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Nathan King - der Rinderbaron

Nathan King - der Rinderbaron

Titel: Nathan King - der Rinderbaron
Autoren: Emma Darcy
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1. KAPITEL
    D ie Geliebte eines verheirateten Mannes? Niemals!
    Miranda spürte, wie sie allein bei dem Gedanken erneut die Zähne zusammenbiss, und versuchte, sich zu entspannen. Sie würde ihr Leben lang mit den Zähnen knirschen, wenn sie nicht endlich aufhörte, an Bobby Hewson zu denken und an seine ungeheuerliche Annahme, seine bevorstehende Heirat wäre kein Hindernis für eine Fortsetzung ihrer bisherigen Liebesbeziehung.
    Nun, er musste sich eine andere suchen, die ihm das Bett wärmte, wenn er das nächste Mal nach Sydney kam. Ehebruch kam für sie nicht infrage. Sie war vielleicht dumm genug gewesen, sich von Bobby mit leeren Versprechungen drei Jahre lang hinhalten zu lassen, aber für sein außereheliches Vergnügen würde sie sich nicht missbrauchen lassen. Das Beispiel ihrer Mutter war ihr Warnung genug. Niemals würde sie, Miranda, den gleichen entwürdigenden und zerstörerischen Weg gehen.
    “Miss Wade, Ihr Gin Tonic.”
    Miranda blickte zu der freundlich lächelnden Stewardess auf, die ihr den bestellten Drink servierte. Wie angenehm, dass ihre neuen Arbeitgeber ihr einen Flug erster Klasse spendiert hatten! Miranda hoffte, der Drink würde ihr helfen, sich etwas zu entspannen. “Danke”, sagte sie, wobei sie das Lächeln erwiderte.
    Die Stewardess warf einen interessierten Blick auf das Buch in ihrem Schoß. “‘King’s Eden’? Wollen Sie dorthin?”
    Elizabeth King hatte ihr das Buch zur Hintergrundinformation gegeben, nachdem sie, Miranda, den Zweijahresvertrag als Managerin des Ferienparks im Outback unterschrieben hatte. Die Lektüre der Geschichte des Ortes und der Familie, in deren Besitz er sich seit Generationen befand, war vielleicht ein etwas trockener Lesestoff, aber unter den gegebenen Umständen ein absolutes Muss und überdies die sinnvollste Art, den mehrstündigen Flug nach Darwin zu nutzen. Miranda ermahnte sich streng, dass es höchste Zeit sei, sich auf ihre zukünftigen Pläne zu konzentrieren und die Vergangenheit ad acta zu legen.
    “Ja, allerdings”, bestätigte sie. “Kennen Sie die Gegend?”
    “Ich war schon dort”, antwortete die Stewardess enthusiastisch. “Es ist ein fast schon legendärer Ort in den Kimberleys, im Besitz der Kings, die dort als ungekrönte Könige der Rinderzüchter gelten. Nachdem sie jetzt den Wildpark für Touristen geöffnet und dort eine Ferienanlage gebaut haben, ist es ein sehr beliebtes Ziel im Outback.”
    “Haben Sie in der Ferienanlage gewohnt?”
    “Nicht im Gästehaus.” Die Stewardess verdrehte die Augen. “Viel zu teuer. Ich war mit einer Gruppe dort, und wir haben drei Tage in den Zelthütten an der Granny Schlucht gewohnt.”
    Zelthütten, Campingplätze, Bungalows und Luxussuiten im Gästehaus – das waren vier verschiedene Unterbringungsstandards, um die Miranda sich in Zukunft würde kümmern müssen. Etwas ganz anderes als die Leitung eines Fünfsternehotels! War sie verrückt, sich darauf einzulassen – zwei Jahre in der Wildnis?
    “Hat sich die Reise denn Ihrer Meinung nach gelohnt?”, fragte sie die Stewardess.
    “Oh ja, mehr als das! Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Schmetterlinge gesehen. Die Bäume waren voll davon. Und wir haben in einem herrlichen Wasserloch mit kristallklarem, türkisblau schimmerndem Wasser gebadet, das von malerischen Wasserfällen gespeist wurde. Eine sagenhafte Art zu duschen!”
    “Dann würden Sie den Ferienpark also empfehlen?”
    “Unbedingt!”, bekräftigte die Stewardess. “Und lassen Sie sich auf keinen Fall die Höhlenschnitzereien der Aborigines entgehen, wenn Sie die Schlucht besuchen.”
    Miranda nickte der Stewardess freundlich zu und nahm zur Kenntnis, dass “King’s Eden” zumindest dieser jungen Frau zugesagt hatte. Der einzige Reiz, den es augenblicklich auf sie, Miranda, ausübte, bestand in der Aussicht, ihr ein Leben nach eigenen Vorstellungen zu ermöglichen.
    Wenn sie bei der Regency-Hotelkette geblieben wäre, hätte sie vielleicht von der stellvertretenden Managerin in Sydney zu einer leitenden Position in Übersee aufsteigen können, was sie einmal angestrebt hatte. Doch dazu hätte sie sich weiterhin mit Bobby gut stellen müssen – daran hatte er keinen Zweifel gelassen. Er hatte ihr eine vielversprechende Karriere in Aussicht gestellt, um sie mit dem Gedanken an seine bevorstehende Heirat zu versöhnen, die, wie er behauptete, sowieso nur dem Zweck diene, die Allianz zwischen zwei großen internationalen Hotelketten zu
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