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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Autoren: Konstantin Josuttis
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zu glauben, dass die Wachen den Geheimgang entdeckt hatten.
    „Bitte, das lässt sich doch regeln. Lasst mich gehen. Jeder versucht es auf eigene Faust. Und wenn ich den Weg zurück finde, dann lasse ich euch suchen…“
    „…und aufhängen“, ergänzte Bran.
    „Nein, nein. Ich verspreche es. Ihr dürft dann gehen. Bitte, bitte…“
    Viel hatten die Flüchtigen nicht dabei gehabt, so dass sie gezwungen waren ziellos durch die Du nkelheit zu tappen. Das Tunnelsystem, in dem sie sich befanden, schien endlos zu sein. Keiner wusste genau, wie lange sie schon durch die dunklen Gänge gehetzt waren, aber An’luin spürte deutlich, dass sein Hunger mittlerweile so stark wurde, dass er sich äußerst schwach auf den Beinen fühlte und das Gefühl hatte nicht mehr weiterlaufen zu können. Zum Glück war es Ha’il, der ein wenig später eine Rast vorschlug.
    Und so hielt die Gruppe an und langsam tastete An’luin den Boden ab. Er tippte das Dienstmädchen, dessen Name Erla war, wie er herausgefunden hatte, an und sagte: „Der Boden ist trocken, du kannst dich setzen.“ Alle anderen ließen sich auch an der Stelle nieder, an der sie gerade noch gestanden hatten. Niemand sah etwas, es gab absolut kein Licht an der Stelle, an der sie sich befanden. Sobald Erla sich gesetzt hatte, fing sie an zu schluchzen. An’luin hatte keine Kraft sie zu trösten. Er hätte am liebsten selbst losgeweint. Sie hatten nichts zu essen, kein Licht und keine Orientierung. Dazu hatten sie den Herrscher von Ankilan entführt, der kontinuierlich redete. „Sie werden euch erwischen und dann gnade euch Gott. Ihr macht einen großen Fehler. Bringt mich zurück und…“
    Es war die tonlose Stimme von Ha’il, die ihn unterbrach. „Wir können dich nicht zurückbringen, Ghaigh. Wir wissen nämlich gar nicht wo wir sind, geschweige denn, wie es zurück geht.“ Erla schluchzte laut auf. „Und deswegen“ fuhr Ha’il fort „ist es auch völlig egal, was du sagst, Ghaigh, denn wir werden wohl alle hier sterben, was aber nicht das Schlimmste ist, sondern, das Schlimmste ist, dass unsere verblichenen Knochen niemals gefunden werden.“ Und dann fing Ha’il Usur an lauthals zu lachen, was sogar Erla zum Schweigen brachte. An’luin rieb währenddessen seine wunden Knie, die gegen etliche Felsvorsprünge gestoßen waren.
    „Also, bitte, dann… dann lasst mich gehen.“
    An’luin murmelte in die Dunkelheit: „Darren Ghaigh hat Recht, Ha’il. Lass ihn doch gehen. Wir verenden so oder so. Soll er doch verschwinden, dann sind wir wenigstens sein nerviges Gerede los.“
    „Ja. Ja. Ich gehe einfach zurück da hin, wo wir hergekommen sind und ihr geht weiter.“ Nun war es Bran, der kicherte. „Wo sind wir denn hergekommen?“ Schweigen, dann: „Bindet mich los.“ Ha’il erwiderte: „Lasst ihn hier bei uns. Sonst haben wir nichts mehr in der Hand was uns nützlich sein könnte.“
    „Das brauchen wir mittlerweile nicht mehr, wie du eben selb st gesagt hast, Ha’il“ entgegnete An’luin. Er tastete sich nach vorne, um zu Darren zu kommen. Zuerst ertastete er eine große, warme Fläche, woraufhin ein Grunzen ertönte. Das war Bran, und er musste dessen Rücken angefasst haben. An’luin entschuldigte sich und kroch an Bran vorbei. Wieder berührte er etwas, das sich hastig zurückzog. „Was,… was…?“
    „Keine Sorge, Ghaigh. Ich binde dich los.“
    „An’luin, nein. Tu das nicht.“ Das war Ha’ils Stimme. Doch An’luin achtete nicht auf ihn. Er nahm den Dolch von seinem Gürtel und ertastete die Schnüre, die um die Handgelenke des Gefangenen gebunden worden waren. Einen kurzen Moment hielt An’luin inne, doch dann zog er die Schnüre nach unten über die Klinge. Dann ging alles ziemlich schnell. Er wurde von Jemandem umgestoßen, dabei hörte er die Stimme des Gefangenen, erneut kichernd: „Haha. Danke schön, die Herren.“ Ha’il rief: „An’luin. Tu das nicht. Dieser Mann ist gefährlich.“ Im nächsten Moment spürte An’luin, wie sein Handgelenk schmerzhaft verdreht wurde, sodass er unwillkürlich aufschrie. Der Dolch fiel aus seiner Hand und bevor er sich versah, spürte er ihn an seinem Hals. Dann legte ihm jemand einen Arm um den Hals und er wurde nach hinten gezogen. Im nächsten Moment gab es ein helles Licht und nach und nach gewöhnten sich seine Augen an die plötzliche Helligkeit. Dann sah er um sich. Sie befanden sich in einer großen weiten Höhle, die nach allen Seiten offen war, was An’luin, wenn die
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