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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung
Autoren: Anne McCaffrey
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genug Raum für Saatkulturen und Versuchsfelder. Unsere Aufgabe bleibt die gleiche, egal, wo wir landen. Wichtig ist nur, daß wir diese erste Anbausaison nicht verpassen.«
    »Die Zuchttiere müssen ebenfalls rasch reanimiert werden«, sagte Pol Nietro. Der Leiter des Zoologenteams wartete ebenso ungeduldig wie alle anderen darauf, sich in die praktische Arbeit zu stürzen. »Aber wenn wir sie nur mit Luzerne aus den Kulturen füttern, werden sie ihre Verdauung kaum auf die neue Umgebung umstellen. Wir müssen gleich von Anfang an dafür sorgen, daß Pern uns liefert, was wir brauchen.«
    Die anderen murmelten zustimmend.
    »Der einzige neue Faktor in diesen Berichten«, meinte der Xenobiologe Phas Radamanth, ohne den Blick von den Bildschirmen abzuwenden, »ist die Vegetationsdichte. Das Gebiet Fünfundvierzig Süd Elf erfordert vermutlich mehr Rodungsarbeiten, als wir dachten. Hier…« Er legte die Aufnahmen des E V-Protokolls neben die neuesten Bilder. »Der spärliche Pflanzenbewuchs von damals hat sich in dichte und zum Teil auch sehr hohe Vegetation verwandelt.«
    »Das zumindest kann man nach mehr als zweihundert Jahren wohl auch erwarten!« fuhr Ted Tubberman dazwischen. »Ich hatte von Anfang an meine Bedenken wegen dieser nahezu kahlen Zonen. Das roch doch geradezu nach geschwächtem Ökosystem. He, seht doch, die meisten dieser kreisförmigen Gebilde sind überwuchert! Felicia, spiel mal die zugehörigen EV-Bilder ein!« Er beugte sich über ihre Schulter und starrte auf den Doppelschirm unterhalb des Sondenmonitors. »Da, diese Kreise sind kaum noch zu erkennen. Das Team hatte recht, als es behauptete, die Vegetation würde sich weiterentwickeln. Keine Grasarten, hm… Falls es sich um mutierte Pflanzen handeln sollte…« Er verstummte, schüttelte den Kopf und streckte energisch das Kinn vor. Tubberman hatte immer wieder lautstark betont, daß der Erfolg einer Kolonie auf Pern von einer gesunden Vegetation abhängen würde.
    »Auch ich wäre erleichtert, wenn du mit der Pflanzensukzession recht hättest«, begann Mär Dook, »aber nach den EV-Protokollen…«
    »Vergiß die EV-Protokolle!« unterbrach ihn Ted. »Da steht nicht die Hälfte von dem drin, was wir wissen müßten! Erkundung und Vermessung nennt sich so was! Mal schnell den Planeten umkreist, und das war's dann. Das ist der oberflächlichste Bericht, den ich je in die Finger bekommen habe!«
    »Das mag ja stimmen«, sagte Emily Boll ruhig. Sie hatte den Raum betreten, während der Botaniker sich immer mehr ereiferte. »Jetzt, da wir ihn direkt mit unserer neuen Heimat vergleichen können, erscheint der erste EV-Bericht tatsächlich recht unvollkommen. Aber er erwähnt die wesentlichen Dinge. Wir wissen, was wir unbedingt wissen mußten, und die KVR hat uns den Planeten gern überlassen, weil er für sie kaum einen Wert besitzt. Zumindest werden sich die Syndikate nicht darum streiten. Ich finde, wir sollten dem Team dankbar sein, anstatt es zu kritisieren.« Lächelnd sah sie sich in der Runde um. »Die wichtigen Elemente - Atmosphäre, Wasser, Ackerboden, Erze, Mineralien, Bakterien, Insekten, Meereslebewesen - sind vorhanden. Pern eignet sich hervorragend für die Besiedlung durch die Menschen. Alles andere werden wir nach und nach herausfinden. Wir haben ein Leben lang Zeit dazu, und es soll eine Herausforderung für uns und unsere Kinder sein.« Obwohl sie leise sprach, drang ihre Stimme bis in den letzten Winkel des Raumes. »Jetzt hat es keinen Sinn mehr, über die Versäumnisse der Vergangenheit zu jammern. Konzentrieren wir uns lieber auf das große Werk, das wir in knapp zwei Tagen beginnen müssen. Wir sind für alle Überraschungen gewappnet, die Pern uns vielleicht zu bieten hat! Mär Dook, sind irgendwelche Hindernisse aufgetaucht, die eine Verschiebung des Zeitplans erzwingen?«
    »Nein«, antwortete Mär Dook und schielte zu Ted Tubberman hinüber, der Emily Boll wütend anstarrte. »Schade, daß wir noch keine Boden- und Grünpflanzenproben haben. Damit könnten sich manche von uns sinnvoll beschäftigen.«
    »Kann ich mir denken«, lachte Emily. »Aber da kommen deine Informationen ja schon - und nicht zu knapp!«
    »Wir wissen immer noch nicht, wo wir landen!« beschwerte sich Ted.
    »Der Admiral diskutiert dieses Thema gerade«, antwortete Emily versöhnlich. »Wir werden mit die ersten sein, denen er seine Entscheidung mitteilt.«
    Die Agronomen sollten mit den ersten Fährentransporten auf Pern abgesetzt werden, denn
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