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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung
Autoren: Anne McCaffrey
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es war für das künftige Gedeihen der Kolonie entscheidend, daß der Boden rechtzeitig für die Aussaat vorbereitet wurde. Noch während die Techniker das Landegitter in den Boden einließen, würde das Agronomenteam die ersten Felder pflügen, und Tubberman würde mit seiner Gruppe das kostbare, von der Erde stammende Saatgut ausbringen. Pat Hempenstall hatte die Aufgabe, ein Gewächshaus zu bauen und zu untersuchen, welche irdischen Pflanzensorten oder in den anderen Kolonien verwendeten Abarten davon ohne Hilfe direkt im Erdreich von Pern gediehen. Auch symbiotische Bakterien sollten in dem fremden Boden getestet werden.
    »Hoffentlich bestätigen die Berichte die Flug- und Kriechinsektoiden, von denen in den EV-Protokollen die Rede war«, murmelte Pol Nietro. »Falls sie in der Lage wären, die Aufgaben von terrestrischen Mistkäfern und Fliegen zu übernehmen, hätte die Landwirtschaft einen guten Start. Wir müssen dafür sorgen, daß die Nährstoffe aus dem Kot der Tiere zurück in den Boden gelangen - alle die Pansenbakterien, Protozoen und Hefen, ohne die unsere Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde nicht leben können.«
    »Wenn nicht, Pol, dann bitten wir Kitti um einen ihrer Mikrotricks. Sie kann die Eingeweide der Tiere ein wenig an die Gegebenheiten von Pern anpassen.« Emily lächelte der zierlichen alten Dame im Zentrum der kleinen Gruppe ehrerbietig zu.
    »Die Bodenproben sind da!« unterbrach Ju Adjai das kurze Schweigen. »Und hier ist auch dein Gemüsebrei, Ted, damit du was zu kauen hast!«
    Tubberman saß im Nu neben Felicia, und seine dicken Finger glitten geschickt und sicher über die Computertastatur.
    Sekunden später hörte man nur noch das Klappern der Tasten, hin und wieder unterbrochen von einem Murmeln oder einem unterdrückten Ausruf. Emily und Kit Fing tauschten einen Blick, in dem wohlwollender Spott über die Wichtigtuerei der Jüngeren mitschwang.
    Dann wandte Kit Ping die Aufmerksamkeit wieder dem Hauptschirm zu und betrachtete eingehend die Welt, der sie sich rasch näherten.
    Während Emily an ihrem Terminal Platz nahm, überlegte sie, welchem gütigen Schicksal es die Expedition wohl zu verdanken hatte, daß sich die berühmteste Genetikerin der Konföderation Vernunftbegabter Rassen in ihren Reihen befand - der einzige Mensch, der je von den Eridani eine Ausbildung in Gentechnik erhalten hatte. Emily hatte nur Bilder von den grauenvoll verändertem Teilnehmern der ersten mißglückten Expedition nach Eridani gesehen. Sie unterdrückte einen Schauder. Diese Art von Eingriffen durfte es auf Pern niemals geben. Vielleicht hatte sich Kit Ping deshalb bereiterklärt, die Reise an den Rand der Galaxis mitzumachen - um ihr ungeheuer langes und ereignisreiches Leben an einem stillen, abgeschiedenen Ort zu beenden, wo sie wenigstens einen Teil ihrer Erinnerungen beiseite schieben konnte. Es gab viele auf der Passagierliste, die mitgekommen waren, um zu vergessen, was sie gesehen und getan hatten.
    »Diese grasähnlichen Pflanzen auf dem Landeplatz im Osten werden sich verdammt schlecht abmähen lassen«, meinte Ted Tubberman stirnrunzelnd. »Hoher Borgehalt. Macht die Schneiden stumpf und verstopft die Maschinen.«
    »Aber vielleicht dämpfen sie den Aufprall bei der Landung«, meinte Pat Hempenstall mit leisem Lachen.
    »Unsere Fähre ist schon auf weit schlimmerem Gelände sicher gelandet«, erinnerte Emily die anderen.
    »Felicia, ich brauche Vergleichswerte für die Pflanzensukzession in der Nähe dieser komischen Tupfen«, erklärte Ted Tubberman und starrte wie gebannt auf seine Schirme. »Irgend etwas an ihrer Struktur gefällt mir nicht. Das Phänomen ist auf dem ganzen Planeten verbreitet. Und mir wäre wohler, wenn wir dazu die Meinung von diesem Supergeologen hören könnten, Tarzan…« Er unterbrach sich.
    »Tarvi Andiyar«, half ihm Felicia, die an seine Gedächtnislücken gewöhnt war.
    »Gut. Hinterleg eine Notiz, daß ich ihn dringend sprechen muß, sobald er reanimiert ist. Verdammt, Mär, wie sollen wir weiterkommen, wenn sich die Hälfte aller Experten im Tiefschlaf befindet!«
    »Bis jetzt geht doch alles glatt, Ted. Pern zeigt sich von seiner schönsten Seite, und die Daten stimmen haargenau mit dem Vorbericht überein.«
    »Fast ein wenig unheimlich, nicht wahr?« bemerkte Pol Nietro ironisch.
    Tubberman fauchte, Mär Dook hob die Schultern, und Kitti Ping lächelte.
    Admiral Bendens Chronometer vibrierte an seinem Handgelenk und erinnerte ihn daran, daß es Zeit
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