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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)
Autoren: Conrad Mason
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zu tun?»
    Newton hatte gerade den Mund aufgemacht, um zu antworten, als am anderen Ende des Piers ein wütendes Geschrei ertönte.
    «Wir hatten eine Abmachung, du fauler Nichtsnutz!»
    Newton erkannte die Stimme und grinste den Elfen an.
    «Scheint, als bekämen wir gerade Arbeit. Ein schönes Fest, und behalten Sie das Wechselgeld.»
    Am Ende des Piers stand ein vor Wut zitternder kleiner Kobold und brüllte einen Trollkapitän an, der mehr als doppelt so groß war wie er selbst. Den Troll hatte Newton noch nie gesehen, aber den Kobold kannte er gut. Es war Jeb der Schnüffler.
    Im Hafen gab es eine Redewendung:
Was Schnüffel-Jeb nicht weiß, braucht man auch nicht zu wissen.
Jeb hielt sich immer ein bisschen bedeckt darüber, woher er seine Informationen bezog, allerdings hatte die Dämonenwache seiner Hilfe schon so viele Verhaftungen zu verdanken, dass Newton bereit war, über die Details hinwegzusehen.
    Bekannt war Jeb der Schnüffler neben seinem Wissen über die Unterwelt von Port Fayt auch für seine Aufmachung. An diesem Morgen hatte er sich mit einer orangefarbenen Weste und einem lila Gehrock mit Diamantknöpfen herausgeputzt. Beides war ihm etwas zu groß, als seien sie für einen Menschen angefertigt worden. An seinen spitzen Ohren blitzten goldene Ringe. Newton wusste nicht viel über die neuesten Modetrends, aber nach seiner Ansicht sah der Schnüffler aus wie ein verrückter Papagei.
    Als Newton heranschlenderte, brummte der Troll gerade:
    «Ein Tormento ist schließlich nicht meine Schuld, oder? Bei einem verdammten
magischen Sturm
kann mal nun mal nicht segeln, Jeb. Das weißt du doch.»
    «Ach ja? Aber der Tormento war
letzte Nacht
, falls es dir nicht aufgefallen ist, du Holzkopf. Und heute ist heute, wenn ich mich nicht irre. Du hast mir zugesagt, meine Greifengalle noch
vor
dem Festival wegzubringen, richtig?»
    Der Troll zuckte die Achseln.
    «Wir hatten seit Jahren keinen Tormento mehr, Jeb. Noch dazu am Vorabend des Festivals. Das ist ein schlechtes Omen, so sicher wie Ebbe und Flut.»
    «Ein Omen, ja? Ich glaube eher, du hast zu viele Altweibergeschichten gehört. Als Nächstes willst du mir noch weismachen, der Rachen wäre wütend und rege sich in der Tiefe bla, bla, bla. Und so was muss ich mir von einem ausgewachsenen Troll anhören.»
    Newton trat hinter Jeb und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der Kobold zuckte zusammen und wandte Newton das graue Gesicht zu, in dem die blassen Augen nervös hin und her huschten. In Jebs Branche zahlte es sich aus, unter Verfolgungswahn zu leiden.
    «Ach, Sie sind es. Guten Morgen, Newt.»
    «Jeb.»
    Der Troll nutzte die Gelegenheit und trollte sich.
    «Was für ein Haufen Walrosskacke», murmelte Jeb. «So was Abergläubisches. Von wegen Omen!»
    «Hast du irgendeinen Tipp für mich, Jeb?»
    Der Kobold leckte sich die Lippen und sah sich übertrieben vorsichtig nach allen Seiten um, ehe er sich näher heranbeugte.
    «Schon komisch, dass Sie mich danach fragen, denn zufälligerweise habe ich einen. Einen richtigen Leckerbissen, wenn ich das sagen darf.»
    «Red weiter.»
    «Halt, nicht so schnell, mein Freund. Reden wir zuerst über den Preis, ja?» Er grinste.
    «Den üblichen. Plus den üblichen Bonus, wenn wir jemanden festnehmen. So wie immer.»
    «Kommen Sie schon, Newt. Ich versuche doch bloß, auf anständige Weise mein Geld zu verdienen …»
    Newton hob eine Augenbraue.
    «Schon gut, schon gut, wenn es sein muss. Aber hier können wir nicht reden. Wir müssen irgendwohin, wo es ruhiger ist.»
     
    Zwei Minuten später hatten sie in
Spottingtons Bohnenstube
ein ruhiges Plätzchen gefunden. Der süße Duft von Juckbohnen hing in der Luft und vermischte sich mit dem Pfeifenrauch der Gäste. Das
Spottington
war eines der ältesten und angesehensten Lokale von Port Fayt. Die Tischdecken waren sauber, die Bedienung höflich, und es gab nur wenige Gäste, die schon älter und überwiegend im Halbschlaf waren. Ein sicherer Ort zum Reden.
    Sie setzten sich, Jeb strich seinen Gehrock glatt und ordnete die Manschetten. Aus der Nähe sah Newton, dass die Diamantknöpfe des Kobolds unecht und auch seine Ohrringe nicht wirklich aus Gold, sondern aus poliertem Messing waren. Seine restliche Kleidung war allerdings immer noch seltsam genug.
    «Weißt du eigentlich, dass du aussiehst wie ein verrückter Papagei?», sagte Slik von Newtons Schulter. Für jemanden, der so klein war, hatte er eine ziemlich laute Stimme.
    «Sagen Sie Ihrer Fee, dass er den
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