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Die drei ???, und der schreiende Nebel

Die drei ???, und der schreiende Nebel

Titel: Die drei ???, und der schreiende Nebel
Autoren: H Buchna
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leise vor sich hinmurmelnd an der Kurbel drehte. Trotz der Hitze trug er eine unförmige Pelzmütze mit Ohrenschützern.
    »Nanu?«, wunderte sich Peter. »Da hat sich wohl jemand in der Jahreszeit geirrt. Außerdem dachte ich, es gibt hier fließend Wasser.«
    Der Professor senkte die Stimme. »Das ist Hank Tornby. Er ist ein wenig wunderlich und weigert sich, Leitungswasser zu verwenden.«
    Jetzt hatte der Bärtige die Ankömmlinge bemerkt und Mr Brewster tippte grüßend an die Krempe seines Huts. Tornby verengte jedoch nur zornig die Augen und grummelte noch heftiger vor sich hin.
    »Dieser Mr Tornby scheint nicht viel von unserem Besuch zu halten«, stellte Justus fest.
    »Von Hank dürft ihr keine Herzlichkeiten erwarten. Er wittert hinter allem, was von außerhalb kommt, eine große Verschwörung.«
    »Eine Verschwörung?«, fragte Justus überrascht. »Wie ist denn das zu verstehen?«
    »Hank Tornby hat es sich in den Kopf gesetzt, dass die Regierung sämtliche Bürger ausspioniert und versucht, sie mit allen nur denkbaren Mitteln zu beeinflussen: Radiowellen, Satellitenstrahlen, Substanzen im Trinkwasser und so weiter. Deshalb besitzt Hank weder Radio noch Fernsehen, trinkt kein Leitungswasser und hat sein gesamtes Haus mit Folien ›gesichert‹.«
    Bob grinste. »Und die Mütze dient vermutlich seinem Schutz vor den gefährlichen Strahlen, richtig?«
    »So ist es«, erwiderte Mr Brewster. »Aber keine Angst, im Grunde ist er harmlos.«
    »Das wird noch zu klären sein …«, murmelte Justus leise.
    Der Professor wies nach rechts zu einem flachen Häuschen hinüber, auf dessen Veranda ein altmodischer Schaukelstuhl stand. »So, jetzt sage ich noch schnell Miss Daggett Bescheid, dass sie nicht auf ihren Neffen zu warten braucht.« Er stieg die zwei Stufen zur Veranda hinauf und wollte gerade zur Klinke greifen, da öffnete sich die Tür bereits. Eine stark beleibte Dame mit schneeweißem Dutt und türkis geblümtem Kittelkleid trat aus dem Haus und startete einen gewaltigen Redeschwall.
    »Herr Professor, Sie sind es, ich dachte es wäre mein lieber Jerry, der wollte mich doch besuchen kommen, aber wahrscheinlich hat er wieder zu viele Aufträge, der Ärmste. Jaja, es hat eben auch seine Schattenseiten, wenn man einer der besten Taxifahrer des Countys ist, so viel Kundenfreundlichkeit spricht sich natürlich rum wie ein Lauffeuer, da darf Tante Grace nicht böse sein, dass ihr kleiner Jerry-Spatz kaum noch Zeit hat.«
    Irritiert schaute Bob seine Kollegen an. »Die kann jetzt aber nicht unseren verschwitzten Pottwal und seine fahrende Fritteuse meinen, oder?«
    In diesem Moment erblickte Grace Daggett die drei Detektive und musterte sie eindringlich. Die kleine Nickelbrille auf ihrer spitzen Nase reflektierte das gleißende Sonnenlicht. Dann breitete sich ein Lächeln über ihr rundliches Gesicht aus und sie huschte erstaunlich flink auf die Jungen zu.
    »Ihr seid also die Gäste des Professors, die diesen schlimmen Spuk untersuchen wollen, sehr erfreut, euch kennenzulernen. Ich habe gehört, dass ihr mit solchen Dingen Erfahrung habt, das ist ja wirklich fabelhaft! Bleibt aber auf jeden Fall von der alten Scheune weg – die ist baufällig und muss erst wieder instand gesetzt werden. Dann bis später mal und herzlich willkommen in Fort Stockburn!«
    Und schon war sie wieder im Haus verschwunden.
    »Na, das war ja das komplette Kontrastprogramm zu Mr Tornby«, stellte Justus fest. »In so ziemlich jeder Hinsicht.«
    Wenige Schritte weiter waren sie am Ziel und der Professor öffnete die massive Tür. Das Innere des Hauses wirkte deutlich komfortabler, als das verwitterte Äußere vermuten ließ. Die großen Fenster sorgten in Kombination mit dem hellen Holz für eine lichte, freundliche Atmosphäre. Mr Brewster führte die Jungen zunächst ins Wohnzimmer, das von einem mächtigen steinernen Kamin dominiert wurde, auf dessen Sims eine beeindruckende Büffelhorn-Trophäe ruhte. Bob fühlte sich spontan an ein Blockhaus aus alten Westernserien erinnert. Der großformatige Kunstdruck eines Cowboy-Gemäldes des Malers Frederic Remington und die alte Flinte an der Wand unterstrichen diesen Eindruck noch. In der Ecke tickte eine mächtige, fast bis zur Decke aufragende Standuhr. Am Ende eines schmalen Flures befand sich das kleine, aber verhältnismäßig modern eingerichtete Badezimmer. Nachdem sie sich ein wenig erfrischt hatten, gingen die Detektive zurück ins Wohnzimmer. Dort bot der Professor seinen Gästen
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