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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)
Autoren: Conrad Mason
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meine Herren», meldete sich Mr. Lightly nervös hinter der Theke. «Deshalb muss man doch nicht gleich aus der Haut fahren. Äh, jedenfalls nicht hier drinnen.»
    PENG !
    Grubb zuckte zusammen. Der Oger umklammerte seinen Knöchel und heulte auf wie ein harpuniertes Walross, während Phineus Clagg auf die Füße sprang. Er ließ eine winzige rauchende Pistole fallen und setzte mit wehenden Rockschößen über den umgestürzten Tisch, die Augen unverwandt auf die Tür geheftet. Doch er war nicht schnell genug. Tuck holte mit dem Säbel aus, und Clagg versuchte unter ihm durchzutauchen; er strauchelte, fiel, rollte sich im Sturz seitlich ab und landete in der Hocke. Der Oger befand sich immer noch zwischen ihm und der Tür. Clagg leckte sich die Lippen und zog ein kurzes, gebogenes Entermesser aus dem Gürtel.
    Stühle und Tische fuhren quietschend über den Boden, als die Gäste hastig zur Seite wichen und den beiden Streithähnen Platz machten. Grubb wurde angerempelt und weggestoßen und starrte die beiden an. Streitigkeiten unter Betrunkenen gab es in der
Beinlosen Nixe
jeden Tag, aber einen echten Kampf, mit echten Waffen … Eigentlich wollte er nicht zusehen, doch er konnte einfach nicht anders.
    Tuck ließ seinen Knöchel los und schüttelte die Hand. Dabei besprenkelte er die Steinfliesen mit Blutflecken, die so dunkel waren, dass sie fast schwarz wirkten.
    «Du …», knurrte er. «Du hast mich zum Bluten gebracht.»
    Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut, dann sprang er vorwärts, hackte und hieb um sich und ließ seine Klinge herumschwingen wie einen eisernen Windmühlenflügel. Clagg wich zurück und wehrte ihn verzweifelt ab. Um ein Haar wäre er über eine leere Flasche gestolpert, dann schob er sich an einem Tisch vorbei, packte einen Stuhl und versuchte, sich den Oger damit vom Leib zu halten. Doch der Säbel des Riesen fuhr durch die Beine wie durch Butter, schlug Clagg den Stuhl aus den Händen und sandte ihn krachend zu Boden.
    Grubb wurde in sämtliche Richtungen gleichzeitig geschoben. Einige Leute lachten und feuerten die Streithähne an. Andere griffen selbst zu ihren Waffen und mischten sich ein. Als mehrere schwerbewaffnete und überreizte Gauner in seine Richtung stürmten, flüchtete Grubb unter den nächsten Tisch. Dort war er in Sicherheit. In Momenten wie diesen scherte sich niemand um den Schänkenbastard.
    Der Tisch zerbarst, und Captain Phineus Clagg landete krachend auf ihm.
    «Aaauggh!»
, schrie Grubb.
    «Tut mir leid, Junge», krächzte Clagg.
    «Aus dem Weg, ihr Kielratten», brüllte Tuck. « AUS DEM WEG !»
    Doch in der Schänke ging es drunter und drüber, und es gab kein Durchkommen. Phineus Clagg sprang auf und zwängte sich durch die Menge. Grubb hob gerade noch rechtzeitig den Kopf, um zu sehen, wie er durch ein Fenster sprang und dabei den Großteil der Scheibe mitnahm. Fluchend schob sich der Oger mit den Ellbogen zur Tür hinaus und verschwand.
     
    Es dauerte lange, bis es Mr. Lightly gelang, wieder für Ordnung zu sorgen.
    «Beruhigt euch, Leute», schnaufte er. «Es kann nichts mehr passieren. DU DA ! Leg das hin.»
    Ein junger Troll ließ schuldbewusst den Stuhl sinken, den er seinem Freund auf den Schädel hatte schlagen wollen.
    Mr. Lightlys Blick fiel auf Grubb, der benommen zwischen den Trümmern des Tisches saß, unter dem er sich versteckt hatte, und sich zum sechsten oder siebten Mal an diesem Tag den Kopf rieb.
    «Da beiß mich doch der Rachen, du Bastard!», fauchte er. «Sitz nicht rum wie eine hirnlose Seeschnecke! Räum den Schlamassel auf!»
    Grubb nickte, holte einen Besen und begann die Überreste des Tisches zusammenzufegen. Wie alle anderen Möbelstücke in der
Beinlosen Nixe
war auch er aus Treibgut zusammengestückelt, das man am Strand aufgelesen hatte. Kein Wunder, dass er so leicht zu Bruch gegangen war.
    Grubb stieß mit dem Fuß gegen etwas, was auf dem Boden lag, und bückte sich, um es aufzuheben.
    Es war ein schmales Päckchen, eingeschlagen in feinen schwarzen Samt und mit einer silbernen Kordel umwickelt. Es war nicht länger als sein Unterarm und wog fast nichts. Er schüttelte es, doch es gab kein Geräusch von sich. Captain Clagg musste es beim Sturz verloren haben.
    Grubb sah sich um. Sein Onkel hatte ihm den Rücken zugewandt, entschuldigte sich bei einigen Gästen und scheuchte andere aus der Schänke. Grubb blieben nur Sekunden. Schnell hob er sein Hemd und schob sich das Päckchen unter den Gürtel, wo es nicht mehr zu sehen
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