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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde
Autoren: Nora Roberts
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zurückhalten können. Er stieß einen Fluch aus, vergrub die Hände in den Taschen. Also gut, er hatte es gesagt, sich mit seinen Worten und seinen Sehnsüchten erniedrigt. Und zum Teufel damit! „Ich will dich zurück“, wiederholte er.
    „Wozu?“
    „Weil …“ Sie verdutzte ihn, mehr und mehr. Frustriert fuhr er sich durchs Haar. „Wozu meinst du wohl? Ich werde meinen Platz in der Familie einnehmen, und ich will dich neben mir haben.“
    „So einfach ist das nicht.“
    Er wollte etwas sagen, etwas äußerst Unangebrachtes und viel zu Hitziges, wie ihm rechtzeitig klar wurde. Er riss sich zusammen. Seine Selbstbeherrschung war angeschlagen – in Finns Namen, man brauchte sie ja nur anzusehen! –, aber sie war noch vorhanden. „Also schön. Ich habe dich verletzt, und ich entschuldige mich dafür. Es war nicht meine Absicht, es tut mir leid.“
    „So, es tut dir also leid, ja? Na, dann kann ich mich ja beruhigt in deine Arme stürzen. Das erwartest du doch sicher von mir.“
    Er blinzelte, zutiefst schockiert über ihren bissigen Ton. „Was willst du denn von mir hören? Ich habe einen Fehler gemacht. Mehr als einen Fehler. Und es fällt mir nicht leicht, das zuzugeben.“
    „Das wirst du aber müssen. Geradeheraus. Du hast dir genug Zeit gelassen, um zu entscheiden, ob ich zu dir passe – und zu deinen Absichten. Nachdem du dir über diese Absichten erst einmal klar geworden bist. Als du noch nichts über meine Herkunft wusstest, hast du dir überlegt, ob du mich nehmen sollst und dich damit deiner Familienpflicht entziehen kannst, von der du ja nicht einmal wusstest, ob du sie überhaupt wolltest.
    Als du es dann erfuhrst, ging es dir darum zu entscheiden, ob ich auch zu dir passen würde, solltest du deine Pflichten übernehmen.“
    „Es war nicht einfach nur schwarz und weiß.“ Er stieß den Atem aus, bereit, einzugestehen, dass Grauzonen nicht immer einen Unterschied machten. „Aber stimmt schon, so ungefähr ist es gewesen. So oder so wäre es ein großer Schritt gewesen.“
    „Für mich auch“, hielt sie ihm vor. „Aber hast du das je bedacht?“
    Sie wirbelte herum, und er lief ihr nach, bevor er noch wusste, dass er sich überhaupt bewegt hatte.
    „Geh nicht.“
    Sie hatte gar nicht vorgehabt zu gehen, wollte nur ihrer aufgestauten Wut ein Ventil bieten und sich bewegen. Aber bei der Verzweiflung, die sie in diesen beiden Worten hörte, drehte sie sich zu ihm um.
    „Hab Erbarmen und verlass mich nicht schon wieder. Weißt du eigentlich, wie es für mich war, als ich am nächsten Morgen zu dir kommen wollte und du verschwunden warst? Einfach weg.“ Er rieb sich das Gesicht, versuchte, den Schmerz unter Kontrolle zu halten.
    „Das Haus war leer, und doch warst du überall. Ich wollte dir nachgehen, dich hierher zurückbringen, wo ich dich haben wollte. Wo ich dich brauchte.“
    „Aber du hast es nicht getan.“
    „Nein.“ Er wandte ihr sein Gesicht zu. „Weil du recht hattest. Ich war derjenige, der alle Entscheidungen getroffen hatte. Aber das war deine Entscheidung, und ich musste damit leben. Ich bitte dich jetzt, mich nicht zu verlassen, mich nicht damit leben zu lassen. Du bist mir wichtig.“
    Alles in ihr schrie danach, zu ihm zu gehen. Stattdessen hob sie nur eine Augenbraue. „Wichtig? Das ist ein unzureichendes Wort für eine so schwerwiegende Bitte.“
    „Du bedeutest mir etwas.“
    „Oh, der kleine Welpe, den die Tochter meiner Nachbarin hat, bedeutet mir auch etwas. Das reicht mir nicht von dir. Also, wenn das dann alles ist …“
    „Ich liebe dich doch. Verdammt, du weißt ganz genau, dass ich dich liebe.“ Er griff sie am Arm, damit sie nicht weggehen konnte. Sowohl sein Ton als auch seine Geste waren alles andere als liebevoll oder zärtlich.
    Irgendwie gelang es ihr, ihre Stimme ruhig zu halten. „Wir hatten doch klargestellt, dass ich nicht über die Gabe des Sehens verfüge. Woher also sollte ich das wissen, wenn du es mir nicht sagst?“
    „Ich sage es dir doch. Verflucht, Frau, hörst du nicht zu?“ Seine Beherrschung gab gerade so weit nach, dass Funken durch die Luft stoben.
    „Du bist es, warst es von Anfang an. Ich sagte mir, dass ich dich nicht liebe – dass ich es nicht tun würde, bis ich mich entschieden habe. Ich habe mich selbst davon zu überzeugen versucht, habe es mir eingeredet. Es hat nie jemand anderen gegeben als dich.“
    Die Intensität der Worte, die Leidenschaft, diese Mischung aus Frustration, Wut und Liebe hüllten sie
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