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Liebesnaechte im Palast

Liebesnaechte im Palast

Titel: Liebesnaechte im Palast
Autoren: Alexandra Sellers
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1. KAPITEL
Oktober 1994
    „Der heutige Tag ist ein historischer Augenblick für die Emirate von Barakat", verkündete der Nachrichtensprecher von News Breakers. „Das Abkommen, das die Vertreter von vier Ländern und die drei jungen Prinzen von Barakat heute feierlich unterzeichnen werden, öffnet die Emirate zum ersten Mal in der Geschichte für ausländische Investoren. In wenigen Sekunden schaltet NewsBreakers in die Hauptstadt der Emirate, wo Sie die Zeremonie verfolgen können. Damit wird dem Westen zum ersten Mal ein Einblick in den historischen Palast gewährt." Er wandte sich an seine Kollegin. „Ein bedeutendes Ereignis, Marta!"
    „Ja, Barry, das stimmt. Barakat war in den vergangenen zwei Jahrhunderten für westliche Investoren praktisch geschlossen. Obwohl der alte Scheich ziemlich moderne Ansichten hatte, ließ er sogar den Tourismus nur eingeschränkt zu. Barakat war damit von der modernen Welt abgeschnitten.
    Als er starb ..."
    „Marta, es tut mir leid, Sie zu unterbrechen, aber ich glaube, wir bekommen jetzt die Liveschaltung zum Palast in der Hauptstadt, Barakat al Barakat, wo im Thronsaal zum ersten Mal Fernsehkameras installiert wurden. Paul, hörst du mich?"
    „Hallo, Barry, ja, die Vertreter der vier Nationen sitzen bereits am Unterzeichnungstisch, und wir haben gerade gehört, dass die Prinzen auf dem Weg sind", antwortete ein Reporter, während im Hintergrund eine prachtvolle Marmorhalle, in der sich mehrere Würdenträger aufhielten, zu sehen war.
    „In diesem Moment haben sie ihre Privatgemächer verlassen und befinden sich auf dem Weg zum Thronsaal. Sie werden durch den Korridor kommen. Er wird ,Korridor der Entscheidung' genannt und wurde schon von ihren Vorfahren seit der Erbauung des Palastes 1545 bei staatlichen Anlässen benutzt. Durch die großen Flügeltüren, die sie jetzt auf dem Bildschirm im Hintergrund sehen, werden die Prin zen den Thronsaal betreten. Rechts von den Türen steht der wuchtige Löwenthron."
    „Wuchtig erscheint mir noch untertrieben", bemerkte Marta.
    „Wir haben versucht, Informationen über Wert und Gewicht des Throns zu bekommen, Marta, und über die Edelsteine, die darin eingelassen sind, aber vergebens. Gerade öffnen sich die Türen. Als erster wird der Großwesir, Nizam al Mulk, hereinkommen, der persönliche Ratgeber des verstorbenen Scheichs. Bis zur Volljährigkeit der Prinzen hat er die Regierungsgeschäfte geführt... und da kommt er! Der Großwesir der Emirate von Barakat."
    Ein würdevoller alter Mann mit weißem Bart schritt herein. Seine Kleidung war mit kostbaren Steinen besetzt. Er blieb kurz stehen und stieg dann die Stufen herab zu dem Tisch im Saal.
    Paul gab seinen Kommentar dazu: „Dies ist die traditionelle Kleidung des Großwesirs bei Staatsanlässen. Aber Sie können sicher sein, dass die Roben der Prinzen seine noch übertreffen werden. Da Nizam die vergangenen sieben Jahre Regent war, ist er für alle drei Prinzen nach wie vor der wichtigste Ratgeber.
    Direkt hinter ihm kommen jetzt der Premierminister und die Mitglieder des Kabinetts. Barakat gilt als demokratische Monarchie. Es folgen zwölf Männer, die zeremonielle Ämter innehaben, die so genannten Tafelgefährten, in ihren prächtigen Roben. Traditionsgemäß hat der König zwölf Tafelgefährten, und ich glaube, jeder der drei Prinzen ernennt auch heute noch zwölf Männer", erklärte Paul.
    Und hier sind die Prinzen!" Obwohl Paul bereits fünfzehn Jahre fürs Fernsehen arbeitete, abgeklärt war und eigentlich alles gesehen hatte, schwang echte Begeisterung in seiner Stimme mit.
    „Donnerwetter!" entfuhr es Marta unwillkürlich. Sie war seit zwei Jahre Nachrichtensprecherin und besaß noch nicht die Gelassenheit anderer Journalisten.
    Über die Schwelle des Thronsaals schritten die drei Prinzen, gleichberechtigte Männer in stolzer Haltung und mit beeindruckender Ausstrahlung. Die Zuschauer im Thronsaal wie vor den Bildschirmen verstummten für ein paar Sekunden.
    „Nun, wenn Sie mich fragen, würde ich sagen, das gibt es in unserem Zeitalter nicht mehr", bemerkte Barry leise, und Paul in Barakat fügte hinzu: „Ja, ich glaube, Worte sind hier überflüssig.
    Die Prinzen bieten in der Tat einen atemberaubenden Anblick."
    Umrahmt von dem prunkvollen Bogen des Eingangs, blieben die drei Prinzen stehen und lächelten auf die applaudierende Menge im Saal herab. In schwere, golddurchwirkte Roben gehüllt , mit verzierten Seidenhosen, Juwelenbesetzten Ringen und glitzernden
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