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Und das ist das Schlafzimmer!

Und das ist das Schlafzimmer!

Titel: Und das ist das Schlafzimmer!
Autoren: Stephanie Bond
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war mit riesigen weißen Plastikgirlanden und leuchtend blauen Ballons an den Straßenlaternen für die Feiertage geschmückt. Die Farben waren ein Tribut an die hiesige Universität.
    Ungeachtet der Dekoration wurde sein Blick wie immer von einem bestimmten Gebäude angezogen - dem Gerichtsgebäude der Stadt. Er gab sich seiner Lieblingsträumerei hin und malte sich aus, wie anders sein Leben verlaufen wäre, wenn er sich mit Strafrecht befasst hätte, statt sich nach dem Studium um die juristischen Belange der Immobilienfirma seines Vaters zu kümmern. Jetzt, als einziger Erbe, der fähig war, das Unternehmen zu leiten, hatte er keine andere Wahl mehr.
    Greg lockerte seine Krawatte, die ihn zunehmend beengte. In letzter Zeit hatte er das erdrückende Gefühl, dass er etwas verpasste und das Leben an ihm vorbeizog. Gütiger Himmel, er hasste Feiertage. Man fühlte sich dann so verdammt einsam.
    Und jetzt wollte Will ihn auch noch verlassen. Zumindest hatte es den Anschein.
    Unfähig, sich weiter der Arbeit auf seinem Schreibtisch zu widmen, schnappte sich Greg seine Sporttasche und verließ das Büro.
    Während er in der Mittagspause sein tägliches Joggingpensum absolvierte und es um eine zusätzliche Meile ausdehnte, versuchte er, die Geschichte mit der Kontaktanzeige zu vergessen, doch es gelang ihm nicht. Aus unerfindlichen Gründen hatte er nie die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass sein Bruder eines Tages heiraten könnte.
    Als ihr Vater vor sieben Jahren gestorben war, hatte Greg sein luxuriöses Apartment verkauft und war wieder nach Hause gezogen. Zum Teil, damit Will in vertrauter Umgebung bleiben konnte, zum Teil aber auch, um den Schuldenberg abzutragen, den ihr Vater hinterlassen hatte. Die Bindung zwischen den Brüdern wurde noch herzlicher, und Greg war einfach davon ausgegangen, dass sie immer wie zwei zufriedene Junggesellen zusammenleben würden.
    Jetzt sah es so aus, als wäre Will damit nicht länger zufrieden.
    Doch eigentlich war Greg ganz froh, dass seine zynische Einstellung Frauen gegenüber nicht auf Will abgefärbt hatte. Andererseits waren Frauen auch lange kein Thema für ihn gewesen. Seit er nach Hause gezogen war, hatte er keine ernsthafte Beziehung mehr gehabt, da er zu sehr damit beschäftigt gewesen war, das Familienunternehmen wieder profitabel zu machen.
    Natürlich hatte er sich mit Frauen getroffen, doch diese Frauen hatten eindeutige Heiratsabsichten gehabt. Auch ihr Interesse am Geld der Familie Healey war ziemlich offensichtlich gewesen. Er konnte es einer Frau nicht übel nehmen, dass sie finanzielle Sicherheit wollte. Aber war es vielleicht zu viel verlangt, darüber hinaus auch ein Interesse an ihm, seinen Hobbys und Träumen zu erwarten?
    Die Wahrheit indes sah so aus, dass die Healey-Brüder dank der schlechten Investitionen ihres Vaters - die er getätigt hatte, ehe jemand merkte, dass sein Verstand nachließ - nicht annähernd so reich waren, wie die Leute glaubten.
    Während Greg nach dem Joggen im Club duschte, bereute er immer mehr den Anruf, den er für Will gemacht hatte. Sie hatten einander. Eine Frau würde alles ändern, und zwar nicht zum Besseren.
    Als er mit einem Lunchpaket ins Büro zurückkehrte, war er mürrisch und litt an einem gezerrten Wadenmuskel. Beim Anblick der silbernen Girlande, die an seinem Fenster hing, verfinsterte sich seine Miene. “Peg!”
    Seine eulenhafte Sekretärin erschien im Türrahmen. “Ja, Sir?”
    “Ich dachte, ich hätte gesagt, dass ich keinen Weihnachtsschmuck in meinem Büro will.”
    Ihre Augen wurden noch größer. “Soll ich sie abnehmen, Sir?”
    Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und seufzte. “Nein, schon gut.” Er deutete auf die Zettel in ihrer Hand. “Habe Sie Nachrichten für mich?”
    “Ja, Sir. Mr. Payton möchte, dass Sie ihn so bald wie möglich anrufen. Und eine Frau rief an wegen einer Anzeige, Sir. Jemand namens … Coffee Girl?”
    Er errötete. “Bitte nehmen Sie in Zukunft nicht mehr die Anrufe auf meiner privaten Leitung entgegen.”
    “Dort gehen so selten Anrufe ein, daher dachte ich, es könnte sich um einen Notfall handeln.”
    Eine nette Art, ihm zu sagen, dass er kein Privatleben habe. “Sie haben sich die Nachricht notiert?”
    “Ja, Sir. Hier ist sie, Sir.”
    “Danke.” Ohne einen Blick darauf zu werfen, stopfte er die Nachricht in seine Hosentasche. “Das wäre dann alles.”
    Peg ging und schloss die Tür hinter sich.
    Greg schloss die Augen, zählte bis zehn und
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