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Die drei ???, und der schreiende Nebel

Die drei ???, und der schreiende Nebel

Titel: Die drei ???, und der schreiende Nebel
Autoren: H Buchna
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blutroter Schrift, ›Verschwinde!‹ zu lesen.
    »Das nenne ich unmissverständlich«, stellte Bob fest. »Aber Sie haben sich davon nicht beeindrucken lassen.«
    Mr Brewster ließ sich wieder in den Korbsessel sinken. »Es mag unsinnig klingen, aber ich fühle mich meinem Freund Frank einfach verpflichtet, dieses Haus und diesen Ort nicht aufzugeben.«
    »Haben Sie denn einen Verdacht, wer dahinterstecken könnte?«, fragte Peter.
    »Nein, dafür kämen einfach zu viele infrage.« Mr Brewster blickte bedrückt aus dem Fenster. »Ich kann es dem- oder derjenigen noch nicht einmal verdenken. Ich sagte euch ja schon, dass alle hier sehr misstrauisch sind, da komme ich als Fremder ihnen natürlich umso verdächtiger vor.« Er machte eine ausgreifende Handbewegung. »Niemand hier hat so etwas je erlebt. An sich ist Nebel ja nichts Ungewöhnliches oder Bedrohliches. Auch in einem trockenen Gebiet wie diesem tritt gelegentlich leichter Bodennebel auf. Aber das hier ist etwas völlig anderes.«
    »Wie genau verlief denn das erste Mal?«, wollte Bob wissen.
    Der Professor ließ erneut seinen unruhigen Blick schweifen. »Es begann ganz harmlos damit, dass der Captain eines Morgens einen ungewöhnlich dichten weißen Nebel am Horizont sichtete.«
    »Der Captain?«, fragte Justus erstaunt.
    »Patrick Hold«, erwiderte Mr Brewster. »Ein ehemaliger Army-Offizier und glühender Verehrer der Kavallerie-Tradition. Sein Urgroßvater war der befehlshabende Kommandant von Fort Stockburn. Ihr habt Mr Hold übrigens vorhin an der Seite von Grace Daggett gesehen.«
    »Ach, dieser schneidige Typ mit dem großen Säbel«, folgerte Peter.
    Mr Brewster lächelte. »Genau. Alle nennen ihn nur den Captain. Wenn es nicht so heiß wäre, würde er wahrscheinlich auch jetzt die Kavallerie-Uniform seines Urgroßvaters tragen. Er ist so etwas wie der Sheriff hier und hat stets ein wachsames Auge auf alles.«
    »Wie weit war der Nebel denn entfernt?«, fragte Peter.
    »Deutlich weiter als vorhin, vielleicht eine knappe Meile, allerdings im Norden. Nachdem wir die morgendliche Sichtung des Captains schon fast wieder vergessen hatten, tauchte der Nebel gegen zwölf Uhr mittags plötzlich in Fort Stockburn auf, ohne jedes Vorzeichen. Er war ganz einfach da und schloss den gesamten Ort ein. Der Nebel war so dicht, dass man keine zwei Meter weit sehen konnte. Und dann begannen diese entsetzlichen Schreie. So etwas habe ich noch nie zuvor gehört.«
    In diesem Moment nahm Bob aus den Augenwinkeln eine schnelle Bewegung am Fenster war. Reflexartig riss er die Hände vor sein Gesicht.
    »Vorsicht!«

Fremde unerwünscht
    Bevor die anderen reagieren konnten, ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen und die Scheibe zerbarst in tausend Scherben. Aufgebracht stürzte der Professor zum zerschlagenen Fenster, gefolgt von den drei Detektiven. Weit und breit war niemand zu sehen. Während Peter auf dem Absatz kehrtmachte und zur Haustür rannte, senkte Mr Brewster fassungslos den Kopf.
    »Wann sehen die endlich ein, dass ich nicht verantwortlich bin?«
    Besorgt legte Justus ihm eine Hand auf die Schulter. »Wer auch immer das war – wenn er sich noch da draußen herumtreibt, wird Peter ihn finden. Kommen Sie, wir helfen Ihnen, dieses Chaos zu beseitigen.«
    Der Professor nickte langsam. »Du hast recht, ich muss die Nerven behalten.« Er ging in die angrenzende Küche und kam mit einem Besen und einem großen Eimer zurück. Gerade als Bob mit dem Zusammenfegen begann, kam der Zweite Detektiv zurück ins Wohnzimmer.
    »Niemand zu sehen. Aber die Häuser stehen so nah beieinander, dass es jeder gewesen sein könnte. Gerade eben ist dieser Mr Hold rausgekommen und hat zu uns rübergeschaut.«
    Wie zur Bestätigung erschien der in der Sonne glänzende Kahlkopf des Captains am eingeschlagenen Fenster.
    »Was ist denn hier passiert?«
    Auch Miss Daggett kam nun herbeigeeilt und drängte sich neben Mr Hold.
    »Ach du meine Güte, das schöne Fenster! Es ist doch hoffentlich niemandem was passiert?«
    »Nein, nein – es ist alles in Ordnung«, beschwichtigte Mr Brewster. »Ein dummes Missgeschick, weiter nichts.«
    »Dann ist es ja gut«, kommentierte Captain Hold knapp. Seine erhobene Augenbraue verriet jedoch, dass er an den Worten des Professors zweifelte. Mittlerweile hatte Miss Daggett ihren dicken Kopf noch weiter ins Wohnzimmer hineingestreckt und schaute sich neugierig nach allen Seiten um. Ihre ruckhaften Bewegungen erinnerten an ein aufgeregt herumpickendes
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