge. Vielleicht ist da noch einer.«
    Kanezaki kam aus der Deckung und umkreiste Gillmor mit erhobener HK.
    Gillmor musterte ihn, sah dann wieder zu mir.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher