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Und das ist das Schlafzimmer!

Und das ist das Schlafzimmer!

Titel: Und das ist das Schlafzimmer!
Autoren: Stephanie Bond
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1. KAPITEL
    Lexington, KY: SF, Mitte zwanzig, sucht SM für Spaß zu zweit. Pferdeliebhaber bevorzugt. Bin gute Köchin. Coffee Girl
    Greg Healey, Anwalt in Lexington, Kentucky, blickte von der Anzeige auf, die in der Zeitschrift “Attitudes” eingekreist war. Als er das strahlende Lächeln seines jüngeren Bruders sah, ahnte er, warum Will ihm das Magazin präsentierte. “Du willst doch was, richtig?”
    “Ja, ich will das Coffee Girl kennen lernen”, erklärte Will. “,SF‘ bedeutet Single-Frau, und ‚SM‘ bedeutet Single-Mann - das bin ich.”
    Greg schloss die Augen und murmelte: “Single-Frau sucht Single-Mann.”
    “Für Spaß zu zweit”, fügte Will begeistert hinzu. “Wirst du mir helfen, Gregory?”
    Das hatte Greg nach dem anstrengenden Morgen, den er mit der Durcharbeitung von Immobilienverträgen zugebracht hatte, gerade noch gefehlt. Er seufzte und schaute in Wills unschuldige braune Augen. Wills kindlicher Gesichtsausdruck schien nicht zu seinem fünfundzwanzig Jahre alten Körper zu passen, der kräftig und muskulös vom Reiten und Pferdestriegeln auf dem Gestüt der Nachbarn war.
    Greg wollte seinem Bruder die Bitte abschlagen. Aber in letzter Zeit zeigte Will ein wachsendes Interesse an Frauen. Angesichts seiner Schüchternheit und relativen Isoliertheit war es da gar nicht so abwegig, die Kontaktanzeigen durchzuforsten. Dass Will sich getraut hatte, ihn nun in seinem Büro in der Stadt aufzusuchen, zeigte, wie ernst es ihm war.
    Sofort regte sich Gregs Beschützerinstinkt. Er bedeutete seinem Bruder, in einem der Besuchersessel Platz zu nehmen, während er sich an den Schreibtisch lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. “Ich halte das für keine gute Idee, Kumpel. Du weißt doch gar nichts von dieser Frau …”
    “Aber sie mag Pferde und kocht gern, und sie muss Kaffee mögen.” Will zuckte mit den mächtigen Schultern, als könnte er sich nicht vorstellen, was sonst noch zählen sollte. “Ich liebe Kaffee, Gregory. Kann ich sie anrufen? Da steht eine Nummer unter der Anzeige.”
    Greg wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er könnte versuchen, ihm den Unterschied zwischen körperlichem Verlangen und tiefen Gefühlen zu erklären, befürchtete jedoch, dass Will damit nicht viel anfangen konnte. Aber er war entschlossen, Will vor Leuten zu schützen, die es nur auf sein Geld - ihm gehörte die Hälfte des Familienunternehmens - abgesehen hatten.
    “Will, Frauen sind … komplizierte Wesen.”
    “Bist du deshalb nicht verheiratet, Gregory?”
    Greg wand sich. Takt gehörte nicht zu Wills Stärken. “Nun, ja.” Das war einer der vielen Gründe, von denen der Hauptgrund der war, dass ihm nie eine Frau begegnet war, mit der sich eine Beziehung gelohnt hätte. Außerdem schienen die meisten Frauen von Will peinlich berührt zu sein, und sein Bruder würde für ihn stets an erster Stelle stehen.
    “Aber wenn Frauen kompliziert sind, wieso heiraten andere Männer sie dann?”
    Greg lächelte. “Kleiner Bruder, wenn du diese Frage beantworten kannst, bist du viel klüger als ich.”
    Wills Augen weiteten sich. “Wie wäre es wegen Sex?”
    Na schön, das hatte er ja förmlich herausgefordert. “Man muss nicht verheiratet sein, um Sex zu haben.”
    “Wie oft hast du Sex, Gregory?”
    Greg sah seinen Bruder erstaunt an. “Das ist eine sehr persönliche Frage.” Und sein Stolz verbot ihm, wahrheitsgemäß darauf zu antworten. “Außerdem ist das von Mann zu Mann ganz verschieden. Jeder ist anders. Verstehst du?”
    Will nickte und rutschte auf dem Stuhl nach vorn. “Ich will Sex haben, Gregory, aber zuerst will ich heiraten. Meinst du nicht, dass das am besten ist?”
    Er atmete tief durch. “Gehen wir die Sache Schritt für Schritt an, einverstanden? Zunächst einmal musst du eine Frau kennen lernen.”
    Wills Miene hellte sich auf. “Dann kann ich Coffee Girl anrufen?”
    Greg rieb sich den Nasenrücken. Sein Bruder war ein Spätentwickler mit tobenden Hormonen. Gepaart mit Wills vertrauensseligem Charakter forderte das Ärger geradezu heraus. Die Frau, die die Anzeige aufgegeben hatte, konnte ein “Model” sein, das neue Kunden finden wollte. Allerdings wäre ein solches Model immer noch besser als eine Frau, die es nur auf Wills Vermögen abgesehen hatte oder sich über ihn lustig machte. Keine der Möglichkeiten, die Greg sich ausmalte, hatte jedoch ein Happy End.
    “Bitte, Gregory.”
    So müssen Eltern sich fühlen, dachte Greg, als er in das hoffnungsvolle
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