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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung
Autoren: Anne McCaffrey
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eine größere Vielfalt von Pflanzenarten, manche davon sogar für Menschen genießbar; hervorragendes Ackerland; gute Häfen für die widerstandsfähigen Fischerboote aus Siliplex, die im Moment noch als numerierte Bausätze in den Ladeluken der Buenos Aires und der Bahrain ruhten. In den Meeren von Pern wimmelte es von Leben, und zumindest einige der Spezies konnten ohne Gefahr von Menschen verzehrt werden. Die Meeresbiologen hegten große Hoffnungen, daß sie in den Buchten und Flußmündungen terrestrische Fische züchten konnten, ohne das bestehende ökologische Gleichgewicht zu stören. In den Tiefkühltanks der Bahrain befanden sich fünfundzwanzig Delphine, die aus eigenem Entschluß auf die lange Reise mitgekommen waren. Die Ozeane von Pern waren hervorragend geeignet als Lebensraum für die intelligenten und allem Neuen aufgeschlossenen Säugetiere, die sich auch gern als Fischhirten betätigten.
    Bodenanalysen hatten gezeigt, daß sich die meisten irdischen Getreide- und Gemüsesorten, die auch auf Centauri gut gediehen, an die Verhältnisse von Pern anpassen würden, ein wichtiger Punkt, denn die einheimischen Gräser waren für terrestrische Tiere ungeeignet. Eine der ersten Aufgaben der Agronomen würde darin bestehen, Futterpflanzen anzubauen, um die verschiedenen Pflanzenfresser und Wiederkäuer zu ernähren, die man in Form befruchteter Eizellen von den Zuchtbänken auf Terra erhalten und hierhergebracht hatte.
    Um das Überleben dieser Tiere auf Pern zu sichern, hatte man den Kolonisten nach einigem Widerstreben die Erlaubnis erteilt, einige der hochentwickelten biogenetischen Verfahren der Eridani anzuwenden - vor allem Metasynthese, Genveränderung und Chromosomenverbesserung. Obwohl sich Pern in einem abgelegenen Teil der Galaxis befand, wollte die Konföderation Vernunftbegabter Rassen unbedingt weitere Katastrophen wie die Bio-Freaks vermeiden, die zu einem gewaltigen Aufschwung der Fraktion Reinrassiger Menschen geführt hatten.
    Emily unterdrückte einen Schauder. Diese Erinnerungen gehörten der Vergangenheit an. Der Schirm vor ihr zeigte die Zukunft - und damit von Anfang an alles in die richtigen Bahnen gelenkt wurde, verschwand sie jetzt wohl am besten nach unten und kümmerte sich um die Spezialisten. »Ich habe lange genug herumgetrödelt«, sagte sie leise zu Paul Benden und tippte ihm zum Abschied leicht auf die Schulter.
    Paul wandte sich einen Moment lang vom Schirm ab und drückte ihr lächelnd die Hand. »Aber iß zuerst noch etwas!« Er hob mahnend den Zeigefinger. »Du vergißt immer wieder, daß die Vorräte an Bord der Yoko nicht rationiert sind.«
    »Stimmt.« Sie sah ihn ein wenig überrascht an. »Wird sofort erledigt - großes Ehrenwort!«
    »Tu das! Die nächsten Wochen werden bestimmt an deinen Kräften zehren.«
    »Mag sein. Aber ich freue mich darauf.« Ihre blauen Augen strahlten, doch im nächsten Moment knurrte ihr Magen hörbar. »Verstanden, Admiral!« Sie zwinkerte ihm zu und ging.
    Er sah ihr nach, als sie dem Ausgang zustrebte, eine schlanke, fast hagere Frau mit grauem, natürlich gewelltem Haar, das ihr bis auf die Schultern fiel. Was Paul am meisten imponierte, war ihre Spannkraft, moralisch wie physisch, gepaart mit einer Schonungslosigkeit, die ihn manchmal verblüffte. Sie besaß eine ungeheuere Vitalität, die ansteckend wirkte. Allein ihre Nähe reichte aus, um ihm neuen Schwung zu geben. Gemeinsam würden sie das Beste aus der neuen Welt machen.
    Er wandte sich wieder dem Schirm und dem fesselnden Anblick von Pern zu.
    Man hatte den großen Salon zum Besprechungsraum für die Leiter der Exobiologen-, Agronomen-, Botaniker- und Ökologenteams umfunktioniert. Außerdem hatten sich sechs Vertreter der Farmer eingefunden, noch ein wenig benommen nach dem langen Kälteschlaf. Ringsum zeigten die Bildschirme an den Wänden ständig wechselnde Daten - mikrobiologische Berichte, Statistiken, Vergleiche und Analysen. Heftige Debatten waren im Gang. Die Männer und Frauen an den Schreibtischmonitoren, die in aller Eile die hereinkommenden Informationen zu Diagrammen und Tabellen ordneten, versuchten die Nervosität zu übersehen, die von den sechs Expertenvertretern in der Mitte des Raumes ausging. Angespannt lauerten sie auf alle Daten, die ihr jeweiliges Fachgebiet betrafen.
    Mär Dook, der Leiter der Agronomen, war ein feingliedriger Mann, dessen Herkunft aus dem asiatischen Teil der Erde in Hautfarbe, Gesichtszügen und Körperbau deutlich erkennbar war. Er
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