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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung
Autoren: Anne McCaffrey
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war drahtig und hager, mit leicht hängenden Schultern, und in den intelligenten schwarzen Augen blitzten der Eifer und die Erregung über die schwierige Aufgabe, die es zu bewältigen galt.
    »Der Zeitplan ist doch längst festgelegt, meine lieben Kollegen. Wir gehen mit der ersten Landegruppe nach unten. Die Sondendaten bestätigen voll und ganz unsere bisherigen Informationen. Boden- und Vegetationsproben stimmen überein. Auch die roten und grünen Algenspezies entlang der Küsten kennen wir bereits aus den Vorberichten. Die Ozeansonde hat eine Reihe von Meereslebewesen gesichtet. Und eine der tieffliegenden Landsonden bestätigt den Hinweis des EV-Teams, daß es auf Pern eine große Insektenvielfalt gibt. Beruhigend, nicht wahr? Auf dem Luft-Fax sind außerdem diese Fluggeschöpfe zu sehen, die unsere Vorgänger Wherries oder Wherhühner nannten - aus welchem Grund auch immer.«
    Phas Radamanth schaute lächelnd auf. »Ein Begriff aus dem englischen Sprachraum, soviel ich weiß. Damit wurden früher einmal große schwerfällige Luftfrachter bezeichnet. Seht euch die Biester doch an - plump, fett und träge!«
    Kwan Marceau nickte geistesabwesend. »Ja«, murmelte er mit gerunzelter Stirn, »aber andere Raubtiere werden nirgends erwähnt.«
    »Oh, es gibt sicher eine Spezies, die sich von den Wherhühnern ernährt«, meinte Phas zuversichtlich.
    »Oder sie fressen sich gegenseitig«, bemerkte Mär Dook und handelte sich dafür einen strengen Blick von Kwan ein. Plötzlich deutete Mär erregt auf ein neues Fax, das auf einem der Bildschirme erschien. »Seht doch! Die Raupensonde hat ein Reptiloid aufgenommen! Ein ziemlich großes Exemplar, zehn Zentimeter stark und sieben Meter lang. Da hast du deinen Wherhuhnvertilger, Kwan!«
    »Eine andere Raupe ist soeben durch eine halbflüssige Exkrementenmasse gefahren, die eine reiche Darmflora aus Parasiten und Bakterien enthält«, meldete Pol Nietro und markierte den Bericht hastig, um sich später damit zu befassen. »Außerdem scheint es im Boden jede Menge von Würmern zu geben. Eine ungemein wichtige Entdeckung, wenn ihr mich fragt. Nematoden, Insektoiden, Maden, wie man sie auch in einem terrestrischen Komposthaufen finden könnte. Ted, hier ist etwas für dich: Gewächse, die Ähnlichkeit mit unserer Mykorrhiza haben - Baumschwämme. Und da wir schon beim Thema sind - ich möchte gern wissen, wo das EV-Team dieses lumineszierende Myzel entdeckt hat!«
    Ted Tubberman, einer der Botaniker, schnaubte verächtlich. Er war ein vierschrötiger Mann, der nach knapp fünfzehn Jahren im Tiefschlaf kein Gramm Fett mehr auf den Rippen hatte, und er neigte ein wenig zur Überheblichkeit.
    »Lumineszierende Organismen finden sich in der Regel in Höhlen, Nietro«, dozierte er. »Mit Hilfe ihrer Leuchtstoffe locken sie Insekten und andere Opfer an. Das Myzel, von dem das Team berichtete, befand sich in einem Höhlensystem auf der großen Insel unterhalb des Nordkontinents. Überhaupt scheint der Planet eine beträchtliche Anzahl ausgedehnter Höhlensysteme zu besitzen. Warum hat man eigentlich nicht die eine oder andere Raupensonde für unterirdische Erkundungen eingesetzt?« fragte er vorwurfsvoll.
    »Wir hatten nur eine begrenzte Anzahl zur Verfügung, Ted«, erklärte Mär Dook besänftigend.
    »Da, seht doch! Darauf hatte ich gehofft!« Kwans sonst so ernste Züge leuchteten, und er beugte sich über den winzigen Schirm, bis er fast mit der Nase daranstieß. »Das sind Felsenriffe. Und dort, eine empfindliche, aber ausgewogene Meeresökologie entlang der Ringinseln. Das ist sehr ermutigend. Die verstreuten Punkte, die damals entdeckt wurden, stammen vielleicht doch von einem Meteoritenschauer.«
    Ted winkte ungeduldig ab. »Niemals. Keine Einschlagstellen, und das Nachwachsen der Vegetation paßt nicht zu dieser Art von Phänomen. Ich werde mich mit diesem Problem so rasch wie möglich befassen.«
    »Zuerst«, warf Mär Dook mit leisem Tadel ein, »müssen wir die geeigneten Ackerflächen auswählen, den Boden umbrechen, testen und ihn notfalls mit symbiotischen Bakterien- und Pilzkulturen, vielleicht sogar mit Käfern versorgen.«
    »Aber wir wissen bis jetzt doch nicht einmal, wo wir landen werden!« Auf Teds Wangen zeigten sich hektische rote Flecken.
    «Auf einem der drei Landeplätze, die im Moment näher untersucht werden«, erklärte Mär Dook mit nachsichtigem Lächeln. Tubbermans gereizte Betriebsamkeit wurde allmählich lästig. »Alle drei bieten uns mehr als
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