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Die drei ??? und das Riff der Haie

Die drei ??? und das Riff der Haie

Titel: Die drei ??? und das Riff der Haie
Autoren: William Arden
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oberste Schublade eines der Aktenschränke war herausgezo-gen. Ein Notizbuch lag aufgeschlagen auf dem Schrank, daneben eine auseinandergefaltete Seekarte. Mr. Crowe blickte kopf-schüttelnd auf das Notizbuch. »Was wollte er nur mit unserem Verbandstagebuch?«
    Peter nahm die Seekarte an sich. »Ah, das ist ja eine Karte des Riffgebiets vor den Inseln mit Angabe der Wassertiefen.«
    »Diese Karte kann sich doch jeder überall beschaffen«, sagte Mr. Crowe verdutzt.
    Justus sah sich die Karte an. »Vielleicht nicht gerade mit der Position der neuen Bohrplattform und Ihrem eingezeichneten Kurs dorthin. Aber was steht in dem Tagebuch, Mr. Crowe?«
    »Unser täglicher Fahrplan für den Ablauf der Demonstration was wir jeden Tag am Bohrturm und an Land zu unternehmen gedenken, wann wir auslaufen und wieder zurückkommen, welche Boote zur Verfügung stehen, wer bei welcher Aktion mitmacht, all das.«
    »Ist das schon einmal vorgekommen?« fragte Justus. »Daß jemand hier hereinkommt und Ihre Notizen liest?«
    Mr. Crowe überlegte. »Durchaus möglich, Justus. Ich habe noch nie jemanden gesehen, aber manchmal hatte ich schon das Gefühl, daß das Buch anders hingelegt worden war. Ich dachte mir nichts dabei, aber jetzt –«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn. Torao schaute herein.
    »Mann kommen«, sagte der kleine Gärtner.
    Mr. Andrews trat ins Zimmer. »Na, das Rätsel schon gelöst?«
    »Ich habe leider den Eindruck«, sagte Mr. Crowe, »daß wir statt dessen noch weitere Rätsel aufgepackt bekommen. Ich hoffe, Sie hatten mehr Erfolg.«
    »Ja, ich habe mich recht interessant mit Ihren Leuten unterhalten.
    Die Ausbeute auf Band war gut. Jetzt mache ich noch Interviews mit den Sprechern der Ölgesellschaft. Wollt ihr drei gern mitkommen?«
    »Wäre nicht schlecht, Papa.« Bob seufzte. »Hier sind wir sowieso zu nichts nütze.«
    »Wir könnten ja zwischendurch irgendwo zu Abend essen, oder?« regte Peter an.
    Mr. Andrews lachte. »Ich denke, das wird sich machen lassen.
    Möchten Sie nicht auch mit uns essen, Crowe?«
    »Ich sollte jetzt nicht hier weggehen. Da stimmt etwas nicht.
    Wenn ich nur wüßte, was da vor sich geht, und was das Ganze soll.«
    Justus hatte das Tagebuch noch in der Hand. Er sah nachdenklich auf die Karte der Riffe und Inseln.
    »Mr. Crowe«, sagte er. »Haben Sie ein Logbuch für die ›Windrose‹?«
    »Das hat Kapitän Jason. Er ist vermutlich noch auf dem Boot.«
    »Dann«, sagte Justus, »werde ich die Einladung zu den Interviews mit der Ölprominenz ausschlagen. Ich möchte dann doch lieber zurück zu unserem Motel, falls es Ihnen nichts ausmacht, vorher kurz bei der ›Windrose‹ haltzumachen, Mr. Andrews.«
    »Justus!« riefen Bob und Peter einstimmig. »Hast du etwa eine Idee?«
    »Schon möglich«, sagte Justus, aufreizend gelassen.
    »Dann willst du auch das Essen auslassen, Justus?« fragte Mr. Andrews.
    »Na ja –« sagte Justus kurz entschlossen. »Das Essen könnte ich vorher schon unterbringen.«
    Da hatten alle in dem kleinen Raum etwas zu lachen.

Unverhoffter Besuch
    Es war schon dunkel, als Peter, Bob und Mr. Andrews zum Motel in der State Street zurückkehrten, wo sie Justus nach dem Abendessen abgesetzt hatten. Sie fanden ihn in einem der beiden von ihnen belegten Zimmer am Schreibtisch. Das Logbuch der
    ›Windrose‹, Mr. Crowes Verbandstagebuch und die Seekarte hatte er schön übersichtlich vor sich ausgebreitet.
    »Junge, Junge«, sagte Peter. Er ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Ich hätte nie gedacht, daß Interviewen so anstrengend ist!«
    »Sie erzählen dir alles, nur nicht das, was du wissen willst!« bestätigte Bob. »Es ist schon eine Heidenarbeit, bis man wirklich mitbekommen hat, was läuft.«
    Mr. Andrews lachte. »So geht es nun mal zu in unserem Beruf.
    Man bekommt aber oft eine Geschichte, die viel mehr taugt, wenn man die Leute einfach reden läßt, frisch von der Leber weg. Dann geben sie preis, wie sie wirklich sind und wie sie wirklich denken.«
    »Dann sind diesem Mr. Hanley also die Vögel und Fische völlig gleichgültig«, sagte Peter, »und die Umweltschützer erst recht.«
    »Er pfeift darauf, was aus dem Rest der Welt wird«, setzte Bob hinzu, »solange seine Firma nur jede Menge Erdöl verkauft.«
    »Er und Mr. Yamura sind eben anderer Ansicht darüber, was unserer Umwelt dient, Bob«, erklärte Mr. Andrews. »Und sie sagen zu Recht, daß sehr viele Menschen arbeitslos wären, wenn wir kein Öl hätten. Die Welt braucht in unserer
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