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Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut
Autoren: Jason Dark
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Bäumen, aber es war nichts zu sehen. Alles blieb still. Selbst Insekten summten nicht. Dafür vernahmen wir das Zwitschern der Vögel. Auch deren Gesang hörte sich irgendwie fern an.
    Es tat sich nichts. Es gab keine Veränderung. Gemeinsam blieben wir vor der Haustür stehen, und ich drückte auf den Klingelknopf.
    Das Klingeln im Haus hörten wir beide, aber eine Reaktion erlebten wir nicht, denn es kam niemand, um uns zu öffnen.
    Suko senkte seinen Kopf und nahm das Schloss näher unter Beobachtung. Dabei schüttelte er den Kopf. Er würde es nicht schaffen, es mit normalen Mitteln zu öffnen.
    Ich schellte sicherheitshalber noch mal.
    Es war mehr eine Selbstberuhigung, denn abermals tat sich nichts. Wir standen da wie bestellt und nicht abgeholt.
    Nach einem tiefen Atemzug sagte ich: »Dann wollen wir uns das Haus mal von der Rückseite anschauen.«
    »Kennst du dich aus?«
    »Etwas.«
    Das war leicht untertrieben, ich kannte mich sogar sehr gut aus. So war mir auch der schmale Fußweg bekannt, der um das Haus herumführte. Grüner Rasen umsäumte die Trittplatten. Es wirkte alles sehr aufgeräumt. Da hing ein Wasserschlauch perfekt zusammengerollt an der Hauswand. Gartengeräte standen ebenfalls dort, wo Platz war, und Maxine schien auch keine Tiere in Pflege zu haben, denn aus dem Anbau, den wir bald sahen, hörten wir nichts.
    Die Rückseite des Hauses gehörte dem Garten. Sommerblumen, die in großen Terrakottatöpfen standen oder normal aus der Erde wuchsen, gaben dem Gelände ein südliches Flair, und der Anblick ließ den Betrachter irgendwie an Italien denken. Es wuchsen noch einige Obstbäume auf dem Grund, das durch dichtes Buschwerk zum Nachbarn hin begrenzt war, aber die meiste Fläche lag schon frei, und ich wusste auch, dass Carlotta sie gern als Start- und Landeplatz benutzte.
    Suko entdeckte das offen stehende Fenster als Erster. »He, da können wir rein.«
    Er wollte gehen, wurde von mir jedoch am Arm festgehalten. »Wenn mich nicht alles täuscht, gehört das Fenster zu Carlotta’s Zimmer.«
    Suko überlegte einige Sekunden lang. »Und? Gehst du davon aus, dass sie geflüchtet ist und vergessen hat, das Fenster zu schließen?«
    »Das könnte man in Betracht ziehen.«
    »Und wir kommen gut ins Haus.«
    »Okay, dann los.«
    Bevor wir starteten, schauten wir uns um, ob uns jemand beobachtete oder verfolgte, was aber nicht der Fall war.
    Unsere Füße klopften bei jedem Schritt auf die weiche Unterlage des Rasens. Wir liefen recht forsch, die Blicke in die Umgebung gerichtet, aber wir blieben allein.
    Es war kein Problem, durch das Fenster zu klettern, und wenig später standen wir in Carlotta’s Zimmer und schauten uns an.
    »Keine Spuren, John.«
    Ich nickte.
    Es sah hier nicht nach einem Kampf aus. Alles war normal. Keine Spuren auf dem Teppich, nichts war umgefallen, es war nur eben das offene Fenster, das uns etwas irritiert hatte.
    »Carlotta ist also nicht da«, stellte Suko fest und setzte sofort eine Frage nach. »Aber was ist mit Maxine?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ist das alles?«
    »Nein, ich denke nur nach.«
    »Worüber?«
    »Wenn wir es positiv sehen, können wir davon ausgehen, dass beide entwischt sind. Vielleicht geflohen. Carlotta ist kräftig genug, um auch einen Erwachsenen auf dem Rücken tragen zu können.«
    »Und wie sieht deine zweite Version aus?«
    »Eine Entführung.«
    »Von beiden?«
    »Das kann sein.«
    »Aber wir sollten trotzdem auf Nummer sicher gehen und uns im Haus umschauen.«
    »Das versteht sich.«
    Suko ließ mich vorgehen, da ich mich in den Räumen hier auskannte. Meine Beretta hatte ich nicht gezogen, aber das würde innerhalb von Sekundenschnelle passieren, wenn es darauf ankam.
    Wir konnten aufatmen, nachdem wir das Zimmer verlassen hatten, denn auch im Flur erwartete uns niemand. Allerdings erlebten wir auch keine positive Überraschung.
    Menschen besitzen nur bedingt einen Instinkt. Auf den allerdings wollte ich mich jetzt verlassen. Ich hatte das Gefühl, dass in diesem Haus etwas nicht stimmte und dass es nicht so leer war, wie es den Anschein hatte.
    Wir durchsuchten Zimmer für Zimmer. Nichts war zu finden. Es gab auch nichts, was auf eine Entführung oder auf einen Kampf hingedeutet hätte. Maxine und Carlotta mussten das Haus völlig normal verlassen haben.
    Aber warum meldete sie sich dann nicht über ihr Handy. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie es nicht mitgenommen hatte.
    »Gibt es einen Keller, John?«
    »Nein, das Haus
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