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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)
Autoren: Conrad Mason
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Schnabel halten soll.»
    «Du hast ihn gehört, Slik», sagte Newton streng. «Also sieh dich vor.»
    Slik murmelte etwas, gähnte und flatterte dann für ein Nickerchen aufs Tischtuch hinab.
    Ein Kellner kam mit zwei Schalen dampfendem Juckbohnenkaffee herübergetrottet.
    «Was sagen die Herren zu dem Tormento gestern Nacht?», fragte er aufgekratzt. «Das ist bestimmt ein schlechtes Omen, jede Wette.»
    Der Schnüffler verdrehte die Augen.
    «Also, Jeb», sagte Newton und hoffte, dem Kobold zuvorzukommen, ehe dieser eine weitere Schimpftirade losließ. «Wie stehen die Geschäfte mit Greifengalle?»
    «Schlecht», sagte Jeb, als er sicher war, dass der Keller sich abgewandt hatte. «Sehr schlecht. Man kriegt sie derzeit einfach nicht weg von den Mittleren Inseln. Und das gilt nicht nur für Galle. Auch die Indigohändler machen dicht. Und Zephyrum ist so knapp wie Basiliskenzähne. Gestern hab ich ein Lagerhaus gesehen, das bis unter die Decke mit Säcken voller Juckbohnen vollgestopft ist, die einfach dort rumliegen. Was die Feen nicht klauen, verrottet. War ein trauriger Anblick, Newt, das kann ich Ihnen sagen. Der Handel mit der Alten Welt kommt dank der Liga allmählich zum Erliegen.»
    «Hm.»
    «Es heißt, sie hätten sich inzwischen den größten Teil des Festlands unter den Nagel gerissen und wollten mit uns Faytern keine Geschäfte machen. Für die ist jeder, der kein Mensch ist, Abschaum.»
    «Aye.»
    «Nein, schlimmer als Abschaum: eine Kreatur der Dunkelheit, Dämonenbrut. Und solcher Schwachsinn. Beiß mich der Rachen! Die Alte Welt ist verrückt geworden, Newt. Man könnte fast –»
    «Schon gut», unterbrach ihn Newton, mürrischer, als er beabsichtigt hatte.
    Jeb verstummte auf der Stelle.
    Newton runzelte die Stirn und rieb die roten, blasigen Male rund um seine Handgelenke. Die Liga des Lichts. Zwanzig Jahre war es her, dass ihm die Männer der Liga diese Narben verpasst hatten. Aber die Erinnerung war immer noch frisch.
    Er schlürfte sein Getränk, wischte sich den Schaum von der Oberlippe und wechselte das Thema.
    «Reden wir über den Tipp, ja?»
    «Zurück zum Geschäft? Da haben Sie recht.»
    Der Schnüffler beugte sich vor, ließ die Augen prüfend durch den Raum wandern und vergewisserte sich, dass niemand lauschte.
    «Es heißt, es wäre ein neuer Schmuggler in der Stadt. Er ist gestern Nacht mit einer Fracht angekommen, irgendwas Großem …
mitten im Tormento

    Newton hob die Augenbrauen. Es war ein guter Tipp. Aberglaube hin oder her, eine Schmuggelfahrt mitten in einem magischen Sturm war ungefähr so harmlos, wie einem Hai einen Kuss abzuluchsen. Was bedeutete, dass dieser Schmuggler entweder sehr dumm oder aber sehr clever war.
    «Irgendeine Ahnung, wo ich ihn finden kann?»
    Jeb grinste und zeigte die spitzen Koboldzähne.
    «Er wird heute Abend auf dem Fest sein. Was immer das für eine Ladung sein mag, auf jeden Fall wird sie nach Sonnenuntergang auf der
Zornigen Rache
übergeben. Sie können sich den Schmuggler und seinen Kunden auf einen Streich schnappen. Sozusagen zwei Drachen mit einem Feuerball erledigen, was?»
    Newton nickte. Schmuggler. Sie suchten sich immer den unpassendsten Moment aus, um ihrem schmutzigen Handwerk nachzugehen. Was natürlich nicht anders zu erwarten war. Aber die Dämonenwache würde auch während des Großen Seefestes bereit sein.
    «Also gut», sagte er. «Komm mit, Slik.»
    Er gab dem dösenden Feenmann einen sanften Schubs.
    «Wassolldass lasssmich …»
    «Wach auf.»
    «Mmmff, nein, nein, die blaue … mit den Spitzen.»
    «Aufwachen, hab ich gesagt.»
    Slik setzte sich auf und rieb sich die Augen.
    «He! Ich hab geschlafen, Trampel.»
    «Pech gehabt. Ruf die Wache zusammen und sorge dafür, dass sie bei Einbruch der Dunkelheit hier auf mich warten. Bewaffnet und bereit für das Große Seefest. Wir müssen einen Schmuggler fangen.»
    «Wie wär’s dann mit einem Stück Zucker? Ich habe seit drei Tagen keinen Krümel mehr zu Gesicht bekommen.»
    Newton holte einen Brocken Zucker aus der Rocktasche und brach für den Feenmann ein Stück ab. «Iss nicht alles auf einmal. Du weißt, was beim letzten Mal passiert ist.» Die Flecken des Erbrochenen waren immer noch nicht ganz ausgewaschen.
    Murrend stopfte Slik den winzigen Zuckerklumpen in einen winzigen Rucksack, schlug mit den Flügeln und machte sich durch den Dunst aus Tabak und Juckbohnen im
Spottington
davon. Newton sah ihm nach.
    «Diese Fee», murmelte er. «Er hat mich acht Dukaten
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