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Und das ist das Schlafzimmer!

Und das ist das Schlafzimmer!

Titel: Und das ist das Schlafzimmer!
Autoren: Stephanie Bond
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Gesicht seines Bruders blickte - hin- und hergerissen zwischen Strenge und Großzügigkeit. Schließlich fiel ihm ein Kompromiss ein. “Was hältst du davon, wenn ich mir dieses Coffee Girl mal ansehe?”
    Will biss sich auf die Unterlippe. “Ich weiß nicht …”
    “Will, kümmere ich mich nicht immer um dich?”
    “Ja, Gregory.” Will deutete auf das Telefon. “Aber rufst du sie dann auch gleich an?”
    Greg erkannte alarmiert, dass sein Bruder von der Idee besessen zu sein schien, dass diese Frau irgendwie eine Seelenverwandte war. Je eher er also für ihn anrief, desto eher würde Will lernen, dass Frauen sehr enttäuschend waren.
    “Klar, Kumpel, sofort.” Er wählte die Nummer unter der Anzeige, und als er aufgefordert wurde zu sprechen, sagte er: “Ja, ich rufe wegen Ihrer Anzeige an. Mein Name ist Greg, und ich würde mich gern mit Ihnen auf eine Tasse Kaffee treffen.” Er hinterließ die Nummer seiner Privatleitung im Büro, knallte den Hörer auf die Gabel und kam sich wie ein Idiot vor.
    “War sie nicht zu Hause?”, fragte Will mit zusammengezogenen Brauen.
    “So funktioniert das nicht. Die Nummer gehört zu einer Voice-Mailbox, in der ich eine Nachricht hinterlasse. Die Lady ruft die Nachricht ab und meldet sich dann bei mir. Auf diese Weise ist es für sie sicherer.”
    Will sprang auf. “Und wenn sie nicht zurückruft?”
    “Sie wird schon zurückrufen.”
    “Und wenn sie sich mit dir auf eine Tasse Kaffee trifft und
dich
mag?”
    Greg legte seinem Bruder den Arm um die Schultern. “Du bist doch auf der Suche nach einer Frau, oder?”
    “Ja.”
    “Und du bist der Pferdeliebhaber in der Familie, oder?”
    “Ja.”
    “Dann mach dir keine Sorgen.”
    Will runzelte die Stirn und versuchte, dieser Logik zu folgen. “Aber wann kann ich denn mit ihr Kaffee trinken?”
    “Wenn sie nett ist, werde ich euch miteinander bekannt machen.” Aber nicht, bevor er gründlich ihren Charakter getestet hatte.
    Erneut erschien ein strahlendes Lächeln auf Wills Gesicht. “Einverstanden, Gregory.” Er umarmte ihn. “Vielleicht finden wir für dich auch eine Frau, die nicht so kompliziert ist.”
    Greg brachte mit Mühe ein Lächeln zu Stande, während Will zum Abschied winkte. Sobald sein Bruder verschwunden war, stützte er sich schwer auf seinen Schreibtisch. Der sanftmütige, großherzige Will war immer für eine Überraschung gut, aber diesmal hatte er wirklich den Vogel abgeschossen. Greg sah auf seinen mit Papieren übersäten Schreibtisch und seufzte. Und jetzt zurück zur langweiligen Arbeit, dachte er.
    Langsam setzte er sich in den abgewetzten Ledersessel seines Vaters und versuchte sich daran zu erinnern, wo er stehen geblieben war. Die immer komplizierteren Immobiliengeschäfte hatten die Schreibtischarbeit der “Healey Land Group” im letzten Jahr vervierfacht. Manchmal kam Greg sich mehr wie ein Büroangestellter vor als wie der Präsident und der oberste Jurist der Firma. Berge von Verträgen zu überarbeiten und nachzubessern war nicht das, was er im Sinn gehabt hatte, als er vor zehn Jahren sein Juraexamen machte.
    Sein Telefon klingelte. Er drückte mit einer Hand den Knopf, während er mit der anderen seine schmerzende Schläfe massierte. “Ja, Peg?”
    “Ich brauche Ihre Zustimmung für die Weihnachtsfeier der Firma am zweiundzwanzigsten, Sir.”
    Er verdrehte die Augen. Bildete er sich das nur ein, oder war die letzte qualvolle Weihnachtsfeier erst zwölf Monate her? “Sind Sie innerhalb des Budgets geblieben?”
    “Ja, Sir.”
    “Dann nur zu.”
    “Es sind nur noch zwei Wochen, und Sie haben Ihr Erscheinen noch nicht bestätigt, Sir.”
    Greg seufzte. “Will und ich kommen beide.”
    “Soll ich Sie für zwei oder für vier Personen eintragen?”
    Peg erkundigte sich auf höfliche Art, ob sie in Begleitung erscheinen würden, obwohl sie das noch nie getan hatten. “Für zwei, Peg. Und ab jetzt möchte ich nicht mehr gestört werden.” Er wusste, dass er sich wie ein Griesgram anhörte, konnte aber nichts dagegen tun. In seinen Augen markierte Weihnachten lediglich das Ende eines weiteren Jahres, in dem er sich in seinem Erkerbüro eingesperrt fühlte. “Stellen Sie keine Anrufe durch.”
    “Ja, Sir.”
    Nach dem knappen Gespräch ging er zu dem Fenster, das zwei Wände seines Büros einnahm, und stützte sich dagegen. Das Glas leitete die Kälte, die draußen herrschte, in seine gespreizten Finger, was bisher das Angenehmste an diesem Morgen war. Die Innenstadt
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