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Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht
Autoren: Petra Streckelmann
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Schwärmereien wussten. Die beiden hatten sich noch eine ganze Zeit geschrieben und gemailt, aber dann war der Kontakt doch abgerissen. Jaja, unerfüllte Liebe ist eben doch ein Schwert, das tief im Herzen stecken bleibt, dachte Kim für eine Sekunde und fragte sich, woher sie diese kitschige Weisheit hatte. Wahrscheinlich aus einem der Liebesromane, die sie mal gelesen hatte, als grad kein Krimi zur Hand war. Als zukünftige Krimiautorin sollte so was nicht auf ihrer Bücherliste stehen – eigentlich! Kim wunderte sich trotzdem, dass Marie jetzt allein bei der Erinnerung an Corinnas Flirtversuch mit Holger – der wirklich schon ein halbes Jahrtausend zurücklag – kochte.
    »Spitzt mal die Ohren«, zischte Marie. »Corinna hat eben zu ihrer Freundin irgendetwas wegen der Party im Jugendzentrum gesagt.«
    Franzi und Kim beugten sich unauffällig etwas weiter nach vorige, um die beiden Mädchen am Nachbartisch besser verstehen zu können. Die Musik im Lomo war einfach zu laut. Mehr als Motto und endlich konnten sie nicht verstehen.
    »Habe ich das richtig gehört, das Motto der Party steht fest?«, fragte Marie Corinna und vergaß für einen Moment ihre Feindschaft. Corinna offensichtlich nicht, denn sie antwortete patzig: »Geh doch selbst ins Jugendzentrum und sieh nach. Steht ganz fett am Schwarzen Brett. Lesen kannst du doch – oder nur Theater spielen?«
    »Zicke!«, zischte Marie giftig zurück und drehte Corinna wieder den Rücken zu.
    Zu Franzi und Kim gewandt sagte sie: »Hey, wenn das Motto steht, dann können wir uns endlich um die Kostüme kümmern. Klasse, ich hatte schon befürchtet, die würden das Motto erst eine Stunde vorher bekannt geben und ich würde keine Zeit mehr haben, mir etwas höchst Spektakuläres auszudenken. Auf ins Jugendzentrum! Los, kommt schon!«, sagte sie und legte für die Kellnerin 15 Euro auf den Tisch. »Ich lade euch ein.«
    »Dürfen wir noch austrinken?«, fragte Franzi und kippte hastig den Kakao herunter.

Königin der Nacht
    Bis zum Jugendzentrum war es nicht weit. Schon als Franzi, Marie und Kim auf dem Parkplatz ankamen, wussten sie, dass nicht nur sie sehnlichst auf die Bekanntgabe des Mottos gewartet hatten.
    »Bist du nicht im E-Mail-Verteiler des Jugendzentrums?«, fragte Kim. »Dann hättest du doch die Neuigkeit längst auf deinem Handy haben müssen und wir brauchten uns jetzt nicht zum Schwarzen Brett durchkämpfen.«
    »Nee, bin ich nicht. Ich will doch nicht wegen jedem Pups, der im Jugendzentrum passiert, informiert werden. Auf Meldungen wie ›Zwei neue Hamster für die Kleinen‹ und ›Wer hilft beim Aufräumen des Kellers mit?‹ verzichte ich nur zu gerne.« Marie drängelte sich einfach an der Menschentraube vorbei, die zum Anschlag strömte, und zog Franzi und Kim kurzerhand mit sich.
    »Hey, cool!«, rief sie begeistert, als sie das Motto las: »Sonnenköniginnen und Nachtgestalten. Tolles Motto, findet ihr nicht?« Maries Augen glänzten. »Und seht mal, da steht: Das beste Kostüm wird prämiert!«
    »Hui, das wird lustig!«, stöhnte Franzi sarkastisch und wenig begeistert. »Marie bekommt ihren großen Auftritt als Sonnenkönigin und ich gehe als Nachtschattengewächs – grau und unscheinbar. Klasse.« Franzi sah aus, als hätte sie in eines der bekanntesten Nachtschattengewächse gebissen – in einen Kürbis. Einen sauer eingelegten Kürbis.
    »Komm schon, Franzi, das wird bestimmt eine super Party. Und das Motto ist so schwammig, da können wir unsere Fantasie so richtig austoben lassen. Uns fallen bestimmt drei exquisite Kostüme ein.«
    »Exquisit! Wenn ich das schon höre! Marie, bitte, verschone mich heute mal mit deinen Fremdwörtern. Nur heute, ja? Ich weiß ja, dass deine Eliteschule 1000 Mal besser ist als die ordinäre Gesamtschule, auf die Kim und ich gehen.«
    »Das hat doch damit nichts zu tun. Was ist denn los mit dir, Franzi?«, fragte Marie und wunderte sich, dass Franzi so gereizt auf das Partymotto reagierte.
    Kim ahnte, was Franzi durch den Kopf ging. Während Marie sich keine Sorgen um den finanziellen Aufwand ihres Kostüms machen musste, hatte Franzi bestimmt das weniger gut gefüllte Konto ihrer Eltern im Hinterkopf. Franzis Vater verdiente als Tierarzt nicht mal halb so viel wie Maries Vater. Ob es wirklich das war, was Franzi bedrückte – mit einem billigem Kostüm zur Party gehen zu müssen?
    »Wir plündern einfach Maries Kleiderschrank und würfeln uns drei wirklich exklusive Kostüme zusammen. Ein
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