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Die drei ??? und das Riff der Haie

Die drei ??? und das Riff der Haie

Titel: Die drei ??? und das Riff der Haie
Autoren: William Arden
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›Windrose‹ und ganz sachliches Überlegen«, erläuterte Justus. »Erstens: da Sie, abgesehen von vier Fahrten, immer die ausreichende Menge Kraftstoff mitführten, mußte Kapitän Jasons Ermittlung des Verbrauchs für die Fahrt zur Plattform, den Aufenthalt tagsüber auf See und die Rückfahrt stimmen. Zweitens: es ließ sich ausschließen, daß Verluste durch Undichtigkeit, Diebstahl oder Betriebsstörung aufgetreten waren.
    Drittens: wenn wirklich kein echter Schwund vorlag, dann konnte dies nur bedeuten, daß die ›Windrose‹ an jenen vier Tagen eben mehr Kraftstoff verbraucht hatte.«
    »Ja.« Mr. Crowe nickte. »Das hört sich logisch an. Aber . . . ?«
    »Aber warum war bei der ›Windrose‹ der Kraftstoffverbrauch an manchen Tagen höher als an den anderen, und wie ging das zu?
    Eben darum geht es«, fuhr Justus fort. »Die erste Möglichkeit war natürlich eine veränderte Arbeitsweise des Motors. Doch das konnten wir ja bereits ausschließen. Die zweite Möglichkeit war eine veränderte Beschaffenheit des Kraftstoffs. Vielleicht war der getankte Kraftstoff weniger ergiebig, auf die gefahrene Strecke bezogen.«
    »Die Überlegung ist nicht übel, Just!« meinte Peter dazu.
    »Das dachte ich mir auch. Als ich mir das Logbuch holte, erkundigte ich mich also bei Kapitän Jason, ob er etwa an jenen vier Tagen woanders als sonst aufgetankt hatte.«
    »Das war nicht der Fall«, sagte Mr. Crowe. »Daran hatten wir selbst schon gedacht, Justus. Aber Kapitän Jason tankte wie üblich bei einem bestimmten Pächter am Bootshafen.«
    »Ja, das sagte er mir auch, und es ist kaum denkbar, daß sich der Kraftstoff bei derselben Tankstelle von einem Tag zum anderen in der Zusammensetzung ändert«, sagte Justus. »Die dritte Möglichkeit war, daß die ›Windrose‹ aus irgendeinem Grund an diesen vier Tagen eine größere Entfernung zurückgelegt hatte, also ausnahmsweise eine weitere Strecke gefahren war. Aber Sie hatten nichts von Abstechern oder Umwegen erwähnt, und das Logbuch bestätigte das. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß Sie und obendrein noch Kapitän Jason viermal eine Abweichung von der normalen Route übersehen haben sollten!«
    »Nein, wir machten wirklich keine Umwege«, bestätigte Mr. Crowe.
    »Gut«, fuhr Justus fort. »Es war also kein Kraftstoff ausgelaufen, der Motor funktionierte normal, die Qualität war unverändert, und Sie legten im wesentlichen an jedem Tag die gleiche Entfernung zurück. Nach meiner Überlegung blieb da nur noch eine Möglichkeit – die Zeit. Hatten Sie etwa länger gebraucht, um an diesen vier Tagen ans Ziel und wieder zurück zu kommen? Ich war mit einem Mal sicher, daß es so gewesen sein mußte, und das Logbuch bestätigte mir diese Überlegung!«
    Er schaute die anderen triumphierend an. »Aus dem Logbuch geht hervor, daß Sie an den vier Tagen, an denen der Kraftstoff knapp wurde, jeweils etwa fünfzehn Minuten später an der Bohrplattform ankamen! Sie brauchten also an diesen Tagen fünfzehn Minuten länger für die Hinfahrt, und an drei von den vier Tagen auch fünfzehn Minuten länger für die Rückfahrt! In dem Trubel mit der Aufsicht über all die Boote und Demonstranten sind Ihnen diese fünfzehn Minuten nicht aufgefallen.«
    Mr. Crowe saß sprachlos da.
    »Eindeutig«, fuhr Justus fort, »hat etwas an diesen vier Tagen die Fahrt der ›Windrose‹ verlangsamt. Sie hatten schon die Gezeiten, Strömungen und Windverhältnisse überprüft und waren auf nichts Ungewöhnliches gestoßen. Für mich gab es danach nur noch eine Erklärung-an diesen Tagen mußte die ›Windrose‹ eine schwerere Ladung befördert haben! Eine zusätzliche Belastung drückte das Tempo, also war der Kraftstoffverbrauch bei gleicher Entfernung höher!«
    Plötzlich lachte Mr. Crowe. »Klar! Es liegt wirklich auf der Hand, nicht wahr? Die simpelste Erklärung!«
    »Die allersimpelste«, sagte Justus nüchtern. »Kinderleicht.«
    »Tut mir wirklich leid, Justus«, sagte Mr. Crowe rasch. »Man findet ja immer dann die Dinge ganz einfach, wenn der Detektiv seine Schlußfolgerungen offengelegt hat, nicht? Auch mir war diese Erklärung völlig entgangen. Du hast das fabelhaft gemacht.
    Gute Arbeit!«
    »Vielen Dank, Sir.« Justus strahlte. Er nahm ein Blatt gelbes Notizpapier aus seiner Tasche. »Und da ich im Motel noch etwas Zeit hatte, rechnete ich mir aus, welches zusätzliche Gewicht die
    ›Windrose‹ befördert haben mußte. Nach der Motorleistung in Seemeilen je Gallone
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