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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)
Autoren: Conrad Mason
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zugab, hatte Mr. Lightly recht. Er konnte froh sein, hier zu arbeiten.
    «Einen Humpen Grog, Onkel», sagte er und reckte sich, um seine Fracht auf den Tresen zu stellen. «Und einen Teller Aal für den Herrn in der Ecke.»
    Mr. Lightly war ein stämmiger Mensch mit rotem Gesicht, der seinen Neffen niemals beim Vornamen nannte. Er füllte einen Becher, reichte ihn Grubb und versetzte ihm einen kräftigen Schlag aufs Ohr.
    «Wie oft soll ich dir das noch sagen, Bastard? Nenn mich nicht Onkel. Schon gar nicht in aller Öffentlichkeit.»
    «Jawohl, Mr. Lightly. Tut mir leid, Sir.»
    «Deine Mutter mag was für Kobolde übrig gehabt haben, aber ich nicht, verdammt noch mal. Kapiert?»
    Grubb wollte darauf lieber nichts erwidern. Er nickte, rieb sich zum vierten oder fünften Mal an diesem Tag den Kopf und eilte dann wieder im Zickzack durch die Menge, um den Grog abzuliefern.
    Der Mann mit dem Schielauge packte den Humpen und trank ihn schlürfend aus, wobei er das meiste auf seinen schmutzigen Mantel verschüttete. Sekunden später knallte der Becher auf den Tisch, und der Mann gab einen langen, gurgelnden Rülpser von sich.
    «Ahhhh, das tut gut. Ich danke dir, mein Freund.»
    «Keine Ursache», sagte Grubb angewidert. Er drehte sich um, doch der Mann hielt ihn abermals an der Schürze fest.
    «Warte, mein Junge. Warum so eilig, hm? Setz dich.»
    «Ähm … Ich darf nicht …»
    «Egal. Du scheinst ein anständiger Kerl zu sein, mein Freund. Willst du einem Neuling in der Stadt nicht ein bisschen unter die Arme greifen?»
    «Also, ich …»
    «Ich hab gehört, dass heute Abend ein Fest steigt, draußen am Hafen. Wem zu Ehren veranstaltet man das, hm?»
    Grubb sah sich um. Niemand schien ihn zu brauchen, und er sehnte sich danach, seinen Füßen eine Pause zu gönnen. Außerdem ermahnte ihn Mr. Lightly immer, dafür zu sorgen, dass die Gäste zufrieden waren. Und sie redeten nun mal gern, sobald sie ein paar Humpen von Lightlys Edlem Ranzenreißer intus hatten. Das Zeug ließ ihnen nicht nur die Blase, sondern auch das Herz überlaufen. Ehrlich gesagt, brachte es mehr oder weniger alles zum Überlaufen.
    «Sie meinen das Große Seefest?», fragte er.
    «Genau das, mein Freund.»
    Grubb setzte sich und versuchte es zu erklären.
    «Das Seefest ist … na ja, eigentlich nur ein großes Fest. Alle in Port Fayt sind eingeladen, und bezahlt wird es vom Gouverneur. Es findet einmal im Jahr statt, und wir feiern damit den Beginn des Festivals. Es ist –»
    «Langsam, Junge. Festival? Welches Festival?»
    Grubb gab sich Mühe, nicht überrascht auszusehen. Offensichtlich hatte der Mann keine Ahnung von Port Fayt.
    «Das Festival des Meeres. Es dauert vier Tage und fängt heute an. Am Ende gibt es einen großen Karnevalszug, bei dem sich alle verkleiden und durch die Stadt marschieren. Damit feiern wir Thalin den Navigator. Um ihm zu danken, sozusagen.» Grubb stellte fest, dass ihm die Sache Spaß machte. Es war ein gutes Gefühl, diesem Fremden zu helfen. «Thalin war ein Forscher aus der Alten Welt. Er hat die Mittleren Inseln entdeckt und Port Fayt gegründet. Als sicheren Ort für alle. Sie wissen schon, Menschen, Trolle, Elfen und so weiter … Wo alle friedlich zusammenleben sollen.»
    Der Mann runzelte die Stirn und sah sich unter den anderen Gästen um, als bemerke er sie erst jetzt. An der Bar stand eine Gruppe Hafenarbeiter – Menschen, ein paar Zwerge und ein großer grüner Troll, die zusammen tranken und sich im Armdrücken probierten. Natürlich gewann ständig der Troll, aber sie hatten zu viel Spaß, um sich daran zu stören. Am Nebentisch redete ein wichtelkleiner Seemann auf eine schlanke, hochgewachsen Elfe mit geisterhaft weißer Haut ein. Obwohl sie saß und sich tief über den Tisch beugte, musste sich der Wichtel auf die Zehenspitzen stellen, wenn er sich mit ihr unterhielt. Seine Nasenflügel bebten vor Aufregung, während er seine Geschichte zum Besten gab.
    «Scheint zu funktionieren, mein Freund», sagte der Mann schließlich. «Euer Thalin scheint sich was dabei gedacht zu haben, als er alle vermischt hat. In der Alten Welt hab ich so was noch nie gesehen. Dort bleiben die Leute schön unter sich.»
    Grubb zuckte mit den Achseln. Es funktionierte. Mehr oder weniger. Es sei denn, man war ein Mischling. Er betrachtete seine rosa-grauen Hände mit den langen, knochigen Fingern und seufzte.
    «Also dieser Kerl, Thalin der Navigator», sagte der Mann. «Was ist aus ihm geworden?»
    «Es heißt,
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