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Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht

Titel: Die Drei Ausrufezeichen - Vampire in der Nacht
Autoren: Petra Streckelmann
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»Bis morgen weiß auch ich, was auf meiner Shoppingliste zu stehen hat. Gleich nach der Schule treffen wir uns im Einkaufszentrum, abgemacht?« Sie brachte Kim und Franzi zur Tür.
    »Oh nein!«, stöhnte Marie auf, als sie die Stimmen von Tessa und ihrem Vater im Treppenhaus hörte, noch ehe sie die Tür öffnete.
    »Die klebt seit dem letzten Dreh an meinem Vater wie Kaugummi. Jetzt kommt Madame Graumaus höchstpersönlich!« »Marie, willst du noch weg?«, fragte ihr Vater überrascht, als er zur Tür hereinkam. »Ich hatte gehofft, du leistest Tessa und mir beim Abendbrot Gesellschaft. Guten Abend, Franzi! Kim.«
    Herr Grevenbroich nickte den beiden zu. »Wollt ihr nicht auch noch bleiben?«
    Kim und Franzi schüttelten die Köpfe und musterten Tessa genauestem im Vorbeigehen. Trotz ihres dicken Mantels und dem Schal, in den sie gehüllt war, sah sie noch genauso unscheinbar aus wie am Filmset. An ihr war wirklich nichts Besonderes, fand Kim. Trotzdem hätte sie sich zu gern mal wieder eine Personenbeschreibung eingeprägt. Nur um nicht aus der Übung für den nächsten Fall zu kommen. Auch wenn zurzeit keiner in Sicht war. Blöder Kälteeinbruch, dachte Kim resigniert, als sie mit Franzi das Penthouse verließ.
    Dann stand Marie alleine mit ihrem Vater im Flur, während Tessa die Einkaufstaschen in die Küche brachte.
    »Wir haben genug für drei Tage eingekauft. Marie, hilfst du Tessa bitte mit den Einkäufen?« Herr Grevenbroich lächelte Marie an, während er seinen Mantel auszog.
    »Ich hab noch zu tun«, sagte Marie knapp. So weit kam es noch, dass sie neben Tessa in der Küche stand und ihr zusah, wie sie sich dort breitmachte. Nee, das ging gar nicht! »Ich muss noch etwas nachsehen, wegen der Party im Jugendzentrum. Du weißt schon ...« Und schon war Marie in ihrem Zimmer verschwunden.
    Das Lachen von Tessa und ihrem Vater drang sogar durch die geschlossene Tür zu ihr und gefiel ihr gar nicht. Da konnte ihr Vater sie noch so sehr beruhigen, dass das alles ganz harmlos war. Sie glaubte ihm kein Wort. Die Partylaune war ihr vergangen. Marie beschloss, sich später Gedanken um ihr Kostüm zu machen. Desinteressiert blätterte sie in den Büchern. Immer wieder fiel ihr Blick auf die Postkarte von Jo, die noch immer auf ihrem Bett lag. Sie überlegte, ob sie ihm eine SMS hinterherschicken sollte, denn zurückgerufen hatte er noch immer nicht. Kurzerhand entschied sie sich um. Wie unromantisch, eine SMS schrieb jeder. Marie holte einen Block hervor und kaute unentschlossen auf ihrem Kuli herum. Was soll’s, dachte sie, Jo hatte auch ganz altmodisch Postkarten geschrieben. Jetzt empfand Marie das auf einmal als romantisch. Sie hoffte, auch ein paar Zeilen an ihn zu Papier zu bringen. So schwer kann das ja nicht sein, dachte sie und setzte den Stift energisch aufs Papier.
    Lieber Jo, auch wenn unser Sommer längst vorbei ist, denke ich noch sehr oft an dich und ...
    Marie riss das Papier vom Block, zerknüllte es und schmiss es in die Ecke. Noch mal von vorne:
    Hey, Jo! Hab dich nicht vergessen! Würde dich gerne Wiedersehen.
    Weiter kam sie erneut nicht. Und wieder flog das zerknüllte Papier durchs Zimmer. Marie hatte keine Ahnung, was sie eigentlich schreiben wollte. Wollte sie Jo nur zur Party einladen oder ihm auch mitteilen, dass ihr Herz sich nach ihm sehnte? Eigentlich beides. Aber wie sollte sie das geschickt verbinden, ohne dass es nach zu viel Sehnsucht aussah? Zu viel Offenheit schlug die Jungs oftmals in die Flucht, aber zu nüchtern sollte es ja schließlich auch nicht klingen. Verdammter Mist! Es war doch schwerer, als sie dachte, ein paar vernünftige Zeilen zu schreiben. Sie lehnte sich in die Kissen zurück, schloss die Augen und fragte sich, ob aus ihnen wohl ein Paar geworden wäre, wenn er nicht so weit weg wohnen würde. Sie mochte ihn wirklich sehr. Wie sehr, das wurde ihr erst in diesem Moment bewusst, als sie sein liebevolles Lächeln noch einmal vor ihrem geistigen Auge sah. So lieb hatte noch nicht einmal Leonard sie angesehen, den sie beim vorletzten Fall der drei !!! im Rock Camp kennengelernt hatte. Und auch Adrian, ihr Nachbar, dem sie vor einiger Zeit noch schmachtende Blicke zugeworfen hatte, hatte nicht solches Herzpochen verursacht wie die Erinnerung an Jo in diesem Moment.
    »Stell dich nicht so an, Marie! Ein paar harmlose Zeilen wirst du doch schaffen, oder was? Los jetzt!«, schimpfte sie mit sich selbst und nahm erneut Papier und Stift zur Hand.

Schreck für Kim
    Als
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