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Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut
Autoren: Jason Dark
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John, nicht!«
    Ich schaute hoch – und sah Carlotta zusammen mit dem Jungen, um den sich alles drehte...
    Beide schwebten in der Luft. Höher als das Dach des Hauses, aber sie schaute auf den Rasen hinab.
    Was ich hier nur stückweise erzählen kann, lief in der Wirklichkeit sehr schnell ab, und auch der Junge mit dem Namen Damiano griff jetzt in den Kampf ein.
    Ich hatte schon von seinen besonderen Kräften erfahren und konnte nun erleben, wie er sie einsetzte.
    Beide Männer, die mich hatten töten wollen, waren plötzlich zu Spielbällen seiner Kraft geworden. Er zeigte ihnen, wozu er fähig war, während er langsam zusammen mit Carlotta dem Erdboden entgegensank.
    Beide Waffenarme wurden zurückgerissen. Sie schlugen dabei so hart gegen den Rasen, dass die Männer ihre Pistolen verloren. Aber sie blieben weiterhin die Spielbälle des Jungen, der es dank seiner ungewöhnlichen Kräfte schaffte, sie außer Gefecht zu setzen.
    Beide schwebten in ihren liegenden Haltungen vom Rasen her in die Höhe. Für mich sah es aus, als hingen sie an unsichtbaren Bändern. Der Garten war zu einer Bühne geworden, auf der es nur einen Regisseur gab, der alles bestimmte.
    Es war seine Zeit. Es war die Stunde der Abrechnung mit seinen Kidnappern, und er ließ nicht nach. Selbst Suko schaute fasziniert zu, was hier ablief.
    Es war unglaublich. Nicht nur die Aktivitäten des Damiano, es zählte auch, dass kein einziger Schuss gefallen war und es keinen Toten gegeben hatte.
    Beide Männer wussten nicht, was mit ihnen geschah. Sie schwebten plötzlich in der Luft, aber beide lagen auch waagerecht. Keiner hatte die Chance, nach unten zu fallen und mit den Füßen in das dichte Gras zu sinken.
    Damiano spielte mit ihnen, und wir ließen es geschehen. Im Hintergrund wartete Carlotta, auf deren Lippen sich ein feines Lächeln gelegt hatte.
    Etwa kopfhoch hatte Damiano die Männer steigen lassen. Sie schwebten auf dem Rücken, sie redeten, sie keuchten, und schon bald verwandelten sich ihre Worte in ein unartikuliertes Schreien, das abgehackt aus den offenen Mündern drang.
    Damiano wirkte auf dem Boden wie angewachsen. Selbst ein starker Sturm hätte ihn nicht umwehen können. Seine Blicke hakten sich an den Gestalten fest, denen die Bewegungsfreiheit genommen war. Er trieb sie höher, und während sie noch nach oben stiegen, drehte er sie um. Sie umkreisten sich selbst. Sie sahen aus, als steckten sie auf einem Spieß, unter dem das Grillfeuer brennt. Sie verloren die Kontrolle über sich, keuchten, schlugen um sich und trafen sich dabei gegenseitig, weil sie zu nahe zusammen waren.
    Damiano hatte sich noch immer nicht vom Fleck bewegt. Er schaute zu, wie die Killer Figuren in der Luft schlugen. Jetzt spielte er wirklich mit ihnen. Die Körper richteten sich auf. Wie dunkle Betttücher umschwebten die langen Mäntel die zwei Gestalten. Sie wallten dabei auf und nieder und wirkten manchmal wie Schwingen von zwei monströsen Fledermäusen.
    Hin und wieder prallten sie auch zusammen. Mal mit den Köpfen, mal mit den Körpern. Der Junge hatte es geschafft, seine Kräfte voll einzusetzen. Er wollte sicherlich keine Rache, aber Genugtuung, denn er hatte unter ihrem Terror leiden müssen.
    Es war nicht klar, warum er seine Kräfte nicht schon vorher eingesetzt hatte. Möglicherweise hatte er sie nicht mobilisieren können, das würde ich ihn fragen. Doch jetzt war ich durch die Tat abgelenkt, denn Damiano kam zum Ende.
    Noch einmal schleuderte er die beiden zusammen. Noch einmal hörten wir die Schreie. Noch einmal wurden sie durch die Gegenaktion getrennt, und dann wollte Damiano nicht mehr.
    Er »schaltete« seine Kräfte ab.
    Beide Männer fielen wie die Steine zu Boden. Sie landeten im Gras und blieben dort reglos liegen...
    ***
    Es war vorbei. Damiano hatte sein Kunststück gezeigt und bewiesen, wer hier der Herr war. Er tat zunächst nichts und ließ die Männer in den dunklen Mänteln liegen. Sie waren zu viert gekommen, aber keiner von ihnen hatte es geschafft. Dabei hatten sie sogar noch ihr Leben behalten, so dass wir sie vor Gericht bringen konnten.
    Ich wollte Suko darauf ansprechen, ich wollte sowieso mit ihm sprechen, aber der Junge hielt mich davon ab. Keiner von uns wusste, was er vorhatte. Er ging einfach, und zunächst sah es so aus, als wollte er ziellos über den Rasen wandern. Das allerdings stimmte nicht, denn er hatte etwas vor.
    Wir waren nur noch leicht irritiert und möglicherweise durch die Erinnerung an die
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