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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde
Autoren: Nora Roberts
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Rücken durch.
    „Er wird es mir sagen müssen. Und er wird mich als gleichwertige Partnerin akzeptieren müssen. Mit weniger gebe ich mich nicht ab.“
    Ein Lächeln breitete sich auf Ariannas Gesicht aus, langsam und zuversichtlich. „Oh, Sie werden schon mit ihm fertig, Rowan Murray, und werden es erreichen. Für Sie und für ihn. Werden Sie also zurückgehen und es versuchen?“
    „Ja.“ Sie stieß den Atem aus, von dem sie gar nicht gewusst hatte, dass sie ihn angehalten hatte. „Werden Sie mir helfen?“
    Der Wolf rannte ziellos durch die Wälder, als wollte er versuchen, die Nacht einzuholen. Die schmale Sichel des Mondes spendete nur wenig Licht, aber seine Augen waren scharf.
    Und sein Herz schwer.
    Er mied den Schlaf, weil dann unweigerlich die Träume kamen, ganz gleich, wie sehr er sie auch zu verhindern suchte. Und alle handelten von Rowan.
    Als er bei den Klippen ankam, warf er den Kopf in den Nacken und rief nach seiner Partnerin. Noch während der Laut in der Nacht verhallte, trauerte er um das, was er durch seine Achtlosigkeit verloren hatte.
    Er versuchte, ihr die Schuld zuzuweisen. In welcher Gestalt auch immer, sein Verstand funktionierte messerscharf, fand Dutzende von Erklärungen und Rechtfertigungen, kleine und große, um die Last auf ihre Schultern abzuladen.
    Sie war viel zu impulsiv gewesen, viel zu eifrig. Sie hatte seine Motive, seine Logik völlig verdreht. Absichtlich. Sie hatte sich willkürlich geweigert, den glasklaren Sinn in seinen Handlungen zu sehen.
    Doch heute Nacht half es ihm nicht, die Last auf seinem Herzen zu erleichtern. Er wandte sich von den Klippen ab, außer sich, weil es ihm nicht gelang, sich nicht nach ihr zu sehnen. Als die Stimme flüsterte: „Die Liebe wartet“, knurrte er bösartig und ignorierte sie.
    Er streifte durch die Schatten. Schnupperte, knurrte noch mal. Er roch Rowan. Seine Sinne spielten ihm einen üblen Streich, und er war erbittert über sich selbst, über seine Schwäche. Sie hatte ihn verlassen. Schluss.
    Aus. Ende der Geschichte.
    Dann sah er das Licht, ein goldener Schimmer zwischen den Bäumen.
    Er kniff die Augen zusammen, als er sich dem magischen Steinring näherte. Er trat zwischen den Steinen hindurch, sah sie in der Mitte des Kreises stehen. Und verharrte regungslos.
    Sie trug eine lange Robe in der Farbe von Mondstaub, die sich zu ihren Füßen bauschte. Das lange Haar offen, floss es ihr über die Schultern.
    Kleine Juwelen glitzerten auf, die in ihr Haar eingeflochten waren. An ihren Handgelenken blitzten silberne Armbänder, an ihren Ohren silberne Ohrringe.
    Und auf ihrer Brust, über der Robe, hing ein Amulett, ein ovaler Mondstein, gefasst in gehämmertes Silber.
    Sie stand da, so schlank und würdevoll, hinter den Flammen des Feuers, das sie selbst entfacht hatte. Und lächelte.
    „Wartest du darauf, dass ich dir die Ohren kraule, Liam?“ Das kurze ärgerliche Aufblitzen in seinen Augen entging ihr nicht, aber sie lächelte weiter.
    Der Wolf trat vor, wurde zum Mann. „Du bist ohne ein Wort weggegangen.“
    „Ich war der Meinung, zwischen uns wären genug Worte gefallen.“
    „Und jetzt bist du zurückgekommen.“
    „So scheint es.“ Mit gespielter Gelassenheit hob sie eine Augenbraue, auch wenn sich ihr der Magen vor Nervosität umdrehte. „Du trägst dein Amulett. Also hast du deine Entscheidung getroffen.“
    „Ja. Ich werde meine Pflichten übernehmen, wenn der Zeitpunkt kommt.
    Und du trägst deines.“
    „Das Vermächtnis meiner Urgroßmutter.“ Rowan legte die Finger um den Stein, fühlte, wie er ihre Nerven beruhigte. „Ich habe es akzeptiert. Und mich selbst.“
    Seine Hände brannten darauf, sie zu berühren. Er hielt sie, zu Fäusten geballt, an seinen Seiten. „Ich kehre nach Irland zurück.“
    „Oh, wirklich?“ Rowan sagte es unbekümmert, als ob es ihr nichts bedeuten würde. „Ich habe übrigens auch vor, nach Irland zu gehen.
    Morgen früh schon. Deshalb dachte ich mir, ich sollte herkommen und die Sache zu Ende bringen.“
    „Nach Irland?“ Er runzelte die Stirn. Wer ist diese Frau da nur, war alles, was er denken konnte. So kühl, so beherrscht.
    „Ich möchte das Land sehen, aus dem ich stamme. Sicher, es ist ein kleines Land“, sie zuckte gleichgültig mit den Schultern, „aber sicherlich groß genug, dass wir uns nicht über den Weg laufen müssen. Wenn es das ist, was du möchtest.“
    „Ich will dich zurück.“ Die Worte waren über seine Lippen gekommen, bevor er sie hatte
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