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Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit

Titel: Die Bücher von Umber, Band 3: Das Ende der Zeit
Autoren: P. W. Catanese
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Aber sag mal … die Frau, die auf dem Rücken des Leviathans geritten ist, Nima. Erzähl mir von ihr.«
    Â»Sie ist noch immer eine treue Freundin und bringt mich überallhin, wo ich hinmöchte.«
    Happenstance kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich. »Balfour«, sagte er schließlich und es klang mehr wie eine Feststellung als wie eine Frage.
    Umber schaute aus dem Fenster. »Er ist seit vielen Jahren tot und unter der Erde. Ebenso wie der kleine Thimble.«
    Happenstance neigte den Kopf und hob ihn erst nach einer langen Stille wieder. »Und du, Umber? Ist es dir gut ergangen?«
    Â»Oh, ja. An dem Abend, an dem du verschwunden bist, ist Fay zu mir gekommen und nie mehr weggegangen. Wir waren viele Jahre lang so glücklich, wie zwei Menschen nur sein können. Und ihre Nichte Sable ist Ärztin geworden, noch dazu eine hervorragende.« Umbers Mund zuckte. »Ich habe Fay vor zwei Jahren verloren.«
    Â»Oh«, sagte Happenstance und verzog bedauernd das Gesicht. »Hast du denn noch viele Abenteuer erlebt, nachdem ich weggegangen war?«
    Umber gluckste leise. »Ich habe mich prächtig amüsiert. Nachdem Loden tot war, hat Celador das getan, was alle Königreiche tun: ihn durch den nächsten lebenden Verwandten ersetzt. Der neue König ist kein schlechter Kerl, und er hat mir erlaubt, in einem vernünftigen Maß weitere Fortschritte auf den Weg zu bringen.«
    Hap schwang die Beine aus dem Bett; er strotzte nur so vor neuer Energie. »Ich fühle mich wirklich sehr erholt!« Er streckte den Arm aus und wedelte mit der Hand vor Umbers Brust herum. Seine grünen Augen glänzten und funkelten.
    Â»Ich bin nicht sicher, ob ich wissen möchte, was du da siehst«, sagte Umber.
    Hap umfasste Umbers Handgelenk. »Komm mit mir, Vater.«
    Â»Mit dir kommen?«, wiederholte Umber. »Aber wohin denn?«
    Hap sah Umber in die Augen.
    Â»In meine alte Welt?«, fragte Umber. Seine Stimme klang leise und heiser.
    Â»In die Welt, die ich aus deiner alten Welt gemacht habe. Du musst dir keine Sorgen wegen deines Verstandes machen. Die Reise wird ihn nicht schädigen. Sie wird dich sogar von allen Problemen befreien, die dich seit deiner Ankunft in dieser Welt plagen. Bist du nicht neugierig?«
    Umber knetete sein Kinn. »Du kennst mich doch, Happenstance. Ich bin immer und ewig neugierig.«
    Â»Dann komm mit! Wir sind jetzt alte Männer, du und ich. Aber es bleibt noch genug Zeit, um zu einem weiteren gemeinsamen Abenteuer aufzubrechen.«
    Umber schluckte. Er holte tief Luft und senkte den Kopf. »Ich wusste, dass du eines Tages zurückkommen würdest, Happenstance. Ich habe nicht gedacht, dass es so lange dauern würde, aber ich war sicher, dass wir uns wiedersehen.« Er hob den Blick und seine Wangen waren feucht. »Und ich muss dir sagen … in der letzten Zeit hatte ich das Gefühl, dass meine Tage hier wahrscheinlich gezählt sind. Ja, ich gehe mit dir. Aber es gibt etwas, was ich mit deiner Hilfe vorher gern noch erledigen würde.«
    Â»Natürlich«, sagte Hap.
    Â»Warte hier«, sagte Umber und verließ das Zimmer. Als er zurückkehrte, war er vollständig angezogen und trug eine Holzkiste unter dem Arm. Er zog einen Zettel aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch neben dem Bett. Hap las die ersten Worte, die darauf standen: Liebe Freunde, das kommt jetzt sicherlich überraschend für euch. Aber vielleicht überrascht euch auch schon lange nichts mehr, was ich tue  …
    Â»Also dann. Lass uns gehen«, sagte Umber.
    Umbers langer Mantel flatterte im Wind, als sie in einem fernen Land oben auf einem prächtigen Palast standen. Umber öffnete den Deckel der Kiste. Darin lag ein Stapel mit Papieren. Er langte mit beiden Händen hinein und nahm so viele Zettel heraus, wie er zwischen Daumen und Zeigefinger halten konnte. »Die habe ich vor Jahren drucken lassen; sie sollten nach meinem Tod verteilt werden«, sagte Umber. »Aber es ist viel besser, wenn ich es selbst tue!« Er warf die Zettel über seinen Kopf. Der Wind hob sie hoch und verteilte sie weit über die unten liegenden Dächer. Umber jauchzte vor Freude.
    Â»Was steht denn auf den Zetteln?«, fragte Hap, während die Papiere weiter durch die Luft segelten.
    Â»Sie fordern die Freiheit aller Menschen. Und Rechte, in deren Genuss jeder Mann, jede Frau und jedes Kind kommen sollte.
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