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Die drei ??? und das Volk der Winde

Die drei ??? und das Volk der Winde

Titel: Die drei ??? und das Volk der Winde
Autoren: Rose Estes
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Terminvereinbarung kann ich euch nicht zu ihm vorlassen. Unangemeldete Besucher empfängt er grundsätzlich nicht.«
    Draußen auf der Straße meinte Bob: »Warten wir doch hier vor dem Haus. Es ist kurz vor Mittag. Da können wir ihn vielleicht abfangen, wenn er zum Essen geht.«
    Eine Minute nach zwölf kam ein großer, hagerer Mann mit militärisch kurzem Haarschnitt aus dem Gebäude mit dem Firmenschild »Brewster Inc., Vereidigter Wirtschaftsprüfer und Steuerberater«. Bob trat beherzt auf ihn zu. »Bitte entschuldigen Sie, Mr. Brewster, vielleicht erinnern Sie sich an mich. Ich bin Bob Andrews. Wir kamen vor einiger Zeit im Haus Ihres Onkels ins Gespräch. Meine Freunde und ich würden uns gern ein paar Minuten mit Ihnen über Ihren Onkel unterhalten. Wir machen uns nämlich Sorgen um ihn.« Clifford Brewster stutzte. Harte schwarze Augen unterzogen die Jungen einer eingehenden Prüfung. »Na, dann kommt mal mit in mein Büro«, sagte er dann barsch. »Hier draußen können wir ja nicht gut verhandeln.«
    Die drei ??? folgten dem Wirtschaftsprüfer durch das wenig einladende Vorzimmer in ein nüchternes, kahles Büro. Darin gab es weder Bilder an der Wand noch sonstigen Zimmerschmuck.
    Clifford Brewster setzte sich an den Schreibtisch, dessen Platte peinlich aufgeräumt war, und musterte die Jungen, die ihm gegenüberstanden, mit kaltem Blick.
    »Nun« – er bewegte beim Sprechen kaum die schmalen, blutleeren Lippen – »was soll dieser Unsinn? Sorgen macht ihr euch? Um meinen Onkel? Ich wüßte nicht, was euch Arnold Brewster angehen sollte.«
    »Er ist unser Freund, und alles, was ihn betrifft, geht uns durchaus an«, erwiderte Bob gelassen.
    »Warum ist der alte Mr. Brewster ins Pflegeheim gekommen?« ging Peter zum Angriff über. »Er war doch immer wohlauf und bei guter Gesundheit. Er kommt sehr gut zurecht und kann sich allein versorgen.«
    »Es gibt andere, wichtigere Dinge als Zurechtkommen und Sich-versorgen«, äußerte Clifford. »Und diese Dinge hat mein Onkel vernachlässigt. Es war höchste Zeit für mich, hier einzuschreiten.
    Ich mußte meinen Onkel leider entmündigen lassen und meinen Anwalt zu seinem Vormund bestellen. Und nun entschuldigt mich bitte, ich habe eine Verabredung zum Mittagessen. Ich ließ mich von euch ohnehin schon zu lange aufhalten.«
    »Aber ich verstehe noch immer nicht, warum Mr. Arnold Brewster jetzt in diesem Heim ist«, beharrte Bob auf seinem Standpunkt, während Clifford die Jungen ungeduldig aus dem ungastlichen Raum geleitete.
    »Das geht euch überhaupt nichts an. Ich habe es nicht nötig, mich vor Kindern zu rechtfertigen, die sich in Angelegenheiten der Erwachsenen einmischen wollen«, antwortete Clifford Brewster eiskalt.
    Justus entschloß sich zu einer taktischen Frage. »Dürfen wir Ihren Onkel wohl einmal besuchen?« erkundigte er sich ganz naiv und höflich.
    Doch der Wirtschaftsprüfer schob die drei ??? buchstäblich vor sich her auf den Bürgersteig ab. »Ich halte das nicht für ratsam«, entgegnete er. »Es wird euch nichts einbringen. Guten Tag.« Er machte auf dem Absatz kehrt und schritt hastig davon.
    »Mann, der war vielleicht liebenswürdig!« empörte sich Peter.
    »Ich hatte euch gewarnt«, sagte Bob nur. »So, und was machen wir jetzt?«
    »Sollte hier eine Intrige im Gang sein, hinter der dieser Clifford steckt, werden wir aus ihm nie etwas herausbekommen«, erkannte Justus. »Unterhalten wir uns lieber mit dem Anwalt.«
    Bob nickte. »Cliffords Anwalt habe ich kürzlich auch mal kennen-gelernt. Er war gerade bei Arnold Brewster und wollte ihn dazu bringen, irgendwelche Unterschriften zu leisten«, berichtete er. »Er heißt Alfred Zindler, und seine Kanzlei ist in dem protzigen Neubau in der Innenstadt.«
    Obwohl sich die drei ??? auf Schwierigkeiten gefaßt machten, gelang es ihnen ohne Mühe, zu dem Juristen vorzudringen. Die Mahagoni-Tür zu seiner Büroetage öffnete sich beim Druck auf den Klingelknopf automatisch, und in fassungslosem Staunen über den luxuriös eingerichteten Empfangsbereich machten sich die Besucher auf den Weg über den hochflorigen hellgrauen Spann-teppich.
    Kostbare Ölgemälde in breiten Goldrahmen hingen an den kobalt-blauen Wänden. Funkelnde Kristall-Aschenbecher standen auf niedrigen Tischen aus Chrom und Glas, und ausgefallene Hocker in modernem Design, Metallpilzen gleich, waren überall im Raum aufgestellt. Ein ausladender Schreibtisch mit funktionell gestyltem Arbeitsstuhl stand unbesetzt vor einer
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