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Die blauen Tyrannen

Die blauen Tyrannen

Titel: Die blauen Tyrannen
Autoren: Charles Spencer
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hier der Angelpunkt liegt?
    Ob sich also viel Staub in der Atmosphäre befindet oder nicht, immer erhalten wir im wesentlichen volle Kraftzufuhr, im ersten Fall von der Batterie und den kosmischen Kräften, im anderen Fall nur von den kosmischen Kraftquellen. Nach den Berechnungen unserer Erbauer kann die Energieverringerung nie so stark sein, daß wir zum Erliegen kommen, weil so große Staubmengen eine Lufthülle unter normalen Umständen nicht anfüllen können. Staub in ungeheuren Massen ist demnach unser einziger Feind, weil er allein die Oberfläche der Erde so abschirmen kann, daß die Zetastrahlen nicht genügend stark einzufallen vermögen. Wenn ihr diesen Staub erzeugen könntet, und zwar länger als eine Woche nach eurer Zeitrechnung, wäre Terra und mit ihr die Menschheit gerettet; denn nur dann sind sämtliche Roboter aus Energiemangel völlig hilflos, weil auch die Batterien versagen, wenn sie sich nicht auffüllen lassen. Eure Feinde besitzen dann keinen Schutzschirm mehr, sind bewegungsunfähig und gedankenlos. Nur hier liegt eure Rettung. Ich weiß nicht, wie man diese Staubmengen hervorbringen kann.
    Ihr müßt es durchdenken. Einen anderen Rat weiß ich nicht.“
    John verstummte und zuckte resignierend mit den Schultern, während Mike noch die letzten Worte übersetzte.
    „Staub!“ schimpfte der alte Hawkins hilflos. „Verdammt! Wie sollen wir denn so viel Staub aufwirbeln können, daß die ganze Atmosphäre damit durchsetzt wird? Selbst wenn jeder Mensch pausenlos im Sande rühren würde, wäre das ein sinnloses Spiel. Außerdem werden unsere Brüder auf Terra kaum noch so viel Bewegungsfreiheit besitzen, daß sie dazu in der Lage sind.“
    Während Yen Mitsu kein Wort hervorbrachte, rang sich der Schwarze zu einem Vorschlag durch.
    „Vielleicht hat dieses Schiff Kobalt-Bomben an Bord, mit deren Hilfe wir gewaltige Explosionen verursachen können.“
    „An diesem Gedanken ist etwas dran. Aber wir könnten sie nicht an beliebigen Stellen zum Einsatz bringen. Das wäre zwecklos. Wieviel Bomben willst du denn in diesem Falle einsetzen, Jim?“ erwiderte Mike.
    „Das sind doch alles winzige Nadelstiche bei der immerhin beachtlichen Größe unserer Erdkugel. Nein, ich sehe noch einen anderen Weg. Doch er kann den Untergang des ganzen Planeten bedeuten. John! Ober welche Waffen verfügt X 1300?“
    „Strahlungsenergie und atomare Raketengeschosse.“
    „Wieviel Geschosse?“
    Der Robot überlegt kurz.
    „Dreihundert, Herr! Umfangmäßig sind sie nicht groß. Aber ihre Sprengkraft ist grauenhaft. Nachträgliche Wirkungen der atomaren Energien sind allerdings nicht zu befürchten. Die tödlichen Strahlenprodukte des Atomzerfalls beschränken sich nur auf den eigentlichen Explosionsherd, so daß für die Menschen keine gefährlichen Atomseuchen eintreten können. Es sei denn, der Betroffene hätte sich im Umkreis von etwa fünfhundert Metern von der Explosionsstelle befunden.“
    „So würden also keine verseuchten Staubmassen emporgewirbelt werden, wenn wir diese Waffen einsetzen?“ fuhr Mike erleichtert fort.
    „Ja und nein, Herr! Der aufsteigende Staub ist zwar zunächst radioaktiv, verliert diese Eigenschaft aber dank einer speziellen Vorrichtung, die in die Sprengköpfe eingebaut ist, relativ rasch. Mir ist nur unklar, wie du mit diesen Bomben die Atmosphäre so stark verunreinigen willst, daß die Zetastrahlen nicht mehr durchdringen können.“
    Mike beriet sich längere Zeit mit dem Professor. Schließlich nickte La Tinh mit verschlossenem Gesicht und sagte:
    „Ja, Vulkane!“
    Mike fuhr jetzt an alle gewandt in der blauen Einheitssprache fort, denn der Roboter John hatte ihm zu verstehen gegeben, daß er inzwischen aus der letzten Unterhaltung seines Herrn mit dem Gelehrten und aus dessen Gedankenwellen das Prinzip der fremden Sprache erfaßt hatte und nun in der Lage war, sie leidlich verständlich zu sprechen. Eine Fähigkeit, die sich nur mit der großen Geschwindigkeit elektronischer Schaltvorgänge erklären ließ.
    „Ich kann mich entsinnen, daß vor etwa zehn Jahren bei einem Ausbruch des Ätna auf Sizilien selbst bei uns in der Stadt Raigol vierzehn Tage lang kaum die Sonne durchkam. Soviel Staub befand sich in der Luft. Deshalb kam ich auf den Gedanken. Ein Drittel der Insel wurde damals in den Äther geblasen. Es gibt auf unserer Erde eine ganze Reihe von sogenannten tektonischen Grabenbrüchen. An diesen Stellen ist die feste Erdrinde besonders dünn. Darum sind auch
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