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Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut
Autoren: Jason Dark
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dankbaren Blick zu, als sie den Nachschub bekam.
    Suko war auch nicht untätig. Er hatte einen Lappen gefunden, feuchtete ihn an, übergab ihn mir, und ich tupfte ihr so gut wie möglich das Blut aus dem Gesicht.
    Obwohl wir genug mit Maxine Wells zu tun hatten, ließen wir die Umgebung nicht außer Acht. Suko öffnete eine weitere Tür, durchsuchte den dahinter liegenden Raum, war zufrieden, dass sich dort nichts tat, und kehrte in den vorderen Teil der Praxis zurück, um dort durch die Fenster zu schauen, was ihm im Behandlungsraum nicht möglich war, denn die Fenster dort waren mit Milchglas bestückt. Das Licht, das in den Raum einfiel, sah aus wie ein Schleier.
    Ich hoffte, dass Maxine noch Kraft genug hatte, um reden zu können. Ich beobachtete ihr Gesicht, und es fiel mir auf, dass ihre Augen trotz allem sehr klar schauten.
    »John«, sagte sie plötzlich und mit leiser Stimme. »Du bist gekommen?«
    »Klar, das hatte ich versprochen.«
    Sie lächelte, und ich sah Tränen in den Augen. Verdammt, auch ich musste schlucken, wollte noch etwas fragen, aber Maxine kam mir zuvor.
    »Sie haben es nicht geschafft, John«, flüsterte sie. Weil die Unterlippe dick geworden war, hatte sie mit dem Sprechen ihre Mühe.
    »Was haben sie nicht geschafft?«
    Maxine wollte, dass ich ihre Hand hielt, und den Gefallen tat ich ihr gern. »Sie haben Carlotta und Damiano nicht bekommen. Sie konnten fliehen, aber ich weiß nicht, wo sie sich aufhalten.«
    »Sind sie durch das Fenster geklettert?«
    »Ja, das haben sie getan.«
    »Sehr gut.«
    »Aber die Männer wollten mir nicht glauben. Ich konnte nicht mehr verschwinden, und ich habe sie auch nicht als so schlimm eingeschätzt. Sie drangen in mein Haus ein. Ich konnte sie nicht stoppen, und dann wollten sie von mir wissen, wo sich der Junge aufhält, und auch Carlotta. Aber ich weiß es nicht.«
    »Das glaube ich dir.«
    »Aber sie nicht. Sie haben mich geschlagen. Sie waren so grausam. Sie haben...«
    »Bitte, Max, sprich nicht weiter. Ich kann mir vorstellen, was sie dir angetan haben.«
    Über ihre hellen Augen legte sich ein Schleier. »Sie haben mir nicht geglaubt...«, ihre Stimme begann zu zittern, als sie daran dachte. »Und sie haben mir gedroht, dass sie zurückkehren würden. Sie wollten mir die Chance zum Nachdenken geben, doch ich weiß nicht, wohin die beiden geflohen sind.«
    »Das glaube ich dir.« Dann sagte ich etwas, was mir selbst oberflächlich vorkam. »Keine Angst, wir sind jetzt bei dir, und wir werden dir helfen.«
    »Danke.«
    Hör auf, Max.« Ich spürte noch immer den verdammten Kloß in meinem Hals. »Aber zuvor wollen wir dich in Sicherheit bringen.«
    Sie umfasste meinen Arm härter. »«Nein, John, bitte nicht. Ihr braucht mich nicht in Sicherheit zu bringen. Ich... ich... möchte und muss hier im Haus bleiben.«
    »Warum?«
    »Wegen Carlotta und Damiano.«
    Ich hatte den Namen des Jungen jetzt zum zweiten Mal gehört und musste endlich wissen, um wen es sich handelte. Deshalb fragte ich: »Wer ist Damiano, Max?«
    »Nur ein Kind. Aber ein besonderes.«
    »Was ist an ihm so besonders?«
    Sie gab noch keine Antwort und schaute zunächst an mir vorbei und gegen die Decke. »Er... er... kann etwas Bestimmtes. Er wurde deshalb aus dem Waisenhaus entführt.«
    »Was kann er?«
    »Telekinese.
    »Oh...«
    »Ja, John«, flüsterte sie. »Er kann dank seiner geistigen Kräfte Gegenstände bewegen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um Menschen oder Gegenstände handelt. Er ist ein Wunder, und sie wollen ihn zu sich holen.«
    Die Erklärung reichte mir zunächst, aber ich wollte schon mehr von ihr wissen. »Wer sind diese Männer?«
    »Schlimme Menschen. Sie... sie... kennen keine Rücksicht. Sie haben sogar einen Pfarrer erschossen, der ihnen nichts getan hatte. Sie mögen den Teufel, sie haben wohl einen Geheimbund gegründet, und auf ihren Stirnen sind Zahlen zu sehen. Auch Damiano hat eine solche Zahl. Bei ihm ist es die Null. Wahrscheinlich wird sich die Zahl bei ihm ändern, wenn er bei ihnen ist. Aber zunächst ist er noch so etwas wie ein Adept, der sich fürchtet.«
    »Das heißt, er wollte nicht zu ihnen?«
    »Damiano ist geflohen. Er wollte ihnen entwischen, und dabei ist es dann passiert. Carlotta sah ihn, und Carlotta hat ihn gerettet und zu mir gebracht. Aber sie haben ihn gefunden, kamen jedoch nicht an ihn heran.«
    »Kennst du Namen?«
    »Nein. Ich weiß auch nicht, wie sie sich nennen. Vielleicht Höllenjünger oder so. Das würde
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