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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Autoren: Konstantin Josuttis
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Er hatte die Fähigkeit jeden für sich zu gewinnen und so war er schnell überall beliebt – zuerst bei der Besatzung des Schiffes, auf dem er nach Birkesund fuhr, dann am Hofe Gunnars und schließlich bei allen Birkesundern, die ihn kennenlernten. Er gewann die Herzen der Leute im Handumdrehen und so dauerte es auch nicht lange, bis die damals noch kleine Sveia an ihm Gefallen fand. Sie war zwei Jahre jünger als er und die beiden spielten und verbrachten so viel Zeit miteinander wie sie konnten. König Gunnar fand viel Gefallen an dem Jungen und als er eines Tages von einem Priester zum Glauben an die Sonne konvertiert wurde, wurde ihm klar, dass er das dem Jungen angetane Unrecht wieder gut machen müsste. Und so gewährte er dem zehnjährigen Petar nach Hause zurückzukehren an den Hof seiner Eltern, die beim damaligen Überfall nicht dagewesen waren.
    Petar überlegte lange, ob er überhaupt weg wollte, entschied sich dann aber dafür, denn er konnte sich noch an die gr ünen Wiesen und die vollen Felder seiner Heimat erinnern. Allerdings war er sehr traurig, dass er Sveia verlassen musste. Immer wieder sagte er, dass er sie heiraten werde. König Gunnar, der wusste, dass es sich um Schwärmereien eines verliebten Jungen handelte, lachte, als er sagte: „Du kannst meine Tochter heiraten, Petar, wenn du als König deines Landes wiederkommst.“ Natürlich wusste Gunnar, dass ein einfacher Bauernjunge niemals zu einem König aufsteigen konnte. Und so konnte er den verliebten Jungen aufheitern, bevor er mit dem Handelsschiff zurück in seine Heimat fuhr. So beliebt Petar bei allen gewesen war, so schnell war er auch wieder vergessen. Das Leben der Norr ist voller Entbehrungen, aber auch voller Abenteuer und die immer größer werdende Handelsstadt Birkesund sah noch viele andere freundliche und bemerkenswerte Gesichter im Lauf der nächsten Jahre. Und so dachte keiner mehr an den kleinen Petar, bis zu dem Zeitpunkt, als er in der Kirche von Birkesund stand und Ketills Braut einforderte.
    „Es ist richtig, Petar, dass ich dir die Hand meiner Tochter versprochen habe. Aber nur unter der Bedingung, dass du als König von Rülund wieder hier auftauchen würdest. Ich sehe aber deine Krone nicht“; wandte Gunnar ein, nachdem Petar allen Anwesenden der Hochzeitszeremonie seine Geschichte erzählt hatte.
    „Ich würde es nicht wagen, als einfacher Kuhjunge wieder zurückzukehren in das Reich der schrecklichen Drakinger“, erwiderte Petar, und Ketill war sich nicht sicher, ob er nicht einen Hauch Ironie in de r Stimme des Rülunders vernahm, „daher habe ich die Insignien meiner Herrschaft zum Beweis mitgebracht.“ Mit diesen Worten winkte Petar einen seiner Begleiter nach vorne, der Gunnar einen stiellosen Dreizack aus schwarzem Metall in die Hände legte. „Was ist das?“, fragte der König der Drakinger. „Dies ist Hafúkl. Zeichen der dreifachen Gottheit Koól. Eine weltlichere Auslegung ist der dreifache Herrschaftsbereich des Königs von Rülund – Herrscher über das Land, das Volk und die Armee.“
    Gunnars Stirn hatte sich zusammengezogen. Dann rief er laut: „Berunger !“ Ein alter Mann mit einem weißen Bart und gebeugter Haltung stand aus der ersten Sitzreihe auf und humpelte zum Altar. „Berunger, du hast alle Meere bereist und alle Länder gesehen. Stimmt das, was Petar sagt?“
    Berunger nahm das Metallstück in die Hand, woraufhin einer der Begleiter Petars nach vorne stür mte und ihm jenes Teil wieder aus der Hand reißen wollte. Doch Petar hielt ihn zurück. Berunger betastete das schwarze Metall und brummte vor sich hin. „Hmmm, Sternenmetall. Die Inschrift, hmmm.“ Es verging eine lange Minute, in der niemand in der Kirche etwas sagte und alle gespannt auf den Alten schauten. Schließlich gab er Petar die drei verbundenen Dolchspitzen in die Hand und nickte. „Es gibt die Sage, die den Ursprung dieser Waffe erklärt und die besagt, dass sie von Herrscher zu Herrscher der Rülunder übertragen wird. Die Waffe scheint echt zu sein, wonach Petar der König ist.“
    Wieder gab es einen Moment der Stille, dann folgte ein tosendes Durcheinander. Stikle brüllte e twas von einem abgekarteten Spiel, Gunnar stotterte immer wieder „unmöglich“, Bjarhi klatschte lachend in die Hände, sichtlich berauscht von dem Durcheinander und die Menschen in der Kirche redeten wild gestikulierend durcheinander. Ketill war fassungslos. Träumte er? Fast, wie um sich selbst zu wecken, rief er laut in die
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