Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die böse Brut

Die böse Brut

Titel: Die böse Brut
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
überstanden. Was jetzt auf uns zukommen würde, wussten wir nicht. Es gab den Jungen mit der Zahl Null auf der Stirn, und wir in London hatten einen Menschen gefunden, dem der Kopf abgeschlagen worden war, nur weil er sich mit uns in Verbindung setzen wollte. Er hatte uns etwas mitteilen wollen, aber er war nicht vorsichtig genug gewesen, und so hatte man ihn als Verräter einfach abserviert.
    Was hätte er verraten können?
    Ein Geheimnis. Etwas, das mit Zahlen zu tun hatte, in dem vielleicht auch ein Junge eine Rolle spielte. Suko und ich konnten uns stundenlang darüber unterhalten, ohne dabei zu einem Resultat zu gelangen.
    Die Landung verlief glatt. Das Wetter konnte sich auch sehen lassen. Es war frühsommerlich warm, der Wind wehte aus westlicher Richtung und hatte schon über den Highlands einen Teil seiner Kraft verloren, so dass wir ihn als Brise mitbekamen.
    Als Leihwagen stand ein kleiner Ford bereit.
    Wir wollten keine großen Touren unternehmen, und für die Stadt war er ideal.
    Suko fuhr zwar gerne Auto, in diesem Fall allerdings überließ er mir das Steuer. Ich kannte mich in der Stadt besser aus, da ich sie nicht zum ersten Mal besuchte.
    Wir standen noch auf dem Parkplatz, als ich mein Handy hervorholte und die Nummer der Tierärztin wählte. Maxine sollte von unserer Ankunft erfahren, damit sie sich keine Sorgen zu machen brauchte.
    Der Ruf ging durch, da war ich schon mal froh. Wenig später zeigte mein Gesicht einen anderen Ausdruck. Da hatte sich die Enttäuschung auf meine Züge gelegt.
    »Ist sie nicht da, John?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Zumindest meldet sie sich nicht.«
    »Das passt mir nicht.«
    »Eben, Suko. Mir auch nicht.«
    Suko gab sich zwar gelassen wie immer, meinte jedoch: »Wir sollten uns beeilen.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Dundee ist nicht so groß wie London. Wir hätten das Ziel normalerweise schnell erreichen können, aber ich kannte mich hier nicht so gut aus wie in der Hauptstadt, denn ich wusste nur ungefähr, wo Maxine wohnte. Nicht direkt in der Stadt, aber auch nicht außerhalb. Mehr am Rand in einer sehr ruhigen Wohngegend, wo jedes Haus einen eigenen Garten besaß und sich die Menschen auch Tiere hielten, von denen Maxine als Tierärztin beruflich lebte.
    Jeder von uns war gespannt. Suko schaute immer wieder aus dem Fenster und suchte die Umgebung ab. Er vergaß auch nicht, in den Himmel zu schauen, gab dabei keinen Kommentar ab, doch ich wusste auch so, nach wem er Ausschau hielt.
    Der Himmel war klar. Es malte sich kein fliegender Mensch dort ab. Die Natur hatte sich voll entwickeln können, und so wurde uns durch dichte Hecken und Bäume des Öfteren die Sicht auf die Häuser genommen, um die herum sich die recht großen Grundstücke ausbreiteten.
    Schließlich erreichten wir die Straße, in der Maxine Wells wohnte. Ihr Haus war recht flach, und es besaß einen Anbau, in der die Praxis untergebracht war. Sie hatte auch noch Räume oder kleine Ställe für die Tiere angelegt, die sich länger in ihrer Behandlung und unter ihrer Kontrolle befanden. Ihr Grundstück wurde auf der Rückseite von hohen Bäumen abgeschirmt, die im Sommer natürlich so etwas wie ein großes Bollwerk bildeten.
    Die Stille in der Straße war nicht ungewöhnlich. Es gab hier keinen Durchgangsverkehr. Wer hier mit seinem Wagen herfuhr, der wohnte auch hier oder wollte jemanden besuchen.
    Maxine’s Haus mit dem großen Grundstück lag auf der rechten Seite. Von der Straße her gut einsehbar, weil sich ein grüner Rasen ausbreitete, der so perfekt aussah, als wäre jeder Grashalm einzeln geschnitten worden. Es führte ein Weg zur Haustür, und das Schild mit der Aufschrift, dass hier eine Tierärztin praktizierte, war ebenfalls noch vorhanden. Es gab äußerlich keine Probleme, aber die Harmlosigkeit sollte mich auf keinen Fall täuschen.
    Ein fremdes Fahrzeug sahen wir nicht. Auch der Geländewagen der Tierärztin war nicht zu sehen. Sicherlich stand er hinter dem Haus in der Garage.
    Wir stiegen aus.
    »Sie hätte uns sehen müssen, John...«
    »Klar, das hätte sie.« Ich merkte, wie es mir kalt den Rücken hinablief. Das hier war eine Situation, die mir gar nicht gefiel. Da lauerte etwas im Hintergrund. Ich hätte lieber einigen Vampiren gegenübergestanden, als durch diese Stille zu gehen, die mir unheimlich vorkam.
    Suko blieb hinter mir. Während ich mich auf das Haus konzentrierte, behielt er die Umgebung im Auge. Er beobachtete das Grundstück bis hin zu den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher