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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit
Autoren: P. W. Catanese
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Kreatur.
    Das Zucken wurde langsamer und hörte dann ganz auf. All die gestohlenen Augen starrten ihn leblos an. Hap ließ den Arm los und der Vollstrecker driftete steif und reglos in die Leere davon und drehte sich dabei langsam um sich selbst. Sein Lichtfaden löste sich auf wie der Rauch einer ausgeblasenen Kerze.
    Nun wurde Haps Körper von Krämpfen geschüttelt. Sein Feind war erledigt. Doch er fragte sich ängstlich, ob er noch genügend Energie hatte, um das Wedernoch wieder zu verlassen und in die Welt zurückzukehren.

33
    U mber wanderte über die zerstörte Dachterrasse und wühlte in den verbrannten und zerfetzten Überresten seines Turms herum. Auf einem herabgestürzten Felsblock lag ein Stapel verkohlter Bücher. Der Molton wand sich aus einem Gesteinshaufen und humpelte mit lauter zerrissenen und halb versengten Pergamentpapierstücken in den steinernen Armen auf seinem einen Bein umher.
    Â»Leg sie zu den anderen, Shale«, sagte Umber leise. Er schaute in den Himmel, der sich plötzlich verdunkelt hatte. Dann richtete er sich auf und wirbelte herum. Als er Hap erspähte, gab er einen seltsamen Laut des Erstaunens von sich, der halb Lachen, halb Weinen war. Er stürzte, über die Trümmer stolpernd, auf ihn zu und legte seine Arme um Haps Kopf.
    Â»Du bist noch am Leben, mein kleiner Hap, du bist noch da, und sieh dich nur an!« Umber schob Hap auf Armeslänge von sich weg. Zwar lächelte er ohnehin häufig über das ganze Gesicht, aber nie hatte er so begeistert ausgesehen. »Hap – deine Haare! Sie sind ganz … sie sind komplett …«
    Â»Ich weiß«, sagte Hap. »Das ist Teil meiner Verwandlung.«
    Umber schwankte und setzte sich rasch auf einen Felsblock. Er schlug die Hände vors Gesicht und seine Schultern zuckten. »Es ist so ein Schock, dich zu sehen. Nein, ein Wunder! Wir dachten, du wärst tot. Aber ich hatte noch ein winziges Fünkchen Hoffnung, dass du plötzlich Herr über deine Fähigkeiten geworden und rechtzeitig verschwunden sein könntest. Ich meine … so war es doch auch, oder?«
    Â»Ja, genauso war es.«
    Umber strich sich mit zitternden Händen die Haare aus dem Gesicht. »Wir haben es geschafft, Hap. Aber nur knapp. Sophie, Balfour, Oates, Smudge, die Wachen … wir konnten uns alle rechtzeitig in Sicherheit bringen.«
    Â»Ich weiß«, sagte Hap. »Sogar der kleine Thimble hat überlebt.«
    Umber kicherte und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. »Ja, du weißt jetzt sicher eine Menge Dinge.«
    Wohl wahr , dachte Hap. Zum Beispiel wusste er, dass Fay und Sable unten waren und dass es ihnen gut ging und dass Fay Sable in ihren Armen wiegte, um sie über den Verlust des jungen Happenstance hinwegzutrösten. Und er wusste auch, dass Fay immer wieder zur Treppe schaute und darauf wartete, dass dieser merkwürdige und unberechenbare Lord Umber wieder herunterkam, damit sie mit ihm sprechen, seine Hand nehmen und ihn fragen konnte, ob alles wieder gut werden würde.
    Â»Der Computer ist übrigens zerstört worden«, sagte Umber. »Und mit ihm alle Geheimnisse, die er enthielt. Shale hat ihn in den Ruinen gefunden.«
    Â»Aber die Elatia hat überlebt«, sagte Hap und zeigte auf die Pflanze, die stellenweise verkohlt, aber zur Hälfte noch grün in einem gesprungenen Übertopf stand.
    Â»Ein kleiner Sieg«, sagte Umber. Seine Brust schwoll an und er atmete lange und langsam aus. »Wir hatten Glück, Hap. Aerie wurde zur Hälfte zerstört. Wenn die Vanquisher nicht explodiert wäre, wären wir vielleicht getötet worden. Wir fragen uns noch immer …« Umber kniff die Augen zusammen. Die dem Hafen zugewandte Seite der Terrasse war weggebrochen und gab die Sicht auf die wenigen verbliebenen, geschwärzten Spanten der Vanquisher frei, die aus dem Wasser ragten. Er wies mit dem Daumen dorthin. Ȁh, du hattest nicht zufällig irgendwas damit zu tun?«
    Hap schaute zu dem Wrack, und seine Augen leuchteten. »Die Möglichkeit besteht.«
    Umber senkte den Kopf. »Eine furchtbare Geschichte, aber es war das Beste so. Ich hoffe, das verfolgt dich jetzt nicht.«
    Â»Ãœberhaupt nicht«, sagte Hap. In seiner Stimme lag etwas, was ihn selbst überraschte: ein Hauch von Fröhlichkeit und Übermut.
    Umber hörte es auch und erbleichte. »Du hast dich wirklich
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