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Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent
Autoren: André Minninger
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vielleicht ein Stündchen Zeit, um uns bei einer … nun ja … kniffligen Aufgabe zu helfen?«
    Peter und Bob tauschten irritierte Blicke aus.
    »Im Prinzip schon«, antwortete Miss Handerson mit einem kurzen Zögern. »Worum handelt es sich denn?«
    »Nun ja, ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden: Mrs Candle hat in den vergangenen Tagen seltsame Hinweise erhalten, die ihr augenscheinlich allesamt heimlich von ihrem Enkelsohn zugespielt wurden.«
    »Du meinst … von Edward?« Ein leiser Unterton von Aufregung machte sich in Miss Handersons Stimme bemerkbar.
    »Einen anderen Enkelsohn hat Mrs Candle nicht«, rief ihr Justus ins Gedächtnis zurück. »Und meinen beiden Kollegen und mir drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass Edward mit diesen Hinweisen seiner Großmutter etwas ganz Bestimmtes mitteilen will. Doch leider werden wir aus diesen kryptischen Fingerzeigen überhaupt nicht schlau. Und da dachten wir, dass wir am besten eine Person hinzuziehen, die Edward persönlich gut kennt. Eine Person, die uns vielleicht sagen kann, welche Schlüsse wir aus seinen Hinweisen ziehen können. Denn Mrs Candle steht ebenso auf demSchlauch wie wir!«
    »Wie ..? Ähh … Hinweise? Ich meine …« Patricia Handerson geriet ins Stammeln und hatte offensichtlich Schwierigkeiten, Justus’ Ausführungen zu folgen. »Was willst du mir denn damit sagen?«
    »Nun, dann muss ich etwas deutlicher werden. Mir drängt sich immer mehr der Verdacht auf, dass Edward mit seinen Hinweisen Mrs Candle verraten will, wo er die Beute aus dem Raubüberfall versteckt hat!«

Es hatte schon länger in Peter gearbeitet, doch am 21. Dezember platzte ihm der Kragen. Justus hatte sie am Nachmittag dazu genötigt, in der Kirche, die Bobs Familie sonntags besuchte, allen sechs Teilen des Weihnachtsoratoriums zu lauschen. Mehr als drei Stunden hatte das gedauert und die harten Holzbänke hatten Peters Laune nicht verbessert.
    Als sie nach dem Konzert die Kirche verließen und mit den anderen Besuchern auf die California Avenue hinaustraten, fasste er sich demonstrativ an sein Steißbein und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Weißt du eigentlich, was du mir da angetan hast, Justus? Vier Stunden stillsitzen! Meine Bandscheiben sind völlig ramponiert! Das Einzige, was ich an mir noch fühle, ist mein Hinterteil! Tausend Dank für dieses vorweihnachtliche Geschenk!«
    Bob konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Also mir hat’s rundum gefallen, Zweiter! Allerdings muss ich mich doch fragen, weshalb bei all dem Geld, das meine Eltern jeden Sonntag in dieser Kirche lassen, nicht zumindest ein paar Dollar für Sitzkissen drin sind!«
    »Darüber habe ich mir in den vergangenen einhundertachtundneunzig Minuten nicht einmal den Kopf zerbrochen, Kollegen«, ließ Justus verlauten und streckte sich einmal kräftig. »Ich habe die klassische Musik viel mehr dazu genutzt, meinen Geist in einen meditativen Zustand zu versetzen und die zwanzig Tage, die wir nun an dem Candle-Fall dran sind, noch einmal vor meinem inneren Auge Revue passieren zu lassen.«
    »Und? Ist denn dabei zumindest im Ansatz etwas Produktives herausgekommen?«, fragte Peter noch immer leicht gereizt. »Denn bevor ich mich auch nur eine weitere Sekunde mit diesem Fall beschäftige, hätte ich zuvor noch ein paar wichtige Fragen an dich zu stellen, Justus! Vielleicht bist du ja nach dieser intensiven Reinigung deines meditativen Geistes endlich in der Lage, uns Rede und Antwort zu stehen!«
    »Kein Problem, Zweiter. Aber dazu sollten wir uns lieber in deinen Wagen setzen. Es muss ja nicht jeder hören, was wir zu besprechen haben.«
    Bob schaute sich nach allen Seiten um. »Es ist zwar keine Irene Loser in Sicht, aber sicher ist sicher!«
    Peter ging zielstrebig auf seinen MG zu, den er direkt vor der Kirche geparkt hatte. Missmutig schloss er die Tür auf, setzte sich hinein und wartete, bis auch Bob und Justus darin Platz genommen hatten. Dann startete er den Motor, fuhr vom Parkplatz und steuerte den Wagen in Richtung Schrottplatz.
    »Also, Justus: Mich und vermutlich auch Bob würde als Allererstes interessieren, aus welch geistiger Umnachtung heraus du ausgerechnet Patricia Handerson darum gebeten hast, uns bei der Entschlüsselung von Edwards Hinweisen behilflich zu sein! Obwohl das Wort ›Entschlüsselung‹ ja völlig hirnrissig ist, da sich aus seinen kurzen Zeilen, dem Ring und der fünften Kerze auf dem Adventskranz, wie du ja schon selbst vor ein
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