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Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut
Autoren: Jason Dark
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zu ihnen passen. Jedenfalls wollen sie das Kind, John.«
    »Warum ist es für sie so wichtig?«
    »Wegen seiner Begabung.«
    Ich war skeptisch und fragte: »Nur deswegen?«
    »Ja. Vielleicht würde es ihm gelingen, durch die Kräfte der Telekinese Tür und Tor zu öffnen. Ich weiß es ja nicht. Jedenfalls ist er sehr wichtig für sie.«
    »Das glaube ich dir gern, aber den Zahn werden wir ihnen ziehen, darauf kannst du dich verlassen.«
    »John, bitte, du darfst sie auf keinen Fall unterschätzen. Das sind menschliche Bestien. Auch ich habe sie unterschätzt, glaube es mir.«
    »Haben sie gesagt, wann sie zurückkehren werden?«
    »Nein, nichts Genaues. Sie... sie... wollen sich eine bestimmten Zeitpunkt aussuchen.«
    »Gut, dann sind wir hier.«
    Maxine sah, dass ich mich erheben wollte, und deshalb hielt sie mich fest. »Bitte nicht, John, bitte nicht.«
    He, warum nicht?«
    »Ich möchte mit.«
    Der Wunsch war zwar verständlich, ob ich ihn allerdings erfüllen würde, stand in den Sternen. »Bitte, du bist hier besser aufgehoben. Wir fangen sie ab, wenn sie kommen. Ich meine, dass wir sie erst gar nicht ins Haus lassen sollten, damit sie nicht in deine Nähe kommen.«
    »John!« Plötzlich klang ihre Stimme wieder fester. »John, ich bin kein kleines Kind.«
    »Okay, ich habe verstanden.«
    »Und ich möchte auch nicht hier liegen bleiben. Ich will zurück in die Wohnung. Ich will sie sehen. Ich will in meinem Wohnzimmer liegen und mich nicht verstecken.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    »Dann hilf mir hoch!«
    Maxine Wells konnte ich nur bewundern. Sie war wirklich ein Energiebündel. Der Wille war vorhanden, aber die körperliche Verfassung setzte ihr Grenzen. Sie wollte von allein aufstehen, schaffte es auch, sich zu setzen, aber nach dieser etwas zu heftig geführten Bewegung erwischte sie der Schwindel, und da war sie froh, dass ich sie schnell fest hielt, sonst wäre sie von der Kante gerutscht.
    »Immer langsam, Frau Doktor.«
    »Mist! Ich...«
    »Der Mensch ist keine Maschine.«
    »Das weiß ich ja, aber...«
    »Das Aber werde ich jetzt in die Hand nehmen.«
    Ich nahm beide Hände und zog Maxine in die Höhe. Sehr behutsam. Sie war sehr blass. Ihr Gesicht sah aus wie mit Kreide angemalt.
    Sie versuchte die ersten Schritte. Sie gelangen ihn nur, weil ich sie stützte.
    »Bitte ins Wohnzimmer, John.«
    »Natürlich.«
    Es war der übliche Weg, den ich kannte. Wir trafen im Flur Suko, der Maxine zulächelte.
    »Toll, dass du nicht allein gekommen bist, John.«
    »Das war Ehrensache.«
    Wir gingen weiter. Maxine war schwach und schaffte es kaum, die Füße vom Boden abzuheben. So schlurfte sie neben mir her, blass wie ein Leichenhemd.
    Wir erreichten den Wohnbereich. In der offenen Tür blieben wir stehen, und Maxine schaute sich um, als wollte sie sich vergewissern, dass alles normal war.
    »Sie haben hier nichts verändert«, sagte ich.
    »Ja, das sehe ich.«
    »Wo möchtest du liegen?«
    »Auf der Couch.«
    Ich brachte sie hin. »Wir müssen den Jungen retten, John«, flüsterte sie, »Damiano darf nicht in ihre Hände gelangen. Er muss später in eine gute Obhut gelangen, denn er ist ein besonderes Kind. Du wirst es kaum glauben, aber als ich an der Decke hing, da habe ich mir schon Gedanken über ihn gemacht. Ich denke, er sollte nicht mehr zurück in das Waisenhaus gehen. Oder?«
    »Hast du eine Lösung?«
    »Ich denke an ein Kloster.«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Es gibt hier in der Nähe ein Kloster, das zugleich auch als Internat dient.«
    »Du wirst das schon regeln.«
    »Das hoffe ich.«
    Sie legte sich endlich hin. Ich drehte mich ab und schaute dorthin, wo mein Freund Suko stand. Er hatte sich so aufgebaut, dass er durch das breite Fenster nach draußen in den Garten schauen konnte.
    »Sie sind da«, meldete er. »Sie haben den hinteren Weg benutzt.«
    »Und?«
    »Alle vier.«
    »Das ist gut. Haben Sie auch den Jungen?«
    »Nein.«
    Jetzt war auch für mich der Zeitpunkt gekommen, mich neben Suko zu stellen. Er stand nicht direkt vor der Scheibe, sondern schräg daneben. So konnte er vom Garten her nicht sofort gesehen werden.
    Es war ein Bild, das keinem von uns gefallen konnte. Sie blieben dicht beisammen und trugen allesamt die gleiche Kleidung. Schwarze Mäntel und dunkle Anzüge darunter. Pechschwarze Haare. Sonnenbrillen.
    So wie sie bewegten sich Menschen, die ihrer Sache sehr sicher waren. Sie hatten den Jungen nicht gefunden, aber sie würden jetzt eine härtere Gangart gegenüber der
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