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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)
Autoren: Conrad Mason
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gekostet und macht nichts als Ärger.»
    «Ach, so übel ist er gar nicht, Newt. Und was ist jetzt mit meiner Bezahlung, hm?»
    Newton steckte das Zuckerstück wieder ein und zog seine Geldbörse heraus. «Eines noch. Hat dieser Schmuggler auch einen Namen?»
    «Ich dachte schon, Sie fragen überhaupt nicht mehr danach. Er ist ein versoffener alter Dickwanst mit einem Schielauge und einer Abneigung gegen Wasser und Seife. Sein Name ist Clagg. Captain Phineus Clagg.»

3. Kapitel
    G rubb summte beim Geschirrspülen vor sich hin. Mr. Lightly gefiel es nicht, wenn er sang, also dachte er sich den Text im Kopf dazu:
    Schrubb die Teller, schrubb sie fein,
    So sauber wie noch nie, so rein.
    Das hatte seine Mutter immer gesungen, vor sehr langer Zeit, in ihrem kleinen Haus mit der grünen Haustür. Grubb versuchte es sich mindestens einmal am Tag in Erinnerung zu rufen. Schließlich gab es sonst niemanden, der sich für ihn daran erinnern konnte, und es tat gut, etwas von ihr für sich zu haben. Selbst wenn es nichts richtig Greifbares war.
    Damals hatten sie den Abwasch immer gemeinsam erledigt. Grubb hatte die Teller vom Tisch geholt, seine Mutter gespült, und sein Vater hatte sie mit einem schäbigen alten Geschirrtuch abgetrocknet. Mutter hatte sich die langen braunen Haare zurückgebunden, und wenn sie sang, beugte sich sein Vater jedes Mal vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange …
    Grubb seufzte, stellte den Teller ab und betrachtete den Geschirrberg, der sich immer noch vor ihm auftürmte. Er war bereits seit einer halben Stunde an der Arbeit, und der Stapel war kaum kleiner geworden.
Konzentrier dich einfach darauf, eins nach dem anderen abzuwaschen
– so musste man die Sache angehen.
    «Bastard? BASTARD ?»
    Grubb schüttelte das Wasser von den Händen, wischte sie an seiner Schürze trocken und huschte so schnell er konnte aus der winzigen Küche in den Schankraum. Er hatte schon vor langer Zeit gelernt, Mr. Lightly nicht warten zu lassen.
    Sein Onkel kam die Treppe heruntergestolpert. Er stank nach Parfüm, trug schmutzige weiße Kniebundhosen, eine schmuddelige rote Weste und ein goldenes Jackett, das schon bessere Zeiten erlebt hatte. Seine Kleider sahen aus, als wären sie für eine deutlich kleinere – und deutlich anmutigere – Person gefertigt worden.
    «Wo zum stinkenden Seeteufel ist meine verdammte Perücke?!», brüllte Mr. Lightly. «Du weißt doch, dass ich ohne sie nicht zum Fest gehen kann.»
    «Ich weiß es nicht, Onk…, Mr. Lightly, Sir.»
    Sein Onkel kam mit drei großen Schritten durch den Flur, hob ihn an den Schürzenbändern hoch und drückte ihn an die Wand.
    «Lüg mich nicht an, Bursche!»
    Grubbs Füße scharrten über den Mauerputz hinter ihm.
    «Vielleicht … Vielleicht ist sie im Schrank, Sir?»
    Mr. Lightly ließ ihn fallen.
    «Glaubst du, da hätte ich noch nicht nachgesehen? Hältst du mich für blöd, Bastard?»
    Grubb flüchtete hinter den Tresen. Die Gesichtsfarbe seines Onkels gefiel ihm nicht. An ihr ließ sich am besten feststellen, in welcher Stimmung er war. War sie rosa, hatte man nichts zu befürchten. Bei Rot ging man ihm besser aus dem Weg. Und im Moment war Mr. Lightly fast violett. Grubb überlegte, womit er ihn beruhigen konnte, obwohl er wusste, dass es hoffnungslos war.
    «Ich helfe dir beim Suchen», bot er an.
    Mr. Lightly kniff die Augen zusammen, bis sie in seinem fleischigen Gesicht kaum noch zu sehen waren.
    «Ihr Kobolde seid doch alle gleich», fauchte er. «Das habe ich Eleanor auch gesagt, bevor sie deinen Vater geheiratet hat. Aber hat sie auf mich gehört? Ihr seid alle Diebe. Ich muss der gutmütigste Wirt von ganz Port Fayt sein, dass ich eine hinterhältige mickrige Grauhaut wie dich aufnehme. Was hast du mit meiner Perücke gemacht, Bastard? Antworte!»
    «Ich …»
    Abrupt machte Mr. Lightly einen Schritt auf ihn zu.
    «Du Haufen Abschaum! Seit sechs Jahren lebst du bei mir und enttäuschst mich jeden Tag aufs Neue. Zum letzten Mal, WO IST MEINE  –»
    Plötzlich hielt er inne und starrte am Tresen vorbei. Mit einem stillen Dank an Thalin für die Unterbrechung drehte Grubb sich um.
    Die Schänkentür stand offen, und im Türrahmen sah man die Silhouette eines schlanken jungen Mannes. Er hatte Sommersprossen und rote Haare und trug eine feine dunkelgrüne Jacke. Er wirkte wie ein Gentleman – auch wenn sich kein Gentleman auch nur in die Nähe der
Beinlosen Nixe
begeben würde.
    Grubbs Erleichterung verebbte. Er hätte
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