Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent
Autoren: André Minninger
Vom Netzwerk:
übrigen Nüsse vom Weihnachtsteller auseinanderzubrechen.
    »Hören Sie schon auf!«, versuchte Mrs Candle der jungen Frau Einhalt zu gebieten. »Das ist vollkommen sinnlos! In dem Säckchen haben sich doch nur die drei Walnüsse befunden. Und die sind bereits geknackt!«
    »Wartet mal!«, rief Peter plötzlich dazwischen. »Wie lautet der Spruch noch? Ohne diese Blüten   – lässt Unglück sich verhüten. Könnte das nicht bedeuten, dass …«
    Nun wurde auch Miss Handerson vom Rätselfieber gepackt. »Blüten! Auch wenn das natürlich echte Scheine waren: Damit kann nur die Beute gemeint sein! Ich bin mir ganz sicher! Aber was soll der Rest bedeuten? Los doch! Legt mal einen Gang zu! Ich spüre, dass ihr schon ganz dicht an der Lösung seid!«
    In diesem Moment durchfuhr es Justus wie ein Blitz. »Moment mal, Kollegen!« Zielstrebig ging er auf die Wand zu, an der der Zeitungsbericht über Mrs Candles Garten in einem Wechselrahmen hing, und begann nachdenklich an seiner Unterlippe zu zupfen. »Verzichte auf den Preis, denn er ist viel zu heiß   …« Er wandte sich an Mrs Candle. »Der Preis, der Ihnen im November verliehen wurde, der besagte doch, dass Ihnen im Palisades Park eine hundert Quadratmeter große Rasenfläche zugesprochen wurde, die Sie von Gartenarchitekten nach Ihren Anweisungen gestalten lassen dürfen!«
    Die alte Dame sah Justus ungläubig an. »Im Palisades Park? Wie kommst du denn darauf?«
    Der Erste Detektiv hatte plötzlich das Gefühl, als würde sich um seinen Körper eine Eisschicht bilden. Die alte Dameschien nicht zu begreifen, worauf er hinauswollte: Patricia würde doch niemals unter den Augen der Polizei im Garten anfangen zu graben! Fieberhaft ließ er seine Blicke durch das Wohnzimmer schweifen, bis er auf dem Kaminsims einen Miss-Marple-Krimi entdeckte: »Ein Mord wird angekündigt«. Scheinbar unbeteiligt griff er danach und hielt das Buch in Mrs Candles Richtung. Dabei fixierte er sie mit einem fast hypnotischen Blick. Sie musste sich doch an ihr Gespräch über Miss Marple und Mrs Candle als vierte Detektivin erinnern! »Ein kleines Grundstück im Palisades Park«, wiederholte er wie nebenbei. »Direkt neben der Bronze-Skulptur ›Tor des Südens‹!«
    Endlich hatte Mrs Candle begriffen und spielte das Spiel mit. Ihre Augen flammten auf. »Ah, natürlich! Die Bronze-Skulptur! Hättest du sie gleich erwähnt, hätte ich auch eher geschaltet!«
    Miss Handerson trat forsch einen Schritt näher. »Wovon redet ihr da? Los doch, heraus damit!«
    »Dabei ist es doch so einfach!« Der Erste Detektiv setzte sich gelassen in Mrs Candles Ohrensessel und ließ seine Hände auf die Knie sinken. »Edward Candle hat die Beute des Raubüberfalles vor fünf Jahren vor der Polizei in Sicherheit gebracht. Und zwar an der von mir eben erwähnten Stelle. In unmittelbarer Nähe der Bronze-Skulptur sind die zwei Millionen Dollar vergraben. Darauf gehe ich jede Wette ein!«
    Miss Handerson bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle. »Wie kommst du darauf?«
    »Weil in dem Fernsehinterview, in dem von Mrs CandlesSieg und ihrem Preis berichtet wurde, auch ausführlich die Stelle beschrieben wurde, die nach Mrs Candles Anweisungen neu bepflanzt werden soll: im direkten Umfeld vom ›Tor des Südens‹!« Justus machte ein triumphierendes Gesicht. »Edward muss diese Sendung über seine Großmutter im Gefängnis zufällig gesehen haben. Denn wie sonst ist es zu erklären, dass er sofort darauf seinen Zellengenossen Jeremias Howard, der im offenen Vollzug ist, damit beauftragt, Mrs Candle die verschlüsselten Botschaften zukommen zu lassen?«
    »In der er seine Großmutter unter anderem eindringlich davor warnt, den Gartenpreis anzunehmen!« Peter spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken hinablief. »Weil er anscheinend befürchtet hat, dass die Gartenbauer rund um die Bronze-Skulptur die Erde bewegen und dabei möglicherweise auf die versteckte Beute stoßen würden!«
    »Das ist völlig absurd!«, platzte es aus Miss Handerson unerwartet heraus. »Edward hätte seinen Zellengenossen niemals zu seiner Großmutter geschickt!«
    Justus horchte interessiert auf. »Ach? Und warum nicht, Miss Handerson?«
    »Weil er die ganze Zeit davon ausgehen musste, dass sie tot ist!«
    »Wie bitte?« Die alte Dame schaute fassungslos. »Sagen Sie das noch einmal.«
    »Warum?«, entgegnete Miss Handerson kalt. »Sie sind doch nicht taub!«
    Der Erste Detektiv fasste sich grübelnd ans Kinn. »Das habe ich mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher