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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz
Autoren: David Gemmell
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– ich bin unsterblich. Ich bin ein Gott!« Er zog sich mühsam auf die Beine. »Siehst du?« Er blinzelte einmal; dann sank er auf die Knie.
    »Nein!« schrie er und fiel vornüber aufs Gesicht. Mit einem Schlag trennte Tenaka ihm den Kopf ab. Er packte ihn an den Haaren, ging hinaus und stieg auf sein Pferd. Er galoppierte zur Mauer, wo die Legion wartete. Jeder Legionssoldat auf der Ebene war erschlagen worden, und die Nadir sammelten sich hinter dem Khan und warteten auf den Befehl zum Angriff.
    Tenaka hielt den blutigen Kopf Ceskas in die Höhe.
    »Das ist euer Kaiser! Legt die Waffen nieder, und niemand wird getötet.«
    Ein dicklicher Offizier lehnte an der Mauer. »Warum sollten wir deinem Wort glauben, Nadir?«
    »Weil es das Wort Tenaka Khans ist. Falls noch irgendein Bastard hinter dieser Mauer am Leben ist, tötet ihn. Auf der Stelle, wenn euch euer Leben lieb ist.«
    Im Lazarett versuchten Rayvan, Lake und Valtaya die Lanze zu zerbrechen, die Ananais an den toten Bastard nagelte. Thorn hinkte herein, aus einer Wunde in der Seite blutend.
    »Aus dem Weg«, sagte er und hob eine am Boden liegende Axt auf. Mit einem Schlag zerschmetterte er den Speer. »Jetzt zieht ihn heraus.« Behutsam lösten sie Ananais von dem Speer und trugen ihn zu einem Bett, wo Valtaya die Blutungen in Brust und Rücken stillte.
    »Lebe, Ananais«, flehte Rayvan. »Bitte, lebe

    Lake wechselte einen Blick mit Thorn. Valtaya setzte sich neben Ananais und nahm seine Hand. Der Krieger öffnete die Augen und flüsterte etwas, doch niemand konnte es verstehen. Tränen standen in Ananais’ Augen, und er schien durch Valtaya hindurchzusehen. Er versuchte aufzustehen, fiel jedoch zurück. Rayvan wandte sich ab.
    Tenaka Khan stand in der Tür. Er ging zum Bett, beugte sich über den Krieger und setzte ihm behutsam die Maske wieder auf. Rayvan trat zur Seite, als Ananais zu sprechen versuchte. Tenaka beugte sich tief über ihn.
    »Wußte … du … würdest kommen.«
    »Ja, mein Bruder. Ich bin gekommen.«
    »Alles … jetzt … zu Ende.«
    »Ceska ist tot. Das Land ist frei. Du hast gesiegt, Ani! Du hast durchgehalten. Ich wußte, daß du es schaffst. Im Frühling nehme ich dich mit, damit du die Steppen kennenlernst. Ich werde dir vieles zeigen: Ulrics Grab, das Tal der Engel. Alles, was du willst.«
    »Nein. Keine … Lügen.«
    »Nein«, sagte Tenaka hilflos. »Keine Lügen. Warum, Ani? Warum mußt du mir sterben?«
    »Besser … tot. Keine Bitterkeit. Kein Zorn. Jetzt … nicht mehr viel … von einem Helden.«
    In Tenakas Kehle saß ein Kloß, und Tränen rannen ihm übers Gesicht und tropften auf die zerfetzte Ledermaske. Ananais schloß die Augen.
    »
Ani!
«
    Valtaya hob seinen Arm, um den Puls zu fühlen. Sie schüttelte den Kopf. Tenaka stand auf; sein Gesicht war wutverzerrt.
    »Ihr!« tobte er und deutete auf Rayvan und die anderen. »Ihr elender Abschaum! Er war mehr wert als tausend von euch!«
    »Vielleicht stimmt das, General«, sagte Rayvan. »Und welche Stelle weist dir das zu?«
    »Die Herrschaft«, sagte er und marschierte hinaus.
    Draußen warteten Gitasi, Subodai und Ingis mit über tausend Nadirkriegern. Die Legion war entwaffnet worden.
    Plötzlich erklang ein Signalhorn im Westen, und alle Köpfe fuhren herum. Der Krieger Turs und fünfhundert Skodamänner marschierten ins Tal, gefolgt von zehntausend Legionskriegern, schwer bewaffnet und in Kampfformation. Rayvan stieß Tenaka zur Seite und lief zu Turs.
    »Was ist geschehen?« fragte sie.
    Turs grinste. »Die Legion hat gemeutert und sich uns angeschlossen. Wir sind gekommen, so schnell wir konnten.« Der junge Krieger warf einen Blick auf all die Toten, die auf und hinter der Brüstung lagen.
    »Wie ich sehe, hat Tenaka sein Wort gehalten.«
    »Ich hoffe es«, sagte Rayvan. Sie richtete sich auf und ging zurück zu Tenaka.
    »Vielen Dank für deine Hilfe, General«, sagte sie förmlich. »Ich möchte dir sagen, daß das ganze Volk der Drenai mir zustimmen wird. Ich würde dir gern für eine Weile die Gastfreundschaft von Dros Delnoch anbieten. Solange du noch hier bist, werde ich nach Drenan reisen und ein Zeichen unserer Dankbarkeit beschaffen. Wie viele Männer hast du mitgebracht?«
    »Vierzigtausend, Rayvan«, antwortete Tenaka lächelnd.
    »Wären zehn Goldraq pro Kopf ein angemessenes Zeichen unserer Dankbarkeit?«
    »Allerdings!«
    »Geh ein Stück mit mir«, bat sie und führte ihn in den Wald jenseits der Mauer.
    »Kann ich dir noch immer trauen,
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