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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Autoren: Konstantin Josuttis
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immer wieder. Hatte der Druide nicht gesagt, dass er seinem Instinkt folgen sollte? Und hatte er dies nicht getan? Nun saß er hier am Ende der Welt und würde in der Kälte des Gebirges sein Leben in einer Hütte ve rbringen – als Gefangener.
    Als Staer’cui sich wieder auf den Boden setzte, sah er einen hellen Stern zwischen den Brettern leuchten. Die s war vielleicht der Drachenstern, von dem ihm Archa’itur in seiner Kindheit erzählt hatte. Es war der einzige Stern, der nicht in jeder Nacht leuchtete, obwohl er immer da war. Archa’itur hatte ihm erklärt, warum das so war, aber er konnte sich nicht mehr erinnern. Aber er konnte sich daran erinnern, dass der Druide gesagt hatte, dass, wann immer man den Stern leuchten sieht, man sich etwas wünschen soll. Staer’cui stand auf und sofort verlor er den hellen Punkt. Er setzte sich wieder an die Stelle, an der er eben gesessen hatte und blickte in dieselbe Richtung wie eben. Und tatsächlich sah er den hell leuchtenden Stern erneut. Er prägte sich die zwei Holzlatten ein, die den Ausblick auf den Stern gewährten und stand erneut auf und ging auf die Latten zu, die ziemlich weit links am Ende der Hütte standen. Er umfasste sie mit seinen beiden Händen und blickte hinaus. Nun sah er den Stern, der noch heller als zuvor zu leuchten schien. Er überlegte, was er sich wünschen sollte, gab es doch so viel, was im Argen lag. Sollte er sich seine Freilassung wünschen oder lieber das Wohlergehen Daarias? Er schämte sich dafür, dass er immer noch zuerst an sich dachte und drückte seine Hände noch fester um das Holz, das sie umklammert hielten. Dabei fiel ihm auf, dass das Holz in seiner linken Hand viel glatter war, als die anderen Latten, die er bisher umfasst hatte. Und außerdem war dies keine Latte, das Holz war rund. Als er mit seiner linken Hand am Holz auf- und abfuhr, spürte er, dass das Holz perfekt geschnitten war und keine Krümmung aufwies. Dann ertastete er eine...eine Verzierung im Holz. Da waren Zeichen eingeritzt, sehr kleine, aber deutliche Zeichen. Oder war das Holz einfach nur porös? Er blickte hinab und konnte, dank des hell leuchtenden Sterns erkennen, dass das runde Holz nicht nur perfekt geschnitten war, sondern auch viel dunkler als die anderen Holzlatten. Und tatsächlich schienen Zeichen in das Holz geritzt worden zu sein. Er blickte auf die Zeichen und sah, dass sie keine Ca’el-Zeichen waren, allerdings auch keine der Ankil. Er kannte diese Art von Zeichen - es waren die, die die Norr benutzten.
    Und dann sah er, dass alle Zeichen auch mit schönen Verzierungen versehen waren, die eine Schlange darstellten. Die Schlange bog sich um die gesamte Länge des Holzstabes.
    Staer’cui blickte nach oben und sah, dass der Stab ein kleines Stück oberhalb der Decke endete. Er bückte sich und machte sich daran mit seinen Händen leise die Unterseite des Stabes freizugraben. Der Holzstab war tief in die Erde, die von der Kälte hart war, eingegraben. Doch als er eine Fingerbreite abgegraben hatte, sah Staer’cui, dass am unteren Ende des Stabes ein silberner Metallschaft eingearbeitet war. Als er weiter grub, stellte er fest, dass der Schaft an zwei Seiten auseinander ging. Er sah noch einmal am Stab hoch und dann war ihm klar, was diese vermeintliche Holzlatte in Wirklichkeit war und er fasste sich an den Kopf. Er hatte sie endlich gefunden, die Drachenlanze.

    Ende des zweiten Bandes der Saga von den drei Königreichen
    Fortsetzung in Band drei: „Der Königswolf“
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    [i] Cat’lan – Sümpfe, wo An’luin herkommt
    [ii] Frea’chulin – Haus von Hjete bei Mal Kallin
    [iii] Taer Askyll – Stadt, nordwestlich von Mal Kallin
    [iv] Viklesund – Südliches Siedlungsgebiet der Norr
    [v] Tostihof – Hof des Bauern Tosti in Viklesund
    [vi] Junnwald – Wald östlich des Tostihofs
    [vii] Aedin – Einäugiger Gott der Norr
    [viii] Moltebeerenmet – Spezialität der Norr
    [ix] Glor’theof – Pass zwischen Mal Kallin und Taer Askyll
    [x] Sind’ha – Geburtsort von Nod
    [xi] Turm von Ac’laith – Turm, in dem Verbrecher gefangen gehalten werden
    [xii] Julaia – letzte Ehefrau König Sigurds
    [xiii] Techaud – Brettspiel für zwei Personen
    [xiv] Tha’niam-Gebirge – Hochgebirge westlich von Ankilan
    [xv] Lueton – Hauptstadt von Aqun
    [xvi] König Svitorm – ehemaliger Drakingerkönig
    [xvii] König Harald – ehemaliger Wolfingerkönig
    [xviii] Fluss südlich vom Skjelltal
    [xix] Wulfinger – Die echte Königslinie der
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