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Feuer in Rocky Beach

Feuer in Rocky Beach

Titel: Feuer in Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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Funkenflug
    Über Rocky Beach funkelten die hellen Sterne am wolkenlosen Nachthimmel. Alles war still und ein leichter Wind bewegte die Zweige der blühenden Oleanderbüsche leicht hin und her. Nur ganz leise vernahm man aus der Ferne das Rauschen des  Pazifik.  Justus Jonas schlief tief und fest in seinem Bett und hatte die Decke von sich gestrampelt. Noch immer war es sehr heiß in der kalifornischen Kleinstadt. Justus träumte, dass er es sich mit seinen beiden Freunden am Strand vor einem  Lagerfeuer gemütlich gemacht hatte. An langen Stöcken hielten sie Grillwürstchen über die Glut.  Die Flammen loderten empor und ließen Funken sprühen. Feine Rauchschwaden wehten ihnen  entgegen und Justus musste husten. Doch der Qualm wurde stärker, biss ihn in den Augen und nahm ihm die Luft zum Atmen.  Plötzlich griff das Feuer auf den Sand über.  Sekundenschnell breitete es sich aus und schon bald stand der gesamte Strand in Flammen.  Entsetzt schmissen die drei ihre Grillstöcke von sich, sprangen auf und rannten panisch davon. Aber die Feuersbrunst folgte ihnen bis ins Wasser. Der Ozean kochte und alles war eingehüllt in dichten Rauch. Laut schreiend stürzten sie sich in die Fluten.  In diesem Moment prallte Justus mit dem Kopf auf den Holzfußboden. Endlich war er aufgewacht  – neben seinem Bett.
    »Oh, Mann! Was für ein Traum!«, stöhnte er.  Durch das offene Fenster schien der Mond direkt ins Zimmer. Justus holte tief Luft und wischte sich mit seinem Kopfkissen den Schweiß aus dem  Gesicht.  Doch es war seltsam. Noch immer roch es bei ßend nach Rauch. Irritiert stand Justus auf und beugte sich über die Fensterbank. Eine kleine schwarze Katze nahm erschrocken Reißaus, sprang von einem alten Ölfass und versteckte sich auf dem Gelände des Schrottplatzes. Genau unter dem Fenster von Justus lag der Schuppen, in dem Onkel Titus seinen Lieblingsschrott aufbewahrte.  Jetzt erst entdeckte er die Ursache des Qualms: Vom Dach der kleinen Holzhütte stieg eine  Rauchwolke auf.  Justus wich entsetzt zurück, stolperte über seine Hausschuhe und rannte aus dem Zimmer.
    »Feuer! Alles aufstehen! Feueralarm, es brennt!«  Panisch hastete er die steile Treppe nach unten ins Erdgeschoss. Sekunden später sprang die Schlafzimmertür auf. Mit wirren Haaren stand Tante Mathilda vor ihm. »Es brennt?«
    »Ja, draußen. Schnell! Wo ist Onkel Titus?« Der stand mittlerweile hinter seiner Frau. »Feuer? Wo?«
    »Aus deinem Schuppen kommt Rauch. Wir  müssen uns beeilen!«  Jetzt waren alle hellwach und liefen auf die Veranda. Onkel Titus schlug sich die Hände vors Gesicht. »Oh nein! Mein Schuppen! Mathilda, ruf 

    die Feuerwehr! Schnell – wir brauchen Wasser!«  Ohne nachzudenken schnappte sich Justus eine halb volle Gießkanne und sprang die Stufen der Veranda herunter. Sein Onkel versuchte währenddessen, den Gartenschlauch abzuwickeln. »So ein Mist!«, fluchte er. »Wer zum Teufel hat den verknotet?«  Justus hatte mit seinen Löschversuchen genauso wenig Glück. Fassungslos stand er vor dem  brennenden Schuppen. Flammen schlugen aus dem Dach und mit der Gießkanne konnte er nichts ausrichten. Plötzlich explodierte etwas im Innern und riss die Fensterscheibe auseinander. Glas klirrte und eine fauchende Feuerzunge schoss Justus entgegen. Im letzten Moment packte ihn sein Onkel und riss ihn zu Boden. »Weg hier! Das ist zu gefährlich!«, brüllte er und beide brachten sich hinter einem rostigen Kühlschrank in Sicherheit.  Justus war verzweifelt. »Onkel Titus, wir können doch nicht einfach den Schuppen abbrennen  lassen!«
    »Die Hütte ist mir egal. Hauptsache, uns passiert nichts. Mathilda, komm aus dem Haus raus! Das Feuer greift bald auf das Wohngebäude über. Was ist mit der Feuerwehr?«  Völlig aufgelöst rannte seine Frau die Stufen der 

    Veranda herunter. »Die muss gleich kommen. Wo ist Justus?«
    »Keine Angst, er ist bei mir. Wir sind hier.«  Mittlerweile war die Luft voller Rauch und Qualm.  Glutrot hob sich der Schein der Flammen gegen den Nachthimmel ab.  In diesem Moment vernahmen sie erleichtert die Sirenen der nahenden Feuerwehr. Onkel Titus blickte auf die Uhr. »Dem Himmel sei Dank! Das waren gerade mal vier Minuten.«

Feueralarm
    Jetzt ging alles sehr schnell. Mehrere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr rasten auf das Grundstück.  Ein Feuerwehrmann mit einem goldenen Helm  rannte auf die drei zu. »Jemand verletzt? Befinden sich noch Personen im Haus?« Onkel
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