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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit
Autoren: P. W. Catanese
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verändert, Happenstance.«
    Hap setzte sich auf einen Felsblock und faltete die Hände über seinem Knie. »Aber das musste ich doch auch, oder? Es war unausweichlich.«
    Umber stützte sein Kinn auf die Hände. »Eine Menge Dinge sind nun leider unausweichlich. Die Vanquisher ist zwar verschwunden, doch die Leute haben sie gesehen. Sie wissen, dass so etwas möglich ist.«
    Â»Und das macht sie unvermeidlich?«, fragte Hap, die Worte wiedergebend, die Umber einmal ausgesprochen hatte.
    Â»Ja. Ich habe zwar die Männer in der Auffahrt dazu überreden können, aufzugeben und ihre Gewehre abzugeben. Die Kanonen liegen auf dem Meeresgrund und die Männer werden auf eine Insel verbannt. Aber eine Idee kann man nicht mehr aus der Welt schaffen. Nicht mal, wenn es eine schlechte Idee ist.«
    Â»Aber wir haben Zeit gewonnen«, sagte Hap. »Das Unvermeidliche hinausgezögert.«
    Â»Das bezweifle ich. Du vergisst den Fernen Kontinent. Doane besaß dort Fabriken … Sie waren dabei, noch so ein Kriegsschiff zu bauen.«
    Hap stand auf. »Ach ja. Das. Ich war neugierig und habe ein paar Erkundigungen eingezogen, bevor ich hierher zurückgekommen bin.« Er streckte eine Hand aus. »Es gibt etwas, was Sie sehen müssen. Ich bringe Sie hin.«
    Umber zog die Augenbrauen hoch. »Du bringst mich hin? Auf Fädenzieher-Art, meinst du?«
    Hap lächelte.
    Â»Moment«, sagte Umber. »Das macht mich aber hoffentlich nicht noch verrückter, als ich es ohnehin schon bin, oder?«
    Â»Nein«, sagte Hap. »Ich glaube, so etwas passiert nur bei einer Reise zwischen zwei Welten. Und nur mit normalen Leuten wie Ihnen.«
    Umber holte tief Luft, dann nahm er Haps Hand und schloss die Augen. »Einverstanden. Dann zeig es mir!«
    Als sie zurück in die Welt schlüpften, gab Umber zitternd einen begeisterten Schrei von sich. »Ha! So ist es also, mit einem Fädenzieher zu fliegen? Das war das best…« Seine freudige Erregung verschwand schlagartig, als er sah, was vor ihnen lag.
    Sie standen auf einem Felsen, der in einen schmalen Meeresarm hinausragte. »Das ist der Ferne Kontinent«, sagte Umber. »Doanes Werft.«
    Der blaue Himmel war in dichten schwarzen Rauch gehüllt. Die Werft und die umliegende Industrie war zerstört. Und zwischen den kaputten Gebäuden zogen die Seeriesen herum und demolierten das wenige, was noch stand.
    Â»Sie sind aufgewacht«, sagte Umber.
    Â»Ja«, erwiderte Hap. »Vor hundert Jahren, als der alte König von Kurahaven sich selbst zum Herrscher der Welt erklärte, haben sie sein Königreich zerstört. Jetzt haben sie sich erneut aus ihrem Schlummer erhoben, um zu beweisen, dass der Herrschaft des Menschen durchaus Grenzen gesetzt sind.«
    Das Schwesterschiff der Vanquisher lag im flachen Wasser auf der Seite und der größte Seeriese, der mit dem Namen Bulrock, riss mit seinen Pranken die Schiffsplanken von seiner Seite und schleuderte sie aufs Meer hinaus.
    Andere Riesen zertrampelten lange, flache Gebäude zu Staub, die vielleicht der Herstellung von Doanes Kanonen und Artillerie gedient hatten. Hap konnte ihre Schritte selbst aus dieser Entfernung spüren. Wieder andere Gebäude standen in Flammen und von einer Raffinerie war nur noch ein Haufen schwelender Kohlestücke geblieben. Dann sahen sie, dass einer der Riesen ein Stück aus einem Haus riss und drei Männer wie Mäuse herausgelaufen kamen. Der Riese zerquetschte sie brüllend mit einem Fuß.
    Umber machte ein ersticktes Geräusch und schlug sich die Hand vor den Mund. »So viele Tote«, murmelte er.
    Â»Sie zerstören alles«, sagte Hap. »Aber sehen Sie die Mauer, von der Doane gesprochen hat, die Mauer, die verhindert, dass seine Geheimnisse verbreitet werden? Sie steht noch.«
    Umber rieb sich die Augen, als könnte er wegwischen, was er gesehen hatte. »Das ist alles … einfach nur schrecklich. Und wer weiß, wie viel Zeit wir uns wirklich erkauft haben?«
    Als sich neben ihnen eine Stimme erhob, wäre Umber vor Schreck fast von dem Felsen ins Meer gefallen.
    Es war die Stimme der Hexe. »Mehr Zeit, als du denkst, Umber.«

34
    D er Felsen, auf dem sie standen, war nicht der einzige, der dort aus dem Wasser ragte. Auf einem anderen stand Turiana, und zwischen ihnen und ihr lag nur ein schmaler Streifen Wasser. Der Wind ließ ihre langen schwarzen Haare und
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