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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Autoren: Konstantin Josuttis
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einen, unterstützten.

    Vor zwei Wochen waren Ketill, Eyvind und Eirik mit einem Einmaster von Mal Kallin in Richtung Osten aufgebrochen und bei günstigen Winden vier Tage später an der Küste von Viklesund gelandet. Von dort waren sie schnell ins Landesinnere vorgedrungen, wo die Wahrscheinlichkeit auf Drakinger zu treffen nicht so hoch war wie an der vielbefahrenen Küste. Entgegen der Ratschläge seiner Freunde aus dem Dreischafetal und besonders gegen die eindringlichen Bitten von Cathyll von Marc, seiner ehemaligen Geliebten und jetzigen Königin der vereinigten Königreiche von Ankilan und Sath, hatte er sich ins Land der Norr aufgemacht, um festzustellen, wie viele Männer dort noch bereit waren für ihn und gegen den verräterischen Thorgnyr und seine Brüder Turpe und Svein zu kämpfen.
    Es war ein gefährliches Unterfangen, denn wenn die falschen Leute Wind von seinem Vorhaben bekamen, das war Ketill klar, dann war die Chance groß, dass ihn die Drakinger gefangen nehmen würden und er als letzter Thronerbe von Viklesund und Völsand getötet werden würde.
    Wenn er es allerdings als rechtmäßiger Thronerbe schaffen würde, eine eigene Armee zu rekrutieren, dann wäre es ihr möglich das besetzte Throndje wieder einzunehmen und die Drakinger zu vertreiben. Nichts anderes ging ihm seitdem er die Nachricht vom Tod seines Onkels Olaf und der gesamten Königsfamilie erhalten hatte, durch den Kopf.
    Zumindest fast nichts. Aber jeden Gedanken an Cathyll versuchte er von sich fern zu halten. Er wusste, dass ihn dies von seinem Ziel nur ablenken würde.

    Die Kälte des Schnees zog sich langsam bis in seinen Körper hinein. Er stand auf und ging auf den Hof zu, den verdut zten Eirik, der ich hilfesuchend nach dem Skalden umdrehte, hinter sich lassend.
    „Herr, das ist zu gefährlich . Wenn sich hier die Männer Thorgnyrs...“ Eirik kam nicht dazu den Satz zu beenden.
    „Was sollen die Männer Thorgnyrs hier in dieser Einöde verloren haben?“
    Ketill stapfte auf das Haupthaus zu, das ein tiefes Dach, welches bis fast auf den Boden reichte hatte, um dem drückenden Schnee im Winter zu trotzen. Der Dachgiebel war von zwei sich kreuzenden Wolfsköpfen gezeichnet, die mit finsterer Miene das Haus bewachten - Zeichen dafür, dass der Besitzer des Hofes ein Wolfinger war. Das Haus war aus dem dunklen Holz der nordischen Tanne gebaut, das die Wärme im Inneren speicherte und von außen die Kälte abhielt.
    Als Ketill auf der Hälfte der Strecke zum Haus angekommen war, trat ein Mann mit einem weißen Wollmantel und einer weißen Wollkappe aus dem Haus. Er hatte einen kurz geschnittenen Bart und blickte mit hellblauen Augen auf den Eindringling. In seiner Hand hielt er einen sorgfältig verzie rten Speer und richtete die Spitze auf Ketill.
    „Bleibt stehen und sagt wer ihr seid und was ihr wollt, sonst bekommt ihr es mit meinem spitzen Freund zu tun.“
    Ketill blickte auf den Speer, dann zu Eirik hinauf, der sich immer noch hinter den Büschen versteckt hielt. Eyvind hatte in der Zwischenzeit zu Eirik aufgeschlossen.
    Ketill vermutete, dass sich die Familie des Mannes im Hause befand und sich zitternd hinter i rgendwelchen Stühlen versteckte.
    „Guter Mann, ist das etwa eine Art Gleichgesinnte zu begrüßen? Ich und mein Freund hier ,“ damit deutete Ketill hinauf zu Eirik, „verspüren bald die Lust uns zu nehmen, was uns nach dem Gesetz der Gastfreundschaft eigentlich zusteht.“
    Der Mann mit dem Speer in der Hand spuckte aus. „Was euch zusteht oder nicht zusteht, entscheide immer noch ich. Wenn ihr es euch mit Gewalt verschaffen wollt, dann kommt nur her.“
    Ketill wollte seinen Freunden winken, um dem Bauern etwas Respekt einzuflößen, da sah er, dass Eirik und Eyvind sich auf einmal in einem Netz befanden und neben ihnen zwei jugendliche Kerle standen, die jeweils ein Schwert und einen Speer auf die beiden richteten. Wo kamen die auf einmal her? Ketill war beeindruckt. „Eine falsche Bewegung und euer Freund ist tot. Und nun sagt mir wer ihr seid und was ihr wollt.“ Die Stimme des Bauern klang auf einmal fester und er wirkte überhaupt nicht mehr verunsichert. Ketill musste sich eingestehen, dass sein erster Eindruck bezüglich der vermeintlichen Harmlosigkeit dieser Familie ihn getäuscht hatte. Er räusperte sich.
    „Nun, wackrer M ann, ich muss mich bei Euch entschuldigen. Ich bin ohne zu fragen auf Euren Hof gekommen. Mein Name ist Ketill Stikleson und das sind meine Gefährten Eirik
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