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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist
Autoren: Robert Arthur
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Chinesin vermutlich an einer Krankheit gestorben ist«, fuhr Bob unbeirrt fort. Es kam selten vor, dass er über so vertrauliche Informationen verfügte, und er hatte nicht die Absicht, sich den Triumph der Berichterstattung nehmen zu lassen. »Darauf legte ihr Mann, der alte Kapitän, sie in den herrlichen Sarg, aber die endgültige Trennung von ihr hätte er nicht ertragen. Also schaffte er sie in die kleine Kammer am Ende des Flurs und vermauerte das Fenster. Dann mauerte er noch die Türöffnung zu und tapezierte die Wand, damit kein Außenstehender dahinter eine Geheimkammer vermuten konnte. Auf diese Weise blieb er mit seiner Frau gewissermaßen vereint. Wie lange das war, lässt sich nicht sagen, aber eines Tages stürzte Mathias Green, als er die Treppe hinunterging. Als die Diener sahen, dass er tot war, gerieten sie in Panik. Noch in der gleichen Nacht machten sie sich heimlich davon. Entweder gingen sie ins Chinesenviertel von San Francisco und tauchten dort bei ihren Verwandten unter, oder sie reisten zurück nach China. Manche von ihnen hatten sich wohl ohnehin illegal hier im Land aufgehalten. Jedenfalls blieben Chinesen damals ganz unter sich und hatten mit den Weißen so wenig Kontakt wie möglich. Daher war ihre Flucht durchaus begreiflich. Die einzige Hinterbliebene war Mr Greens Schwägerin, die damit Alleinerbin wurde. Das Geld legte sie in einem großen Weingut bei San Francisco an – Verdant Valley. Hierher kam sie überhaupt nicht. Auch nicht Miss Lydia Green, ihre Tochter, auf die nach dem Tod der Mutter Verdant Valley und ebenso die Villa Green überging. Aus unbekannten Gründen überließen sie das alte Haus all die Zeit seinem Schicksal. Bis Miss Green in diesem Jahr plötzlich beschloss, es an eine Baugesellschaft zu verkaufen.«
    »Und als sie mit dem Abbruch anfingen, geriet der Geist des alten Mathias Green in Aufruhr«, warf Peter ein. »Deshalb schrie er und wurde dabei gesehen, wie er in das verborgene Zimmer drang. Er stattete seiner Frau einen letzten Besuch ab. Und dann – ja, dann zog er wohl oder übel aus.«
    Justus war offensichtlich nicht allzu begeistert. Genau das hatte er sich auch selbst überlegt. Doch er gab sich zufrieden und setzte lediglich eine hochmütige Miene auf.
    »Für euch scheint es ja außer Zweifel zu stehen, dass es tatsächlich ein Geist war«, bemerkte er. »Und dass es Mathias Greens Geist war.«
    »Wir haben ihn immerhin gesehen. Du nicht«, entgegnete Peter. »Wenn das kein Geist war, dann hab ich in meinem Leben noch keinen gesehen!«
    Natürlich hatte er das auch nicht – zumindest nie zuvor. Aber das war ihm egal.
    »Wenn es kein Geist war, was war es dann?«, fragte Bob. »Wenn dir etwas Besseres einfällt, kriegst du vom Kommissar sicherlich eine schöne Belohnung.«
    Justus blinzelte. »Wie meinst du das?«
    »Ja«, fiel Peter ein, ebenfalls hellhörig geworden. »Was ist mit dem Kommissar?«
    »Na, wir alle hörten ihn gestern sagen, er hätte den Geist gesehen«, erklärte Bob. »Und Papa sagte mir, der Kommissar sei ziemlich in Bedrängnis, weil er nicht öffentlich zugeben kann, dass es so etwas wie einen Geist gibt. Also kann er seinen Leuten auch nicht auftragen, den Geist für ihn einzufangen. Aber er kommt nicht davon los, dass er ihn selbst gesehen hat und dass es vielleicht doch Geister gibt. Bestimmt wäre er jedem dankbar, der ihm entweder den Beweis dafür bringt, dass es ein echter Geist war, oder ihm glaubhaft erklärt, was das Ding vor unseren Augen tatsächlich war.«
    »Hm.« Justus schien die Sache allmählich Spaß zu machen. »Ich meine, wir sollten den Fall ›Grüner Geist‹ schon dem Kommissar zuliebe übernehmen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass es bei diesen rätselhaften Vorfällen um mehr geht, als wir uns zurzeit vorstellen können.«
    »Halt, halt!«, schrie Peter. »Er hat uns ja gar nicht um unsere Mitarbeit gebeten. Und ich bin zu vielem bereit, aber Ermittlungen zu einem grünen Geist – nein!«
    Doch Bob zeigte sich ebenso interessiert wie Justus.
    »Unser Leitspruch ist ›Wir übernehmen jeden Fall‹«, erinnerte er Peter. »Und außerdem wüsste ich selber gern, ob wir tatsächlich einen Geist gesehen haben oder nicht. Nur – wie würden wir es anstellen, ihn zu fangen?«
    »Wir werden den Fall nochmals aufrollen«, sagte Justus. »Erstens: Hat man den Geist gestern Abend wieder gesehen?«
    »Soviel in den Zeitungen steht, nicht«, sagte Bob. »Und Papa sagte, er hätte von Kommissar Reynolds
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