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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz
Autoren: David Gemmell
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Fenster klettern sah.
    »Ananais!« schrie sie, und er machte einen Satz zurück, als die Tür zerbarst, und ein riesiger Bastard mit einer Axt hereinstürmte. Ananais schlug wütend zu und riß eine furchtbare Wunde in den Bauch des Bastards, sodaß dessen Gedärme auf den Boden hingen. Das Wesen stolperte und fiel, wobei es die Axt fallen ließ, die Ananais rasch ergriff.
    Rayvan sah, wie zwei Bastarde auf Valtaya zuliefen und stellte sich ihnen kühn in den Weg, ihr Schwert schwingend. Ein rückhändiger Hieb schickte sie zu Boden. Ananais köpfte ein Ungeheuer mit dem Gesicht eines Löwen und eilte Valtaya zu Hilfe.
    Er hämmerte seine Axt in den Rücken des ersten Bastards und zog seine Waffe so schnell er konnte wieder heraus, doch das zweite Ungeheuer beugte sich bereits drohend über Valtaya.
    »Hier, du Höllenhund!« brüllte Ananais, und das Wesen schwenkte seinen großen Kopf herum, um sich auf die lächerlich kleine, schwarzmaskierte Gestalt zu konzentrieren. Es fegte die Axt beiseite, ohne die Wunde zu beachten, die sie dabei in seinen Oberarm riß. Dann fuhren die Klauen herab, rissen Ananais die Maske vom Gesicht und schleuderten ihn zu Boden. Er schlug hart auf und verlor seine Axt. Das Biest stürmte auf ihn zu, doch er rollte sich herum und sprang ihm mit den Füßen zuerst entgegen. Zähne brachen, als Ananais’ Stiefel ihr Ziel trafen, und die Bestie krachte donnernd gegen die Wand. Ananais holte in mörderischem Bogen mit der Axt aus und hieb sie dem Bastard in die Seite.
    »Hinter dir!« schrie Rayvan, doch es war zu spät.
    Der Speer drang in Ananais’ Rücken und durch seinen Brustkorb. Er stöhnte, drehte seine kräftige Gestalt und entriß den Speer so den Klauen des Bastards. Der machte einen Satz und versuchte zurückzuweichen, doch der Speer prallte gegen die Wand. Ananais senkte den Kopf, packte das Ungeheuer und zog es in einer Bärenumarmung an sich.
    Fangzähne rissen an Ananais’ Hals und Gesicht, doch seine mächtigen Arme zerrten die Kreatur weiter auf die Speerspitze zu, die aus seiner Brust ragte. Der Bastard heulte vor Angst und Wut.
    Rayvan sah dies alles, und die Zeit schien stillzustehen.
    Ein Mann gegen ein Ungeheuer.
    Ein sterbender Mann gegen ein Wesen der Dunkelheit. Ihr Herz flog ihm zu in diesem Augenblick, als sie sah, wie die Muskeln an seinen Armen schwollen und sich gegen die Kraft des Ungeheuers stemmten. Sie kam taumelnd auf die Beine und rammte ihren Dolch in den Rücken der Bestie. Das war alle Hilfe, die sie geben konnte … aber es war genug. Mit einem letzten Aufbäumen zog Ananais das Biest an sich, und die Speerspitze fand ihr Ziel.
    Draußen hallte Hufgedonner von den Bergen wider. Die Männer der Legion blickten mit schmalen Augen nach Osten und versuchten, die Reiter in der Staubwolke zu erkennen.
    Bei Ceskas Zelt stürzte Darik los, eine Hand über die Augen haltend. Was, bei allen Göttern, ging da vor? Waren das Reiter aus Delnoch? Dariks Unterkiefer fiel herab, als die ersten Reiter aus der Staubwolke auftauchten.
    Nadir!
    Er rief nach seinen Männern, auf daß sie einen schützenden Ring um den Kaiser bildeten, und zog sein Schwert.
    Das war unmöglich! Wie hatten sie Delnoch so schnell einnehmen können?
    Die Legionskrieger bildeten mit ihren Schilden eine Mauer gegen die Reiter. Doch sie waren zu wenige, und keiner von ihnen hatte einen Speer. Die ersten Reiter setzten über die Schilde hinweg und rissen ihre Pferde herum, um von hinten anzugreifen.
    Und dann brach die Mauer zusammen. Die Männer stoben nach allen Richtungen auseinander, als die Nadir über sie herfielen. Darik starb im Eingang zum kaiserlichen Zelt mit einer Lanze in der Brust.
    Tenaka Khan sprang aus dem Sattel und ging mit gezogenem Schwert ins Zelt.
    Ceska saß auf seinem seidenbespannten Bett.
    »Ich habe dich immer gemocht, Tenaka«, sagte er.
    Der Khan ging weiter; seine violetten Augen funkelten.
    »Du hättest der Bronzegraf sein sollen. Wußtest du das? Ich hätte dich bis Ventria jagen und töten können, aber ich tat es nicht.« Ceska schob seinen feisten Körper vom Bett und kniete händeringend vor Tenaka nieder. »Töte mich nicht. Laß mich gehen – ich werde dir nie mehr Ärger machen!«
    Das Schwert zuckte vor und drang zwischen Ceskas Rippen.
    Der Kaiser fiel hintenüber.
    »Siehst du?« sagte er. »Du kannst mich nicht töten. Die Macht des Chaos-Geistes ist mit mir. Ich kann nicht sterben!« Er fing an zu lachen, hoch und schrill. »Ich kann nicht sterben
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