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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond
Autoren: André Marx
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Charles Knox extra geschickt hatte, um sie abzuholen. Inzwischen war Julianne Wallace nicht mehr wütend, sondern vor allem verwirrt und wissbegierig. Justus berichtete ihr auf die Schnelle das Wichtigste, wollte dann aber selbst noch einige Fragen beantwortet haben: »Warum haben Sie uns gestern nicht die Wahrheit gesagt, Julianne? Das Gerede, dass Sie nicht an die Existenz von »Feuermond« glauben, war doch eine Lüge!«
    »Natürlich war es eine Lüge. Ich suche schon sehr lange nach > Feuermond«. Jahrelang hieß es in der Kunstwelt, >Feuermond< sei nur eine Legende. Der lächerliche Traum von Romantikern, die unbedingt an ein letztes, großes Werk von Jean Marie Jac-card glauben wollten. Aber ich war immer davon überzeugt, dass es das Bild wirklich gibt. Also machte ich mich auf die Suche. Ich nahm einen Job im Hernandez-Haus an, über den ich Zugang zu einer Menge Informationen habe, und in meinem Kollegen Brandon fand ich jemanden, der genauso von >Feuermond< fasziniert war wie ich. Jahrelang sammelten wir alle Informationen, die es gab. Und wir lösten viele, sehr viele kleine Rätsel. Aber das Bild fanden wir nicht. Ich arbeite an einem Buch über das Thema. Aber natürlich brauchte ich einen Beweis für all meine Theorien. Deshalb war ich einfach panisch, als mir klar wurde, wie viel ihr in so kurzer Zeit herausgefunden hattet. Ich wollte um jeden Preis verhindern, dass mir jemand mit der Entdeckung zuvorkommt. Deshalb habe ich euch nicht die Wahrheit gesagt. Aber ich hatte nie vor, das Bild zu stehlen. Ich wollte es lediglich finden.« Justus nickte. »Das hatte ich mir schon gedacht. Aber gestern entdeckte Ihr Kollege Brandon eine neue Spur, nicht wahr? Deshalb sind Sie so überstürzt nach Oxnard aufgebrochen.«
    »Ja. Brandon rief mich an und teilte mir mit, dass die gestohlenen Jaccard-Briefe von der Polizei in Victors Strandhaus gefunden und der Jaccard-Gesellschaft zurückgegeben worden wären. Ich hatte von den Briefen gehört, sie aber nie gelesen, da Victor sie vorher stahl. Und zwar nicht, um sie zu lesen, sondern um zu verhindern, dass jemand anders sie las. Um genau zu sein: ich. Denn hätte ich die Briefe jemals in die Finger bekommen, hätte ich das Geheimnis von >Feuermond< vielleicht lüften können. Und das wollte er um jeden Preis verhindern.«
    »Nun, letztlich enthielten die Briefe aber gar keinen neuen Hinweis auf das Versteck des Bildes«, erinnerte sich Bob.
    »Das stimmt. Ich habe sie gestern lesen können. Aber ich hatte es gehofft!«
    »Und Mr Hugenay hatte es befürchtet«, fügte Justus hinzu. »Genau genommen gab es überhaupt keinen Hinweis darauf, wo man nach >Feuermond< suchen sollte, weder in den Briefen noch sonst wo. Das Versteck kannte einzig und allein Victor Hugenay. Hätten wir nicht die Pläne der Knox-Villa gefunden, wären auch wir nicht darauf gekommen. Und >Feuermond< wäre immer eine Legende geblieben. Aber das konnte Mr Hugenay ja nicht wissen. Beim Globus des >Weltensehers< war das anders. Hier gab es einen konkreten Hinweis, nämlich auf dem Grab von Hernandez: >Hast du die Welt gesehen, dann hast du viel gesehen ...«<
    »>Und kennst doch erst die halbe Wahrheit««, beendete Julianne das Zitat.
    »Laut Ihrer Chefin Mrs Albright wurde der Globus schon vor Jahren gestohlen. Von Ihnen, nicht wahr?« Julianne nickte. »Mir war schon lange klar, wie wichtig der Globus ist. Als dann ausgerechnet der >Weltenseher< auf dem Vorplatz des Museums aufgestellt werden sollte, musste ich etwas unternehmen. Die Weltkugel war in zu großer Gefahr. Victor oder jemand anders hätte sie jederzeit stehlen können. Also bin ich ihm zuvorgekommen und habe sie selbst an mich genommen und an einem sicheren Ort versteckt. Victor hat immer versucht, aus mir herauszubekommen, wo der Globus ist, aber ich habe es ihm natürlich nie verraten.«
    »Aber Sie haben ihn jetzt bei sich?«, vermutete Peter und deutete auf den Rucksack. »Ja.«
    »Sie kennen das Geheimnis des Bildes, nicht wahr?«, fragte Justus. »Sie wissen, wozu Sie den Globus brauchen? Und wofür er der Beweis ist?«
    Julianne blickte Justus lange an. Sie war noch immer misstrauisch. »Sag du es mir.«
    »Er ist der Beweis dafür, dass Raoul Hernandez in Wirklichkeit gar kein Maler war, sondern nur für seinen besten Freund Jean Marie Jaccard diese Rolle gespielt hat. Alle Hernandez-Bilder wurden in Wirklichkeit von Jaccard gemalt.« Julianne Wallace atmete hörbar auf. »Ja. Das war jahrelang meine Vermutung. Wenn das in
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