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Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent
Autoren: André Minninger
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paar Tagen treffend bemerkt hast, noch nichts Aufschlussreiches ergeben hat. Eben weil uns noch einige Hinweise fehlen!«
    »Das sehe ich genauso«, pflichtete Bob seinem Freund bei. »Aber wie lange sollen wir noch auf die weiteren Hinweisewarten? Wenn Edward nicht bald die nächsten Puzzleteile liefert, endet unser Fall möglicherweise in einer Katastrophe. Vorausgesetzt, dass er den angedrohten Rachefeldzug am fünften Advent tatsächlich in die Tat umsetzen sollte!«
    »Also, Kollegen …« Justus lehnte sich zurück und schloss konzentriert die Augen. »Patricia Handerson sucht unmittelbar nach Edwards Flucht aus dem Gefängnis den Kontakt zu seiner Großmutter. Obwohl sie weiß, dass die alte Dame und ihr Haus rund um die Uhr von der Polizei bewacht werden, nimmt sie das Risiko auf sich, selbst ins Fadenkreuz der Justiz zu geraten. Da stellt sich doch die Frage, woher ihr plötzliches Interesse an Mrs Candle rührt?«
    »Na ja«, überlegte Bob. »In der Weihnachtszeit werden schließlich viele Menschen sentimental. Dafür kann es mehrere Gründe geben: Sie hat sich ja bei unserer Auftraggeberin mehrmals für ihr übles Verhalten entschuldigt. Vielleicht war es ihr nach all den Jahren einfach nur ein wichtiges Anliegen, endlich mal ihr Gewissen zu erleichtern.«
    »Entschuldige bitte, dass ich kurz unterbreche, aber hat jemand zufällig ein Taschentuch parat?« Peter nahm eine Hand vom Lenkrad und rieb sich theatralisch die Augen. »Da kommen mir ja glatt die Tränen!« Er zeigte seinem Freund einen Vogel. »Hat dir das festliche Konzert vorhin etwa die Sinne vernebelt? Patricia Handerson und sentimentale Gründe! Dass ich nicht lache! Wer einer alten Dame das Lügenmärchen auftischt, dass ihr Enkelsohn auf grausame Weise umgebracht worden ist, der hat alles Mögliche, aber kein schlechtes Gewissen!«
    Bob hob abwehrend beide Hände in die Höhe. »Okay, okay!Ich sehe es ja ein! Entschuldigt bitte, dass ich von mir auf andere geschlossen habe! Du hast ja recht! Welchen Grund sollte sie aber sonst haben, plötzlich bei der alten Dame auf der Bildfläche zu erscheinen?«
    »Um das herauszufinden, habe ich sie für morgen Abend zu Mrs Candle eingeladen«, ließ Justus von der Rückbank verlauten. »Zu den drei bisher nichtssagenden Hinweisen wird sie wohl nicht viel beizutragen haben. Aber noch hat sie uns bestimmt nicht alles gesagt! Und was wäre ein besserer Köder, als ihr das Gefühl zu geben, wir würden sie ins Boot holen? Für sie bedeutet das schließlich die Aussicht, zu erfahren, wo sich zwei Millionen Dollar befinden!«

Am 22. Dezember hatten sich die drei ??? zu nächtlicher Stunde mit Miss Handerson am Harvard Boulevard verabredet. Von hier aus war es zum Canyon Lake Drive, in dem Mrs Candle wohnte, nur ein Katzensprung.
    Edwards Freundin traf pünktlich ein und entstieg dem Taxi mit einem üppigen Rosenstrauß. Peter ahnte gleich, dass sich die alte Dame darüber nicht sonderlich freuen würde.
    Und Mrs Candle ließ tatsächlich einige Minuten später, als sie den vieren die Haustür öffnete, ihren Gefühlen freien Lauf und rümpfte beim Anblick des Blumenstraußes die Nase. »Das Geld hätten Sie sich getrost sparen können«, sagte sie statt einer Begrüßung und wies dabei auf das Rosenspalier, das an der Seitenwand ihres Gartenschuppens angebracht war.
    An Mrs Candles offen demonstrierter Ablehnung Edwards Freundin gegenüber änderte sich auch nichts, als die fünf kurze Zeit später im Wohnzimmer am runden Tisch Platz genommen hatten und Miss Handerson irritiert zu den Fenstern deutete.
    »Haben Sie die Vorhänge etwa meinetwegen zugezogen, Mrs Candle?«
    »Allerdings«, erwiderte die alte Dame schroff. »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich Sie schon vorgestern bei der Polizei angezeigt, nachdem Sie auf dem Riesenrad ihre Beichte abgelegt hatten. Nur Justus’ großer Überredungskunst haben Sie es zu verdanken, dass Sie noch auf freiem Fuß sind. Aber das wird sich ändern, sobald mein Enkelsohn wieder auf der Bildfläche erscheint!«
    »Das ist mir klar«, entgegnete Miss Handerson mit gesenktem Kopf. »Und ich bin gewillt, für meine Taten geradezustehen. Darauf habe ich Ihnen ja mein Wort gegeben. Trotzdem möchte ich noch einmal betonen, dass ich all das nur aus Liebe zu Edward getan habe. Ich habe ihn bis zur Selbstaufgabe geliebt – und liebe ihn noch immer. Das soll keine Entschuldigung für mein Handeln sein, aber zumindest eine Erklärung …«
    Mrs Candle schienen
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