Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die blauen Tyrannen

Die blauen Tyrannen

Titel: Die blauen Tyrannen
Autoren: Charles Spencer
Vom Netzwerk:
kann?“ flüsterte der Japaner mit leiser Stimme und verfolgte interessiert die Staffel von fünf der seltsamen spindelförmigen Raumschiffe, die gerade langsam in geschlossener Formation über die Felsspitzen zogen.
    „Vielleicht sind es Forschungsschiffe einer fernen Weltenrasse, die die Lebensformen unseres Planeten untersuchen sollen“, gab Mike zurück. „Wenn sie aber die Erde überfallen sollten, dann sehe ich schwarz für uns und die Blauen; denn die Blauen als unsere Regierenden haben doch selbst die meisten Erinnerungen an ihre einst übermächtige Kriegstechnik verloren. Wenn ich nur wüßte, was die Raumschiffe dort in den Bergen suchen! Diese Dinger sind gefährlich, Kameraden! So ähnlich soll es damals bei dem Überfall durch die Blauen auch gewesen sein.“
    „Meinetwegen“, gähnte Jim Hines ermüdet. „Wir werden es schon noch erfahren. Schlimmer kann unsere Sklavensituation auch nicht mehr werden.“
     
    *      *      *
     
    Die Männer erwachten mit jäher Plötzlichkeit. In fliegender Hast wickelten sie sich aus ihren Decken und stürzten zum Zeltausgang, um die Quelle des unvermutet dröhnenden Brummens ausfindig zu machen.
    Eines der seltsamen Raumschiffe zog wenige hundert Meter über dem Waldgebiet dahin, als ob es etwas ganz Bestimmtes suchte.
    Der Japaner riß die Augen überrascht auf und starrte schreckensbleich auf eine Gruppe von etwa zwanzig Blauen, die schwerbewaffnet durch die Landschaft pirschten, dann plötzlich wie elektrisiert anhielten, sich einige hastige Worte zuriefen und wie rasend auf das über ihnen kreisende Raumschiff zu schießen begannen, doch die Geschosse des gezielten Feuers verpufften wirkungslos an einem Schutzschirm des Schiffes.
    Da schoß ein greller Lichtfinger aus der Stirnseite der Spindel und jagte mit atemberaubender Schnelligkeit auf die schreiend flüchtenden Blauen herab.
    Geblendet rissen die Freunde die Hände vor ihre Augen und preßten sich tief an den kühlen Boden.
    Mit gnadenloser Entschlossenheit richtete das Raumschiff den Lichtfinger auf die Fliehenden und löschte sie aus.
    Gleich darauf stieg das siegreiche Raumschiff rasch kerzengerade in den Äther und zog dann leicht brummend den nahen Bergen entgegen.
    Der Japaner war grau bis unter die Haarwurzeln geworden, jagte aber dennoch rasch mit seinen Kameraden auf die schlagenden Pferde zu.
    Die Männer hatten ihre Reittiere jedoch noch nicht einmal ganz erreicht, als plötzlich über dem Gebirge ein greller Lichtblitz aufleuchtete, dem gleich darauf der harte Knall einer Explosion folgte. Das Raumschiff war verschwunden.
    „Ich verlier’ den Verstand!“ brachte Mike mühsam hervor.
    „Habt ihr das gesehen? Das Schiff ist explodiert, einfach auseinandergeflogen, als ob es eine Luftblase gewesen wäre. Ich fasse das nicht. Ob die Blauen vielleicht eine geheime Waffe eingesetzt haben?“
    „Nein, Mike!“ gab der Japaner fatalistisch zurück. „Der Gott hat es vernichtet. Es war eine Warnung für uns. Ich sage dir, wir müssen umkehren, ehe er seinen Zorn auch über uns sendet!“
    „Du Narr!“ fluchte Mike Humphrey. „Natürlich hat das Schiff das Gebiet des Gottes berührt. Und wenn es der Gott tatsächlich zerstört hat, dann ist das für mich nicht das Zeichen zur Rückkehr, sondern eher eine Aufforderung, nun gerade weiterzusuchen. Warum hat er es denn explodieren lassen? Er ist schließlich unser Gott. Mich wird nichts hindern, ihn aufzusuchen. Ich will es wissen, verstehst du?“ Und nun kommt, damit wir den Sperrzaun bald erreichen.“
     
    *      *      *
     
    Der Schrecken des vergangenen Erlebnisses saß den Männern noch in den Knochen.
     
     



 
    Die Landschaft wurde jetzt wilder, ein Zeichen, daß die Sperrzone nahe sein mußte. Kein Haus, kein Richtungsweiser, nicht eine einzige Straße mehr wiesen auf Anzeichen menschlichen Lebens hin. Dann standen die Männer ganz unvermutet am Ufer eines wild dahinschäumenden Flusses.
    „Das muß der Fluß sein, von dem dein Onkel gesprochen hat“, bemerkte der Japaner.
    „Wie hieß er doch?“
    „Arve, wenn ich mich nicht irre“, erwiderte Mike langsam und blickte konzentriert auf die handgezeichnete Karte.
    „Hm?“ grunzte der Schwarze schließlich nachdenklich. „Wird ein bißchen anstrengend für die Pferde werden, wenn wir uns jetzt am Fluß aufwärts halten wollen. Was ist das übrigens für ein roter Farbklecks dort hinten?“
    „Kommt, Jungens!“ befahl Mike energisch. „Laßt uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher