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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
Autoren: Sam Sykes
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PROLOG
    Das Aeonstor
Meer von Buradan ... irgendwo ...
Sommer, und die Zeit schreitet voran
     
    Was mit der Welt wirklich nicht stimmt, ist, dass sie auf den ersten Blick so Furcht einflößend komplex zu sein scheint und bei näherer Betrachtung so schrecklich einfach ist. Vergesst, was die Alten, Könige und Politiker behaupten, denn das ist die Wahrheit des Lebens. Jede Unternehmung, sei sie auch noch so vornehm und edel, jeder Plan, ganz gleich, wie grausam und erbarmungslos er sein mag, kann eingekocht werden wie ein billiger Eintopf. Gute Absichten und Ehrgeiz steigen in dicken, schmackhaften Brocken an die Oberfläche und lassen nur die niederen Instinkte auf dem Grunde des Topfs zurück.
    Zugegeben, ich bin nicht ganz sicher, welchen philosophischen Aspekt dieser Brei repräsentiert, aber diese Metapher ist mir auch gerade erst eingefallen. Außerdem tut das nichts zur Sache. Einstweilen nenne ich das hier »Lenks Umfassende Debile Theorie«.
    Ich biete mich gern selbst als Beispiel an. Es begann damit, dass ich Befehle von einem Priester akzeptierte, ohne sie zu hinterfragen, und das auch noch von einem Priester von Talanas, der Heilerin. Als wäre das nicht genug, diente dieser Priester, ein gewisser Miron der Unparteiische, außerdem als Lord Emissär dieser Kirche selbst. Er versicherte sich meiner Dienste und der meiner Gefährten,
damit wir ihm hülfen, ein Relikt zu finden, ein Aeonstor, das einem erlaubte, mit dem Himmel selbst zu kommunizieren.
    Es schien eigentlich ziemlich einfach zu sein, wenngleich auch etwas verrückt; jedenfalls so lange, bis die Dämonen uns angriffen.
    Von dem Moment an wurde der Dienst ein wenig ... das Wort komplizierter drängt sich vielleicht auf. Nur würde es den fischköpfigen Dämonenpredigern nicht gerecht, die das Schiff enterten, auf dem wir segelten, und ein Buch stahlen, eine sogenannte Fibel der Höllenpforten. Wir wurden im Folgenden beauftragt, dieses Buch wiederzubeschaffen, eine Sammlung von Schriften, die von Höllenwesen verfasst worden waren. Kreaturen, die uns bis vor einigen Tagen noch wie Gestalten aus Schauergeschichten erschienen, die das Volk ängstigen sollten, um ihm Münzen für die Kollekte abzupressen. Es wäre untertrieben zu behaupten, dass weitere Komplikationen auftraten.
    Wie dem auch sei, auf Geheiß besagten Priesters und im Namen seiner Göttin machten wir uns auf, um diese Fibel wiederzufinden und sie den Klauen zuvor erwähnter Höllenbestien zu entreißen. All jenen Lesern, die Geschichten bevorzugen, die damit enden, dass hehre Ziele angestrebt und erreicht wurden, die Moral untadelig hochgehalten wurde und sich die Menschheit nach dieser Unternehmung ein wenig gebessert hat, möchte ich empfehlen, dieses Journal sofort zu schließen, falls sie darüber gestolpert sind; vermutlich lange nachdem jemand meinen Leichnam gefleddert und es geraubt hat.
    Denn von jetzt an wird es nur noch schlimmer.
    Ich habe versäumt zu erwähnen, aus welchem Antrieb dieses Unternehmen überhaupt in Angriff genommen wurde. Gold. Eintausend Goldstücke. Eben das zuvor erwähnte Fleisch im Eintopf, das oben schwimmt.
    Das Buch, diese Fibel, befindet sich jetzt in meinem Besitz, zusammen mit einem abgetrennten, kreischenden Kopf und einem ausgesprochen praktischen Schwert. Sobald ich Miron das Buch übergebe, händigt er mir das Gold aus. Und das ist der Bodensatz aus diesem Topf. Es gab keinen großen Feldzug, um die Menschheit zu retten, keine Kommunikation mit den Göttern, keine Vereinigung
von Menschen, die sich über ihre Differenzen hinweg die Hände reichen, und auch kein aus edlen Motiven vergossenes Blut. Nur Gold. Nur mich.
    Das ist schließlich ein Abenteuer.
    Allerdings ging es dabei nicht nur um plappernde Möwen oder Dämonen, die einem den Kopf abrissen. Ich habe auch Epiphanien gesammelt, so wie die oben beschriebene. Sie schaukeln auf den Wellen direkt vor einem, wenn man in einem voll besetzten winzigen Boot hockt.
    Mit sechs anderen Personen.
    Die man hasst.
    Von denen eine im Schlaf furzt.
    Ich vergaß wohl, ebenfalls zu erwähnen, dass ich bei diesem Abenteuer nicht allein gewesen bin. Nein, nein, einen großen Teil des Verdienstes muss ich meinen Gefährten zubilligen: einem Monster, einem Heiden, einem Halunken, einer Fanatikerin und einer Wilden. Ich verleihe ihnen diese Titel mit äußerstem Respekt, versteht sich. Denn ohne jeden Zweifel ist es sehr nützlich, sie während eines Kampfes um sich zu haben. Ebenso gewiss ist
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